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900 Kilometer durch die Wüste Richtung Mauretanien Aufgeladen nach Marokko

Von Tan-Tan nach Daklah

N 23°54'05.0" W 015°47'14.1
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    Datum: 12.12.2023 bis 15.12.2023

    Tag: 374 – 377

    Camp 70

    Land: Marokko

    Ort: Daklah Stellplatz

    Breitengrad N: 23°54’05.0″

    Längengrad W: 015°47’14.1″

    Tageskilometer 506 km

    Gesamtkilometer: 9605 km

    Höhe 5 Meter

    Temperatur Tag max 25°

    Temperatur Nacht: 19°

    Aufbruch: 08:00 Uhr

    Ankunft:  22:30 Uhr

    Fahrzeit: 12:30 Stunden

Wir verlassen den Stellplatz im Küstenörtchen El Quatia, das am Atlantik in der Höhe von Las Palmas de Gran Canaria liegt, und setzen unsere Fahrt auf der Nationalstraße 1 fort.

Noch liegen 1.112 Kilometer Wüstenstrecke vor uns, bis wir die Grenze nach Mauretanien erreichen. Wir sind uns unsicher über den Zustand der Straße. Werden uns schlechte Straßen und Pisten die Strecke erschweren? Wir wissen es nicht, denn wir haben niemanden getroffen, der uns zuverlässige Informationen hätte geben können. Da uns nur noch 6 Tage bis zum Ablauf unseres Visums bleiben, sind wir etwas nervös. Jetzt darf keine Panne oder sonstiges dazwischenkommen.

Bis jetzt ist die Straße jedoch frisch gebaut und bis auf wenige Baustellen perfekt.

Anfangs waren wir uns unsicher, ob wir durch die Westsahara bis nach Mauretanien fahren sollten, da diese Region seit 1975 Gegenstand eines politischen Konflikts ist, bei dem Tausende, vielleicht sogar Zehntausende von Menschen ums Leben gekommen sind. Die genaue Zahl der Todesopfer ist nicht bekannt und bleibt bis heute Gegenstand von Debatten und Forschung.

1.200 Kilometer durch die Westsahara.

Die Westsahara, auch bekannt als der westliche Teil Marokkos laut marokkanischer Bezeichnung, war einst eine spanische Kolonie, bis Spanien sich 1975 zurückzog.

Bevor ich jedoch fortfahre, möchte ich erwähnen, dass es für Reisende und Touristen derzeit als ungefährlich gilt, durch diesen beeindruckenden Wüstenabschnitt zu fahren. Zumindest entspricht das unserer Erfahrung und persönlichen Meinung. Dennoch ist es vor Reiseantritt wichtig, die politische Situation im Auge zu behalten.

An den weißen Sandstränden Marokkos taucht plötzlich ein Schiffswrack auf. Es handelt sich um den aus Island stammenden Sardinenfischer „Que Sera Sera“, was auf Deutsch übersetzt „Was sein wird, wird sein“ bedeutet.
Nachdem was wir gehört haben lag das Boot plötzlich am Strand, und die Besatzung war spurlos verschwunden. Niemand weiß, warum. Gerüchten zufolge wurden hier mit der Sardinenfischerei Kokain-Gelder gewaschen. Ob das Schiff von den Eignern absichtlich auf Grund gelegt wurde, werden wir nie erfahren.

Kurze Erläuterung:

Der Westsaharakonflikt ist ein territorialer Streit zwischen Marokko und der Frente Polisario um das Gebiet der Westsahara. Frente Polisario heißt übersetzt Volksfront für die Befreiung von Saguia el-Hamra und Río de Oro. Es ist eine politisch-militärische Organisation in der Westsahara.

Marokko beansprucht die Westsahara als integralen Bestandteil seines Staatsgebiets, während die Polisario die vollständige Unabhängigkeit des Territoriums anstrebt. Im Jahr 1976 rief die Polisario die Demokratische Arabische Republik Sahara aus, die von etwa 80 Staaten anerkannt wurde. Allerdings haben rund 30 Staaten ihre Anerkennung zurückgezogen oder bis zur Lösung des Konflikts ausgesetzt.

Das riesige Gebiet der Westsahara erstreckt sich über eine Fläche von etwa 266.000 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Deutschland hat eine Fläche von etwa 375.000 Quadratkilometern. Die Westsahara ist in einen größeren westlichen Bereich unter der Kontrolle Marokkos und einen östlichen sowie südlichen Teil, auch bekannt als Freie Zone, aufgeteilt, der von der Frente Polisario kontrolliert wird.

