Gastfreundschaft bis zur Bewusstlosigkeit
N 49°02'891'' E 101°50'645''Tag: 397-399
Sonnenaufgang:
06:18/06:20
Sonnenuntergang:
20:11/20:07
Gesamtkilometer:
2273
Bodenbeschaffenheit:
Gras
Temperatur – Tag (Maximum):
18°C/26 °C
Temperatur – Tag (Minimum):
15° C/18 °C
Temperatur – Nacht:
minus 3 °C/8 °C
Breitengrad:
49°02’891“
Längengrad:
101°50’645“
Maximale Höhe:
1482 m über dem Meer
Kaum sind wir erwacht und aus unseren Schlafsäcken gekrochen kommt uns Gangsuch besuchen. „Habt ihr gut geschlafen?“, fragt er freundlich. „Sehr gut und tief“, antwortet Tanja. „Das könnt ihr auch. In unserem Tal gibt es keine Pferdediebe“, sagt er und lässt sich auf dem Boden im Vorzelt nieder. „Magst du einen Tee?“, fragt Tanja. „Gerne“, antwortet er. Wir unterhalten uns so gut es unsere Sprachkenntnisse zulassen. Als Gangsuch mehr über uns erfahren hat lädt er uns in seine Jurte zum Mittagessen ein. „Ich schicke die Kinder wenn das Essen fertig ist“, sagt er sich verabschiedend.
Zur Mittagszeit werden wir tatsächlich gerufen. Obwohl wir das mongolische Essen wegen seinem Fettgehalt nicht besonders gut vertragen freuen wir uns über die Einladung. Kaum nehmen wir in der Jurte Platz serviert uns eine Frau namens Nirgui aus einer großen Alumiumschüssel frische Sahnelappen. Dazu gibt es suutei Tsai (gesalzener Milchtee), Aruul (getrockneter Quark), Kekse und Airag (vergorene Stutenmilch). Mit Bedacht nehme ich mir von allem bis auf die Sahnelappen. Die lasse ich wegen dem puren Fettgehalt lieber liegen. Noch mit Schrecken erinnere ich mich an unseren ersten Mongoleiaufenthalt. Die Nahrung ließ mich derart krank werden, dass ich nach einigen Wochen vor Schwäche vom Pferd fiel und wir einen Lama konsultierten der mich wieder gesundbeten musste. „Hm, sehr gut“, loben wir die uns gereichten Speisen. „Nimm noch mehr von dem Airag“, bietet mir Nirgui an. Sie reicht mir die speckige Schale aus der jeder Anwesende trinkt. Auch wenn ich das schon oft erwähnt habe ist es mir nicht möglich mich daran zu gewöhnen. Selbst der 76 jährige Opa, der krank im Bett liegt, hebt zittrig seinen Kopf, stülpt seine blassen Lippen über den Rand der Schale und trinkt sabbernd daraus. Ich darf gar nicht hinsehen ansonsten wird es mir augenblicklich übel. „Komm trink“, sagt Nirgui dem Opa namens Purseen die Schale von den Lippen nehmend, um sie mir weiterzureichen. „Danke ich bin voll“, lehne ich ab. Die Schale wird auf den niedrigen Tisch neben dem Kanonenofen gestellt. Der zweijährige Ganghoo krabbelt vorbei und steckt seine Finger in den Airag. Allgemeines Gelächter. Dann greift der Bruder von Nirgui das Schüsselchen, nimmt einen kräftigen Schluck und bietet mir erneut davon an. „Oh danke, ich bin wirklich satt.“ Sogleich wird aus dem am Boden stehenden Eimer mit einem Schöpfer die Stutenmilch nach geschüttet. Da wir vor der Reise unverzeihlicher Weise keine Hepatitisschutzimpfung vorgenommen haben sind wir sicherlich gefährdet uns diesen Virus einzufangen. Ich kann nur hoffen, dass diese Familie nicht mit dem Virus infiziert ist und nippe an meinem Tee.
