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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Stolz auf meinen Freund

N 48°21'722'' E 013°58'859''
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    Tag: 38-40

    Sonnenaufgang:
    06:18 – 06:21 Uhr

    Sonnenuntergang:
    19:51 – 19:47 Uhr

    Gesamtkilometer:
    1017,74 Km

    Temperatur – Tag (Maximum):
    30 °C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    24 °C

    Temperatur – Nacht:
    20 °C

    Breitengrad:
    48°21’722“

    Längengrad:
    013°58’859“

    Maximale Höhe:
    271 m über dem Meer

Vor über 20 Jahren habe ich Franz während einer meiner ersten Asienreisen auf Bali kennen gelernt. Wir waren uns sofort sympathisch und verbrachten eine unbeschwerte, unvergessliche und intensive Zeit zusammen. Seitdem hält unsere Freundschaft. Durch unsere Große Reise sehen wir uns manchmal für Jahre nicht aber der Kontakt ist nie abgebrochen. Franz ist eigentlich zum Reisen geboren. Er liebte Asien und seine Bewohner dort und konnte mit ihnen so gut umgehen wie kaum ein anderer. Auch mit gefühlvoll vorgetragenen Diavorträgen begeisterte er die Menschen in seiner Heimat. Vor allem durch die galant vermittelten Erlebnisse hat er es geschafft eine Brücke der Verständigung zwischen der hiesigen und der asiatischen Dorfbevölkerung zu bauen.

Gerne hätte er damals weitergemacht. Gerne hätte er wie ich die Welt für sich entdeckt, doch die Pflicht den heimischen Hof zu übernehmen rief ihn und heute managet er eine der großen landwirtschaftlichen Betriebe in Oberösterreich.

Seine Frau Maria und er erzeugen Erdbeeren und Gurken im großen Stil und tragen somit zur allgemeinen Ernährung der Bevölkerung bei. Schon vor 20 Jahren besuchte ich Franz und freute mich auf ein Wochenende mit Erdbeeren bis zum platzen. Damals waren die Erntehelfer noch Einheimische. Heute sind für solche Jobs keine Österreicher mehr zu gewinnen und die Erntehelfer kommen mittlerweile zum großen Teil aus der Ukraine. Franz, der in seiner Jungend viel gereist ist und als Menschenfreund fantastische Erfahrungen sammeln konnte, hat den damaligen elterlichen Hof rechtzeitig umgestellt. Innovation, Einfühlungsvermögen, genaue Marktbeobachtung und Zukunft orientiertes Denken haben aus dem Familienbesitz ein Vorzeigeunternehmen werden lassen in dem in der Hauptsaison bis 75 Erntehelfer eine Tätigkeit finden. Schon damals wollte Franz dazu beitragen die Situation in den strukturschwachen Ländern zu verbessern. Heute hat er es aus meiner Sicht geschafft.

Während ich da sitze sehe ich aus dem Fenster dem Treiben der Ukrainer zu. Sie sind gerade von der Arbeit gekommen, lachen und scherzen und sind offensichtlich glücklich. Wen wundert es. Sie haben hier auf dem Hof zumindest für ein paar Monate im Jahr eine zweite Heimat gefunden. Eine extra angestellte ukrainische Köchin versorgt die Arbeiter mit ihren Leibspeisen. Sie leben in schönen sauberen Zimmern die eher mit Hotelzimmer zu vergleichen sind als mit Arbeiterunterkünften. Sie haben die seltene Gelegenheit für ihre Verhältnisse viel Geld zu verdienen. 10 Mal soviel wie im eigenen Land. Oftmals unterstützen sie damit ihre Familien, sorgen dafür dass ihre Kinder eine vernünftige Schulbildung bekommen oder sich ihre Eltern eine ärztliche Behandlung leisten können.

Eigenartig, eigentlich wollte Franz immer reisen, um sich mit fremden Kulturen auszutauschen und jetzt kommen die Kulturen zu ihm. Jedes Jahr reisen sie nach Hartkirchen und manche von ihnen schon seit 10 Jahren. Ich bin stolz auf meinen Freund, dass er mit seinen Ideen, Investitionsrisiko und vor allem seiner Liebe zu anderen Völkern den Menschen eine Chance gegeben hat Geld zu verdienen. Vor allem aber seine Erntehelfer glücklich sind und gerne für ihn arbeiten.

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