Als Tourist und Reisender sind wir uns oft nicht der politischen Hintergründe bewusst, und das ist in den meisten Fällen auch gut so, denn wir möchten das Land sehen, erkunden und uns nicht mit politischen Themen belasten. Dennoch kann es manchmal sinnvoll sein, sich ein wenig über die Hintergründe, die Vorgeschichte und Geschichte zu informieren.

Da auch einige unserer marokkanischen Freunde unsere Videos ansehen, möchten wir darum bitten, eine möglicherweise unangemessene Äußerung zu verzeihen. Wir lieben euer wunderschönes Land. Für uns gehört es zu den interessantesten und gastfreundlichsten Ländern auf unserer wunderbaren Mutter Erde.

An den weißen Sandstränden Marokkos taucht plötzlich ein Schiffswrack auf. Es handelt sich um den aus Island stammenden Sardinenfischer „Que Sera Sera“, was auf Deutsch übersetzt „Was sein wird, wird sein“ bedeutet.

Nachdem, was wir gehört haben, lag das Boot plötzlich am Strand, und die Besatzung war spurlos verschwunden. Niemand weiß, warum. Gerüchten zufolge wurden hier mit der Sardinenfischerei Kokain-Gelder gewaschen. Ob das Schiff von den Eignern absichtlich auf Grund gelegt wurde, werden wir nie erfahren.

Obwohl der eine oder andere Overlander die 1260 Kilometer lange Wüstenstrecke von der Stadt Guelmin bis zur mauretanischen Grenze als eintönig und langweilig empfinden mag, ist sie für uns ein Highlight. Es ist eine Route, auf der die unruhigen Gedanken eines gestressten Europäers die Möglichkeit haben, zur Ruhe zu kommen.

Obwohl der eine oder andere Overlander die 1260 Kilometer lange Wüstenstrecke von der Stadt Guelmin bis zur mauretanischen Grenze als eintönig und langweilig empfinden mag, ist sie für uns ein Highlight. Es ist eine Route, auf der die unruhigen Gedanken eines gestressten Europäers die Möglichkeit haben, zur Ruhe zu kommen.

SANDSTURM

Urplötzlich zieht ein Sandsturm über die Wüste. Der Wind ist derart stark, dass ich das Lenkrad massiv festhalten muss, um zu verhindern, dass unsere Terra Love von der Fahrbahn gedrückt wird.

Die Sandstürme der Sahara, auch als „Harmattan“ bekannt, sind ein beeindruckendes meteorologisches Phänomen, das regelmäßig in der Region Nordafrikas auftritt. Diese Stürme entstehen durch trockene, staubige Winde, die vom Sahara-Wüstengebiet in Richtung Westen wehen. Diese Winde transportieren riesige Mengen feinen Sandes und Staubes, der oft über weite Strecken getragen wird.

Sie können immense Ausmaße erreichen und sogar den Atlantik überqueren. Der mitgeführte Staub kann die Sicht stark beeinträchtigen und zu extremen Wetterbedingungen führen.

Die Sandstürme der Sahara haben nicht nur lokale Auswirkungen, sondern beeinflussen auch das Klima weltweit. Der von den Stürmen transportierte Staub kann in die Atmosphäre gelangen und die Wolkenbildung sowie das Sonnenlicht reflektieren, was Auswirkungen auf das Klima in verschiedenen Regionen haben kann.

Die winzigen Partikel im mitgeführten Staub können gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere Atemwegserkrankungen. Menschen und Tiere in den betroffenen Gebieten müssen sich vor dem Einatmen des feinen Staubes schützen.

Nach 287 Kilometern erreichen wir die Stadt El Aaiún, übersetzt „Die Quelle“. Die frühesten Berichte arabischer Seefahrer stammen aus dem 14. Jahrhundert. Sie kamen aus dem Maghreb und erreichten die Küste zumeist schiffbrüchig.

Das riesige Gebiet der Westsahara erstreckt sich über eine Fläche von etwa 266.000 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Deutschland hat eine Fläche von etwa 375.000 Quadratkilometern. Die Westsahara ist in einen größeren westlichen Bereich unter der Kontrolle Marokkos und einen östlichen sowie südlichen Teil, auch bekannt als Freie Zone, aufgeteilt, der von der Frente Polisario kontrolliert wird.

Die Stadt liegt etwa 25 Kilometer von der Atlantikküste entfernt in einer trockenen Wüstenlandschaft. Sie erstreckt sich entlang des Saguia el Hamra, einem Trockenfluss, der im Osten in der Steinwüste entspringt und nördlich der Stadt von Sandbarrieren gestoppt wird. Das Tal des Saguia el Hamra beherbergt den einzigen größeren Süßwassersee des Landes, der sich am Ende der Regenzeit im Herbst bildet. Im Westen und Norden der Stadt erstrecken sich Sanddünen, die oft von starken Sommerwinden aufgeweht werden.