„Lasst uns in die Jurte meiner Schwester gehen“, fordert uns Gangsuch nach einer halben Stunde auf. „Deiner Schwester?“, frage ich verunsichert. „Ja, dort haben meine Frau und meine Schwester das Mittagessen vorbereitet“, antwortet er freundlich. „Das Mittagessen?“, flüstere ich Tanja zu. Sie lässt sich nichts anmerken worauf wir Gangsuch, seiner Frau und einigen anderen Gästen folgen.
Wieder wird uns ein Platz auf der Ehrenseite der Jurte, unmittelbar neben dem Buddhaaltar angeboten. Urensetseg, die Frau von Gangsuch, reicht uns kleine Tellerchen. Zu unseren Ehren hat sie extra Buuz (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) zubereitet. Tanja und ich nehmen zwei oder drei davon auf das Tellerchen. „Nehmt mehr. Esst, esst und lasst es euch schmecken“, fordert sie uns auf nicht so zurückhaltend zu sein. Ehrlich gesagt bin ich nicht zurückhaltend sondern satt. Unabhängig davon sind auch die Buuz mit dem fetten Schafsfleisch gefüllt dessen intensiver Geruch mich nicht gerade motiviert mehr davon in meinen bereits überlasteten Magen zu schlichten. Als pausierende Vegetarierin schmecken Tanja indes diese Buutz und kommt der Aufforderung der Gastgeberin sehr gerne nach. „Das du die Dinger so gerne magst ist mir nicht begreiflich“, sage ich und schüttle den Kopf. „Nimm Denis, nimm noch ein paar Buuz!“, ruft Urensetseg. „Och, ich bin wirklich satt“, antworte ich mich herzlich für die Speisen bedankend. „Nach dem Essen ist nermel Arkhi genau das Richtige“, sagt Gangsuch und reicht mir ein Becherchen aus Stuten gebrannten Schnaps. „Bairlalaa“, bedanke ich mich das kleine Gefäß an meine Lippen führend. Der käsige, ranzige Geschmack ist eher etwas für Enthusiasten trotzdem nehme ich einen Schluck. „Na du musst schon austrinken“, fordert er mich auf worauf ich mutig das Gefäß leere. Dann geht das Getränk an Tanja die es hinter die Binden kippt als wäre es ein Schluck Wasser. „Schmeckt etwas eigenartig“, sagt sie. „Eigenartig? Na du bist gut. Es schmeckt schrecklich“, antworte ich. Kaum sind mir die Worte über die Lippen gegangen halte ich schon wieder das nächste gefüllte Gläschen. Um einer wiederholten Aufforderung aus dem Wege zu gehen schütte ich diesmal das Zeug sofort in meinen Rachen. Immer wieder wird der kleine Kral bis zum überlaufen gefüllt und macht die Runde. Jeder, auch die Oma, hängt seinen Rüssel hinein und leert die mongolische Delikatesse in seinen Schlund. Das Gelächter wird von Runde zu Runde intensiver. Langsam steigt auch mir das Gesöff ins Gehirn. Zwischendurch hebe ich die Kamera an meine Augen und schieße ein Bild. Eine andere Schwester setzt sofort ihre Zwillinge auf ihren Schoß und lacht bereitwillig und freudig ins Objektiv. Keiner ist hier fotoscheu. Ganz im Gegenteil werde ich sogar aufgefordert noch den Schwager, den gerade gekommenen Gast und die Oma abzulichten. „Hi, hi, hi! Ha, ha, ha!“, ertönt es wie Gewehrsaveln. „Wir müssen aufpassen. Zum Schluss verursacht das Zeug nicht nur einen Rausch sondern auch Durchfall“, warne ich Tanja die ebenfalls lachend und mit hochroten Wangen neben mir sitzt. Auch wenn die angebotene Nahrung und Getränke nicht unsere Geschmacksrichtung entspricht genießen wir die Großzügigkeit und außergewöhnliche Gastfreundschaft dieser Jurtenbewohner in vollen Zügen.
