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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 3

Gefährlicher Highway, Engpässe und Brücken

N 23°30’37.6“ E 150°16’05.8“
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    Tag: 247 Etappe Drei / Expeditionstage gesamt 638

    Sonnenaufgang:
    05:28

    Sonnenuntergang:
    18:50

    Luftlinie:
    24,4

    Tageskilometer:
    35

    Gesamtkilometer:
    6858 km

    Temperatur - Tag (Maximum):
    37° Grad, Sonne ca. 57°

    Temperatur - Nacht:
    20°

    Breitengrad:
    23°30’37.6“

    Längengrad:
    150°16’05.8“

Alte Schule-Camp — 19.01.2003

Wir lassen den großen Fitzroy River hinter uns und marschieren auf den letzten Erdpisten in Richtung Capricorn Highway. Ohne Frage ist unser Ziel in greifbarer Nähe. Nach so vielen Jahren können wir kaum begreifen morgen den Randbezirk der Küstenstadt Rockhampton zu erreichen. Etwa fünf Kilometer vor dem stark befahrenen Highway biegen wir noch mal in einen Weg ein. Dadurch ersparen wir uns weitere 10 Kilometer des unschönen Asphaltstreifen auf dem die Roadtrains Zuhause sind. Links und rechts des Track tauchen jetzt immer mehr Häuser auf. Menschen stehen auf der Veranda und winken uns freundlich zu. Manchmal fährt uns ein Auto nach. „Seit ihr die Zwei die Australien zu Fuß durchqueren?“ „Ja,“ antworten wir lachend. „Ich habe über euch erst vor wenigen Tagen in der Zeitung gelesen.“ „Das ist möglich,“ antworte ich und führe unseren tapferen Sebastian weiter. Wir laufen durch ein liebliches Tal, welches mich an das deutsche Voralpenland erinnert. „Schau mal, sieht du das hässliche Gebäude am Horizont?“ ,frage ich Tanja. „Mein Gott, es sieht furchterregend aus,“ antwortet sie sich regelrecht schüttelnd. Eine Stunde später erkennen wir, dass es sich um ein Kohlekraftwerk handelt. Aus den Schlöten des Kraftwerks steigen giftige, dicke Rauchwolken in den Himmel, die sich mit den tieffliegenden Regenwolken vereinen. Gemeinsam ziehen sie über das wunderschöne Tal. Der Kontrast zur Australischen Wildnis, dem Busch und der Einsamkeit ist regelrecht schockierend. Von dem Anblick wie erschlagen schreiten wir den hässlichen Schlöten entgegen.

Am letzten Haus vor dem Highway fragen wir einen Mann ob wir in einem seiner Gehege übernachten dürfen. „Da unten am Highway ist die alte Schule von Kalapa. Dort ist auch ein Sportplatz. Der wäre ideal für eure Kamele. Wenn ihr wollt dürft ihr dort gerne euer Lager aufschlagen,“ sagt er, worauf wir uns bedanken und sein Angebot annehmen.

Nach dem Abladen schlagen sich unsere hungrigen Jungs ihre Bäuche mit dem saftigen frischen Gras voll. Kaum habe ich unser Moskitozelt aufgestellt kommt Darren, der nette Farmer, vorbei. „Ich dachte ich sehe mal ob ihr hier zurechtkommt?“ ,fragt er. Dann zeigt er mir, wo wir unsere Tiere tränken können und Regenwasser für uns selbst bekommen. „Trinkt ihr Bier?“ ,fragt Darran. „Wenn wir die Gelegenheit dazu haben gerne,“ antworten wir. „Ich komme dann noch mal vorbei und bringe ein paar Flaschen mit,“ plaudert er fröhlich und verschwindet.

In der Zwischenzeit machen wir es uns in unseren Campstühlen bequem, kochen den Billy und sehen dem vorbeibrausenden Verkehr zu. Der Sportplatz befindet sich direkt am Capricorn Highway und der Eisenbahnlinie. Alle 20 Minuten donnert ein Zug mit hundert Waggongs vorbei die bis zum Rand mit Kohle geladen sind. Darren hat uns gesagt, erklärt das sich in jedem dieser Waggons 120 Tonnen Kohle befinden. Die Eisenbahnlinie ist 24 Stunden am Tag in Betrieb. Wir erfahren das Kohle einer der wichtigsten Bodenschätze Australiens ist.

Als Darren wieder im Camp auftaucht bringt er tatsächlich ein paar Bier mit. Wir unterhalten uns über die Expedition und unserem Ziel, dem Pazifischen Ozean. „Wie wollt ihr eigentlich dorthin kommen? Ihr könnt doch mit den Kamelen nicht einfach am Highway entlang laufen? Zwischen hier und Rockhampton gibt es einige Brücken und Engpässe.
Neben all den Autos, vor allem den Rodtrains, wird eure Karawane keinen Platz finden. Ich würde mich da nicht mal mit einem gut trainierten Pferd entlang wagen,“ warnt er, worauf mir alle Haare zu Berge stehen. „Gibt es keine Möglichkeit diese Engpässe zu umgehen?“ ,frage ich mein Bier abstellend, denn mir ist augenblicklich der Appetit darauf vergangen. „Wenn du möchtest fahre ich dich schnell bis zur Abzweigung. Ich meine dorthin wo ihr den Highway in Richtung Paradise Lagoons verlassen müsst,“ bietet er mir an. „Gerne. Das ist ein fantastischer Vorschlag,“ antworte ich.

Wenig später sitze ich in Darrens Jeep, um die ersten 20 Kilometer der morgigen Strecke zu erkunden. In der Tat ist es unmöglich die eine oder andere Brücke mit Kamelen zu überqueren. Darren schlägt einen Umweg vor der uns um das große, hässliche Kraftwerk führt. „Das werden wir tun. Was sind schon 10 Kilometer Umweg wenn wir einen Unfall vermeiden können,“ sage ich zufrieden.

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