Skip to content
Abbrechen
image description
E-Bike-Expedition Teil 4 Vietnam - Online Tagebuch 2016-2017

Wichtige Besprechung – Nervosität vor dem Aufbruch

N 20°40’14.6’’ E 105°05’01.5’’
image description

    Datum:
    31.10.2016 bis 03.11.2016

    Tag: 493- 496

    Land:
    Vietnam

    Provinz:
    Hòa Bình

    Ort:
    Mai Chau

    Breitengrad N:
    20°40’14.6’’

    Längengrad E:
    105°05’01.5’’

    Tageskilometer:
    150 km mit Auto zurückgelegt

    Gesamtkilometer:
    20.312 km

    Gesamthöhenmeter:
    54.661 m

    Sonnenaufgang:
    06:01 Uhr – 06:02 Uhr

    Sonnenuntergang:
    17:25 Uhr – 17:24 Uhr

    Temperatur Tag max:
    25°C

    Temperatur Tag min:
    20°C

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Hai, Manh Do und der Fernsehchef Tien kommen extra für die Besprechung von Hanoi nach Mai Chau gefahren. Unglaublich. Ihnen liegt tatsächlich etwas an dem zukünftigen E-Bike-Elefanten-Expeditions-Projekt. Während eines gemeinsamen Essens spreche ich über unsere detaillierten Vorstellungen. „In erster Linie geht es uns dabei um eine Lobbyarbeit für die vom Aussterben bedrohten Elefanten. Wir wollen damit die Aufmerksamkeit der Menschen erreichen, wir wollen sie für das Thema Tierschutz, insbesondere dem weltweiten Schutz des Elefanten sensibilisieren. Gerade auch in dem korrupten Land Vietnam, in dem Umweltschutz noch kein Thema der Öffentlichkeit ist, indem noch immer stark gewildert wird, indem immer mehr ursprüngliche Wälder dem Menschen weichen müssen, indem das Geschäft mit Elfenbein aus Afrika boomt wie noch nie, ist dringender Handlungsbedarf angesagt. In Verbindung mit den Medien und der Regierung können wir etwas erreichen. Da Vietnam eines der Hauptumschlagsländer des Elfenbeinschmuggels ist, wäre eine striktere Überwachung des vietnamesischen Zolls und der Polizei ein großer Schritt, um das Abschlachten von 40 bis 50 afrikanischen Elefanten am Tag zu beenden. Wenn man bedenkt, dass seit dem Jahre 2006 mehr als 110.000 Elefanten der menschlichen Gier und Profitsucht zum Opfer gefallen sind, grenzt das an einen kaum zu beschreibenden Wahnsinn. Für Tanja und mich ist es ein großer Wunsch mit unserer kommenden Expeditionsreise dazu beitragen zu können, dass unsere Kinder auch morgen noch diese außergewöhnlichen Geschöpfe bewundern können. Der Tourismus in Vietnam kann daran partizipieren wenn die restlichen Arbeitselefanten, die es noch immer gibt, eine würdige Aufgabe bekommen. Wenn Resorts oder Nationalparks geschaffen werden in denen Besucher die Tiere aus nächster Nähe sehen können. Vielleicht mit ihnen als Volontäre arbeiten dürfen. Es gibt unendlich viel was wir mit unserer E-Bike-Elefanten-Expedition erreichen können, wenn wir zusammenarbeiten. Selbst eure Nature Lodge kann davon profitieren. Ihr könntet einen kleine Prozentsatz eures Umsatzes in die Zukunft der Wildtiere Vietnams stecken und das vermarkten. Das mögen die Menschen. Und… es ist gut für Mensch und Tier. Eine sogenannte Symbiose des Lebens. Die Menschen der Zukunft werden ohne Tiere nicht überleben, weil es ohne Tiere keine Natur mehr geben wird in der der Mensch leben kann. Wir alle zusammen sind für unsere Zukunft verantwortlich. Heute wird das Morgen gestaltet, also lasst uns jetzt mit diesem Gespräch damit beginnen“, sage ich. Hai, der mitgeschrieben hat, sieht mir tief in die Augen und nickt. Zumindest diese Menschen hier am Tisch habe ich erreicht, geht es mir durch den Kopf. „Was konkret benötigt ihr?“, fragt er. „Einen Elefanten. Am besten einen der keine Menschen umbringt“, antworte ich, weil wir vor 20 Jahren schon mal mit einem Elefanten durch Nepal gereist sind der ein Killer war und drei seiner Mahuts getötet hatte. Auf der Reise mit dem Elefanten benötigen wir genügend Nahrung für das Tier. Ihm soll es gut gehen. Wir brauchen eine ausgearbeitet Strecke auf der wir uns mit dem Dickhäuter bewegen können. Wir benötigen ein Jahresvisum damit wir nicht alle paar Monate das Land verlassen müssen und einiges mehr. Die Details sollten wir besprechen wenn wir eine Chance sehen ob das Projekt wirklich umsetzbar ist und ob die Regierung mitmachen möchte.“ „Und was können wir konkret tun um das Projekt zu bewerben?“ „Wir werden mit Sicherheit ein Buch darüber schreiben. Wir benötigen ein Filmteam, welches diese außergewöhnliche Reise dokumentiert. Wir müssen die Presse darauf aufmerksam machen. Wir benötigen euer Engagement, die Lust etwas Neues zu unternehmen und dies auch durchzusetzen.“ Hai, Tien und Manh Do blicken Tanja und mich an. Alle nicken. „Ich werde alles in einem Protokoll zusammenfassen und es den entsprechenden Personen vorlegen. Damit meine Glaubwürdigkeit nicht darunter Schaden nimmt müsst ihr dieses Protokoll unterschreiben. Wir werden dann sehen was dabei herauskommt“, sagt er mich anlächelnd. Zwei Stunden nach dem Essen setzen die drei Männer sich wieder ins Auto, um noch vor Mitternacht in Hanoi zu sein. Hai hat am morgigen Tag wichtige Besprechungen zu führen. Tien muss zurück in seinen Sender, um das Tagesgeschäft zu leiten und Manh Do ist mit dem Aufbau einer Reiseagentur und eines weiteren Resorts mehr als beschäftigt. „Danke, dass ihr extra gekommen seid“, sage ich zu Hai. Wir umarmen uns. „Es war mir wichtig euch vor eurer Weiterfahrt noch mal zu sehen“, antwortet er und steigt in den Jeep von Manh Do. Auf dem Weg zu unserem Bungalow sage ich zu Tanja; „Wenn das wirklich klappt weiß ich warum mich mein Schicksal von der Bambusbrücke stürzen hat lassen. Nur durch diesen langen Genesungsaufenthalt hier in Mai Chau haben wir all die Menschen kennengelernt und nur durch diese lange Zeit konnte sich ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Wie auch immer und was auch immer sich daraus entwickelt, es war eine sehr schöne Zeit. Eine Zeit in der wir von der Reissaat bis zur Ernte das intensive Leben mit der ethnischen Minderheit dieser Region teilen durften.“