Für die Weiterfahrt durch die Wüste und auch aufgrund der höheren Kosten für Trinkwasser in Mauretanien entscheiden wir uns dazu, unsere Wasservorräte hier noch einmal aufzustocken.

Indessen ruht sich Tanja mit starken Kopf- und Gliederschmerzen im Alkoven aus. Sie ist plötzlich erkrankt.

Immer wieder kommen wir durch kleinere marokkanische Siedlungen. Marokko hat seit seiner Annexion der Westsahara im Jahr 1975 eine Politik der Besiedlung der Region verfolgt. Die Siedlungen wurden errichtet, um die marokkanische Präsenz in der Region zu stärken und den Anspruch auf das Gebiet zu festigen. Wir hören davon das es in diesen Orten manchmal Spannungen und Konflikte mit den Sahrawi gibt.
Der beeindruckend große Sonnenball, vom Saharastaub verschleiert, neigt sich kurz vor dem Untergehen zum Horizont, während wir die Hauptstraße N1 verlassen und in Richtung der Stadt Dakhla fahren. Dakhla liegt am Ende einer schmalen Landzunge, die sich zwischen dem Atlantischen Ozean und der Dakhla-Lagune erstreckt.

24 Kilometer von El Aaiun entfernt finden wir am Plage de Laayoune einen Stellplatz für die Nacht.

Wir brechen früh auf. Der Himmel ist trüb, und wieder einmal zieht ein Sandsturm auf. Die Sonne ist von Staubwolken verdeckt, sieht aus wie ein fader schwach schimmernder Ball. Die Straßenverhältnisse sind jedoch hervorragend. Die Straße ist perfekt gepflegt und neu.

Wenn wir streunende Hunde sehen, halten wir manchmal an, um sie zu füttern. Auf diese Weise wird das Futter, das für unseren in Marokko verstorbenen Hund Ajaci bestimmt war, weiterhin verwendet und stillt den Hunger des ein oder anderen Hundes.

Sonnenuntergang über dem Stellplatz an der Laguna von Daklah in der Westsahara. Da wir widererwartend gut vorangekommen sind werden wir hier 3 Nächte verbringen bevor wir die restlichen 350 Km nach Mauretanien in Angriff nehmen.
Ich fotografiere die Kitesurfer in der Lagune bei Daklah in der Westsahara.

In Marokko gibt es unzählige Polizeikontrollen. Bisher wurden wir nie angehalten und immer freundlich durchgewunken. Hier im westlichen Teil der Sahara werden wir zum ersten Mal angehalten und müssen unsere Pässe zeigen.

Unser Ziel ist es, heute die 550 km bis nach Dakhla zu schaffen. Wir kommen gut voran. Nach 4 ½ Stunden übernimmt Tanja das Steuer und fährt weitere 200 km. Zum Glück hat sie sich sehr schnell erholt. Wir vermuten, dass die rasanten Kopf- und Gliederschmerzen die Nachwirkungen ihrer kürzlich erhaltenen Gelbfieberimpfung waren.

Immer wieder kommen wir durch kleinere marokkanische Siedlungen. Marokko hat seit seiner Annexion der Westsahara im Jahr 1975 eine Politik der Besiedlung der Region verfolgt. Die Siedlungen wurden errichtet, um die marokkanische Präsenz in der Region zu stärken und den Anspruch auf das Gebiet zu festigen. Wir hören davon, dass es in diesen Orten manchmal Spannungen und Konflikte mit den Sahrawi gibt.

Die Sahrawi sind ein berberisches Volk, das seit Jahrhunderten in dieser Region lebt. Sie haben eine nomadische Lebensweise geführt, die von der Viehzucht und traditionellen Wirtschaftsformen geprägt war.

Der beeindruckend große Sonnenball, vom Saharastaub verschleiert, neigt sich kurz vor dem Untergehen zum Horizont, während wir die Hauptstraße N1 verlassen und in Richtung der Stadt Dakhla fahren. Dakhla liegt am Ende einer schmalen Landzunge, die sich zwischen dem Atlantischen Ozean und der Dakhla-Lagune erstreckt.

Etwa 25 km vor Dakhla, kurz nachdem sich die Straße in südwestliche Richtung gebogen hat, entdecken wir noch vor Einbruch der Dunkelheit einen wunderschönen und zudem kostenfreien Übernachtungsplatz zwischen Kite- und Windsurfern.

Da wir widererwartend gut vorangekommen sind, werden wir hier 3 Nächte verbringen, bevor wir die restlichen 350 km nach Mauretanien in Angriff nehmen.

Kitesurfer in der Laguna bei Daklah in der Westsahara.
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