Seit wir nicht mehr mit gestörten mongolischen Begleitern unterwegs sind hat sich die Reise völlig verändert. Eigenartiger Weise erleben wir entschieden mehr Gastfreundschaft und treffen durchgehend freundliche, hilfsbereite Menschen. Noch dazu resultiert daraus eine echte wilde Freiheit die zwar manchmal aufregend aber ungeheuer befriedigend ist. Keiner redet mir bei der Campsuche mehr dazwischen, keiner meint die Feuerstelle ist schlecht oder das Wasser zu weit weg usw. Weil wir seither völlig auf uns selbst angewiesen sind ist der Bezug zu unseren Pferden weiter gewachsen. Ich würde sogar behaupten, dass wir dadurch das Verhalten von Pferden besser verstehen. Auch der Sattelbau war für mich eine wichtige Aufgabe die, da sie perfekt funktionieren, mein Abenteuerherz mit ein wenig Stolz erfüllt. Wir wissen natürlich nicht ob es wirklich am Alleinereisen liegt aber wir sind froh die letzten Monate eine andere Mongolei erleben zu dürfen. So lange alles gut geht ist es das Höchste ohne weitere Menschen unterwegs sein zu dürfen denn jeder besitzt einen anderen Charakter, andere Eigenarten und Bedürfnisse die unbedingte Kompromissbereitschaft von uns erfordern. Jetzt hingegen führen wir ein Leben ohne Kompromisse, ein Leben der wirklichen Unabhängigkeit, Ungebundenheit und Ungezwungenheit.
„Komm, den Einen kannst du noch trinken“, schwebt die Stimme von Gangsuch an meine Ohren. „Oh, ich kann nicht mehr. Bin schon ganz benebelt. Wie viel Prozent hat der Arkhi eigentlich?“, frage ich. „Ungefähr 10 bis 12 Prozent“, antwortet Gangsuch weshalb ich mich wundere von den paar Becherchen so beschwipst zu sein. Aber wir sind anscheinend nicht die Einzigen denen das Gesöff in den Kopf steigt. Der Bruder von Nirgui und Urensetseg lag schon vor unserem Kommen wie bewusstlos auf dem Boden. Shinooder hat sicherlich zuviele dieser Becherchen gekippt. Ab und an grunzt er eigenartig, setzt sich auf, lacht uns an, nur um sich wieder abzulegen. Bevor wir wie er die Kontrolle über unseren Geist verlieren bringen wir es fertig die kommenden Milchschnapsrunden abzulehnen und zu unserem Zelt zu schweben. „Oh man bin ich beieinander. Du nicht?“, frage ich Tanja. „Geht schon“, antwortet sie lachend
Am späten Nachmittag sehen wir Urensetseg und Nirgui beim Melken der Stuten zu. Danach besuchen uns die verschiedenen Familienmitglieder. Auch Shinooder ist aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht und sitzt bei uns im Vorzelt. „Habt ihr Magenmedizin?“, fragt er uns. „Hast du Magenschmerzen?“, entgegne ich. „Oh ja, zuviel Arkhil“, stöhnt er. Ich gebe ihm zwei Bullrichsalzpillen. Er bedankt sich und schleicht wieder davon. Nur eine halbe Stunde später schieße ich aus meinem Stuhl, um mich in einer Erdmulde zu erleichtern. „Geht es dir nicht gut?“, fragt Tanja besorgt. „Mir geht es übel, im wahrsten Sinne des Wortes übel“, antworte ich kleinlaut.
Am kommenden Tag ist nicht an Aufbruch zu denken. Ich bin wegen dem fetten Essen und höchstwahrscheinlich auch wegen dem Milchschnaps völlig energielos. Die meiste Zeit verbringe ich auf der Isomatte. Selbst schreiben ist mir an diesem Tag nicht möglich. Unsere Gastgeber freuen sich über die Verlängerung unseres Aufenthaltes und wollen dies gleich mit einer Runde Pferdemilchschnaps und vergorener Stutenmilch dem Kumis feiern. „Oh, vielen Dank aber ich muss mich erst von der gestrigen Feier erholen“, antworte ich worauf alle herzhaft lachen. „Hier, das hilft dir“, sagt Gangsuch und reicht mir eine Schüssel voller fetter Nudelsuppe mit Ziegenfleisch. Ablehnen ist unmöglich. Ohne zu zeigen wie mir alleine der Geruch des triefenden Ziegenfettes die Haare zu Berge stehen lässt nehme ich ein paar Löffel. „Magst du ein bisschen Airag? Das kann nicht schaden?“ „Vielen Dank, heute besser nicht“, sage ich und schaffe es mich wieder zu verabschieden.