Am vorletzten Tag vor unserem endgültig geplanten Aufbruch fahre ich mit unserem Hundeanhänger noch mal in die Werkstatt, um eine weitere Verstärkung einbauen zu lassen. Dann pumpe ich alle Reifen auf, reinige und öle die Ketten und teste und prüfe noch mal alle Systeme. Technisch gesehen müsste dann alles wieder soweit in Ordnung sein, um weiter tausende von Kilometern unter die Räder zu nehmen.

„Puhh, hoffentlich klappt es diesmal. Bin echt nervös“, sage ich. „Du auch? Dachte das betrifft nur mich“, antwortet Tanja. „Schon eigenartig wie schnell man an einem Ort hängen bleiben kann und wie schwer es ist sich dann wieder loszusagen.“ „Umso länger man bleibt desto schwieriger wird es“, gibt mir Tanja recht. „Ja, liegt wahrscheinlich daran das Mensch dann immer mehr erlebt und immer mehr ins soziale Leben eingebettet wird.“ „Stimmt, das haben wir ja an den TV-Auftritten und Einladungen gesehen. Hai wollte uns auch noch gerne zu sich nach Hause einladen. Wenn wir uns nicht einen ernsthaften Aufbruchstermin gesetzt hätten, würden wir noch eine Woche bleiben. Wer weiß was dann wieder dazwischen gekommen wäre. Wie auch immer, ich habe vor dem morgigen Start großen Respekt. Hoffe deine Schulter hält durch.“ „Wird schon klappen. Fühle mich viel besser als noch vor vier Wochen. Abgesehen davon sind die letzten Testfahrten gut gegangen.“ „Ohne schweres Gepäck“, gibt Tanja zu bedenken. „Denke die Nervosität ist ganz normal. Ist doch vor jedem großem Aufbruch das Gleiche. Das Einzige was mich wirklich stört es nicht geschafft zu haben mit den Aufzeichnungen auf aktuellen Stand zu sein. Hänge diesbezüglich mindestens zehn Tage hinterher. Wäre mit unserer Berichterstattung sehr gerne up to date. Aber das bleibt anscheinend unerfüllbar, weil ja ständig irgendetwas geschieht worüber es sich zu berichten lohnt. Die Liveberichterstattung eines Lebens ist erst mit Krankheit oder dem Tod beendet. Also besser ich hänge hinterher und wir leben“, folgere ich und gebe mich damit vorerst zufrieden…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung. Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

This site is registered on wpml.org as a development site.