Fürs Wildcampen bestraft
N 63°25'27.7" E 10°20'24.4"Datum:
02.12.2020
Tag: 122
Land:
Norwegen
Ort:
Trondheim
Tageskilometer:
0 km
Gesamtkilometer:
8909
Sonnenaufgang:
09:26 Uhr
Sonnenuntergang:
14:48 Uhr
Temperatur Tag max:
3°
Temperatur Nacht min:
– 1°
Wind
10 km/h
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
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Nach einem langen und interessanten Abend mit Lisa und Patrick genießen wir ein gemeinsames Frühstück. Als hätte es keine Pause zwischen unseren Gesprächen gegeben, setzen wir unsere Unterhaltung dort fort, wo wir sie um 2:30 Uhr in der Nacht beendet hatten. „Wollt ihr heute wirklich weiterfahren?“, fragt Patrick. „Ja eigentlich schon. Wir möchten vor unserer Heimreise noch die berühmte Atlantikstraße befahren und da die Zeit langsam knapp wird müssen wir uns sputen“, antworte ich, obwohl wir mit den beiden gerne noch ein paar Tage abhängen würden. „Was ist schon ein Tag im Leben? Im Drehrestaurant des Fernsehturms von Trondheim gibt es jeden Mittwoch ein fantastisches Pizzabuffet das noch dazu erschwinglich ist. Da kann man so viel Pizza essen wie man möchte und währenddessen aus 74 Meter Höhe auf die beleuchtete Stadt blicken. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen“, sagt Lisa. Ich blicke Tanja an und während ich noch zögere meint Patrick: „Es ist das einzige Drehrestaurants Norwegens.“ Tanja lächelt und nickt. „Okay, gebongt. Ihr habt recht. Was ist schon ein Tag im Leben? Wir gehen gerne mit euch heute Abend Pizza essen. Schon wenn ich daran denke läuft mir das Wasser im Mund zusammen“, beschließe ich.
Nachdem wir den Tag genutzt haben, um an unseren Erlebnissen zu schreiben und die Fotos zu archivieren, treffen wir uns abends mit Lisa und Patrick vor dem Fernsehturm. Tatsächlich ist die Aussicht auf die illuminierte Stadt unbeschreiblich und die Pizzas schmecken fantastisch. Wir genießen die unbeschwerte Zeit und sprechen über das Reisen. „Wie lange wollt ihr eigentlich noch hierbleiben?“, möchte ich wissen. „Du meinst in Trondheim?“ „In Norwegen?“ „Eigentlich würden wir uns jetzt auf den Weg in den Süden machen um den Winter in Portugal und Spanien zu verbringen. Wegen Corona sind die Grenzen leider geschlossen, also verbringen wir den Winter in Norwegen. Vielleicht mieten wir uns ein kleines Appartement. Mal sehen“, antwortet Patrick. „Ich habe gehört das man in Portugal fürs Wildcampen bestraft wird. Stimmt das?“, interessiert es mich. „Aber ja. Das Wildcampen hat in Portugal total überhandgenommen deshalb änderte sich die Gesetzgebung. Ab 2021 dürfen zwischen 21:00 Uhr und 7:00 Uhr campingfähige Fahrzeuge nicht mehr auf normalen Parkplätzen stehen, es sei denn es ist ausdrücklich erlaubt. Vor allem Wildcampen im Naturschutzgebiet, kann bzw. wird mit über 500 € bestraft. Wir haben sogar von noch viel höheren Strafen gehört. Das ist ein Jammer, denn Portugal war für uns ein Land der Freiheit. Die Stellplätze dort sind einfach unglaublich schön und mich als Surfer trifft das ins Herz. Ich liebe dieses Land und die Wellen dort sind legendär. Aber mittlerweile hat die Bevölkerung genug von den Campern die ihren Müll zurücklassen. Es sind sicherlich nur ein paar schwarze Schafe unter ihnen aber die haben genügt um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Trotzdem ist es ein wunderschönes Land und es gibt viele tolle offizielle Campingplätze. Wir lieben es aber auch in Marokko und Tunesien. Da müsst ihr unbedingt mal hin“, schwärmen Lisa und Patrick. „Na dann, auf in den Süden“, sage ich motiviert…