Weil ich gestern außer Gefecht gesetzt war entscheiden wir uns auch den heutigen Tag zu bleiben. „Ich muss zumindest die Erlebnisse der letzten Tage festhalten“, sage ich zu Tanja. „Mir ist es Recht. Wir sind in den letzten 13 Monaten genug gereist“, antwortet sie über den weiteren Rasttag zufrieden. Mein eingebrocktes Brot in Kakao löffelnd blicke ich aus dem Zelt und sehe wie die beiden Schwestern ihre Kühe melken. „Das fehlt mir noch“, sage ich. „Was fehlt dir?“ „Bilder wie Kühe gemolken werden.“ „Na dann geh hin und fotografiere Nirgui und Urensetseg. Die freuen sich bestimmt.“ „Kann schon sein aber ich habe ernsthafte Bedenken danach wieder eingeladen zu werden.“ „Ach was. Wenn es dir nicht schmeckt sage einfach nein.“ „Du weißt genau das Ablehnen einer Beleidigung gleichkommt und ich möchte diese netten Menschen unter keinen Umständen beleidigen“, antworte ich. „Du wirst dich doch wegen dem Essen nicht ins Boxhorn jagen lassen?“ „Okay, okay, ich gehe ja schon“, sage ich, schnappe mir meine Spiegelreflex und mache mich zum Kral auf an dem die Kühe und ihre Kälber stehen.
Freudig begrüßen mich die beiden Schwestern und setzen sich beim Melken für meine Kamera in Pose. Auch wenn die Mongolen nicht unbedingt kamerascheu sind ist das nicht gewöhnlich. Viele der Frauen wollen sich vor dem Foto oftmals aufhübschen und lassen es manchmal nicht zu sie vorher abzulichten. Nirgui und Urensetseg ist das allerdings völlig egal. Als ich mit meiner Arbeit fertig bin mache ich mich auf dem Weg zurück zum Zelt. In diesem Augenblick tritt Gangsuch aus der Jurte und winkt mir zu ihn zu besuchen. „Ich wusste es“, flüstere ich und betrete das Filzzelt. „Magst du Airag?“, erschreckt mich die obligatorische Frage. „Oh, heute nicht. Hatte gerade ein üppiges Frühstück“, schwindle ich. Gangsuch scheint meine Worte nicht gehört zu haben und drückt mir die Schale, an der sich bereits eine ganze Armee an Lippen verewigten, in die Hände. Innerlich stöhnend führe ich sie an die Meinigen, nippe und gebe ihm das Gefäß zurück. Gott sei Dank fordert er mich nicht auf das Ding zu leeren. Indes bereitet Shinooder gerade eine Nudelsuppe mit Schaffleisch zu. „Bevor das Gericht fertig ist muss ich hier weg sein“, geht es mir durch den Kopf. „Hier iss“, fordert mich Gangsuch auf, mir eine Schüssel mit Knochen hinschiebend. „Gib ihm ein Messer“, fordert er seinen Neffen auf der sofort in die Höhe springt und mir eines aus dem Küchenregal holt. Zum Glück bin ich heute der Erste der aus dieser Schüssel angeboten bekommt, denn sie sieht recht sauber aus. Weil ich etwas zögere schießen die Hände von Gangsuch nach vorne, packen einen der Knochen, nehmen das Messer und schneiden ein Stück fettiges Fleisch ab. Damit kein Anderer der Anwesenden seine Hände in die Schüssel wirft greife ich zu und schneide mir ebenfalls ein Stückchen vom Magersten herunter. Alles sehen mich an. „Schmeckt gut“, lobe ich das ungewürzte Fleisch. Alle lachen zufrieden. „Lass mal die Bilder sehen“, sagt einer der Brüder von Nirgui und Urensetseg dessen Namen ich vergessen habe. Mit vor Fett triefenden Fingern schalte ich die Kamera ein. „Gib unserem Gast ein Tuch für seine Finger“, fordert Gangsuch seinen Neffen auf der mir augenblicklich einen Stofffetzen reicht in dem schon viele Hände ihr Fett gelassen haben. „Schöne Bilder. Wirklich schöne Bilder“, sagen die Männer begeistert im Display betrachtend wie Nirgui und Urensetseg Kühe melken. Als die Frauen dann von der Arbeit kommen und in die Jurte treten wird es ihnen sofort erzählt. „Schöne Bilder. Wirklich schön“, wiederholen sie.
„Iss doch noch mehr von dem Schaf“, fordert mich einer der Männer auf. „Vielen Dank. Ich bin satt“, lehne ich ab. „Na dann noch einen Schluck Airag?“ „Vielen dank. Ich bin wirklich satt.“ „Aber ein wenig Arkhi geht immer. Das ist gut für dich“, höre ich. Nur der Gedanke an den nach altem Käse und Ranz riechenden Milchschnaps lässt mich meinen Mageninhalt ein wenig nach oben heben. „Vielen Dank. Heute trinke ich besser keinen Arkhi. Ich muss noch arbeiten“, antworte ich und nehme diesen Moment zum Anlass mich zu erheben, um mich zu verabschieden. Just in diesem Augenblick kommt die Suppe vom Herd. „Du kannst unter keinen Umständen gehen bevor du nicht meine Suppe probiert hast“, sagt Shinooder. Geschlagen lasse ich mich wieder auf den niedrigen Holzschemel nieder. „Ist auch kein Fett drin“, sagt er grinsend, da es sich anscheinend herumgesprochen das ich kein fettes Essen vertrage. Vorsichtig schiebe ich den ersten Löffel in meinen Mund. Überrascht schmecke ich tatsächlich kaum Fett und keinen Ranz. „Sehr gut“, lobe ich worauf wieder alle zufrieden lachen. Tapfer leere ich bis auf ein paar Knorpel- und Fettstückchen die Schüssel. Kaum bin ich fertig wird mir nachgereicht.
Ein weiterer Mann betritt die Jurte, geht schnurstracks zu einem der Bettgestelle, bückt sich und zieht aus einem Karton eine Flasche Wodka. Sofort wird sie geöffnet und mir der erste Becher gereicht. Wieder nippe ich höflich und gebe das Glässchen zurück. „Mehr, trink mehr.“ „Vielen Dank aber ich möchte heute noch etwas schreiben. Wenn ich mehr trinke bin ich dazu nicht im Stande. Außerdem ist es erst 10:00 Uhr am Morgen. Zu früh zum Trinken.“ „Es ist nie zu früh für Wodka“, antwortet Shinooder, weshalb ich mich erinnere, dass das Wort Zeit in diesem Land nicht existiert. Irgendwie bringe ich es fertig ein weiteres Becherchen abzulehnen. „Dann trink das“, fordert mich Shinooder auf mir eine dickbauchige Plastikflasche mit einer giftig grünen Flüssigkeit hinschiebend. „Vielen Dank. Ich bin wirklich voll“, antworte ich als hätte mein Hirn ein Riss in der Festplatte.
Die anwesenden Kinder schmieren sich indes Knochenmark und Süßigkeiten ins Gesicht und auf ihre Hemden. Unrensetseg meint es gut mit mir und stellt mir einen Tüte Kekse vor die Nase die aus irgend einem Laden kommen. Das Gebäck, wie soll es anders sein, ist mit einer pinkfarbigen Substanz gefüllt. Ich breche mir ein Stück davon ab. Bevor ich platze erhebe ich mich. Dafür das ich absolut nichts essen wollte ist mein Magen nun mit vom Knochen gepelltem Schaffleisch, Nudelsuppe mit Ziegenfleisch, Airag, Milchtee, bunt gefüllten Keksen, Pferdemilchschnaps und etwas Wodka gefüllt. Der Cocktail verspricht eine explosive Mischung. „Bleib doch! Trink Wodka mit uns!“, ruft eine Stimme als ich meinen Fuß über die Türschwelle setze. „Nein, nein ich muss jetzt wirklich gehen“, antworte ich bevor mich jemand mit weiteren fremdartigen Gerichten oder Flüssigkeiten umbringen kann.
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