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E-Bike-Expedition Teil 3 China - Online-Tagebuch 2015-2016

Die Trennung fällt schwer

N 30°40’51.0’’ E 104°03’23.2’’
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    Datum:
    01.03.2016 bis 05.03.2016

    Tag: 246 – 245

    Land:
    China – Vietnam

    Provinz:
    Sichuan – Yunan

    Ort:
    Stadt Chengdu – Stadt Lao Cai

    Breitengrad N: Stadt Chengdu
    30°40’51.0’’

    Längengrad E: Stadt Chengdu
    104°03’23.2’’

    Tageskilometer:
    3.000 km Zugfahrt nach Vietnam und zurück

    Gesamtkilometer der E-Bike-Expedition
    15.819 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Schiene

    Maximale Höhe:
    1.100 m

    Gesamthöhenmeter der E-Bike-Expedition
    25.392 m

    Sonnenaufgang:
    07:30 Uhr – 07:26 Uhr

    Sonnenuntergang:
    19:01 Uhr – 19:04 Uhr

    Temperatur Tag max:
    27°C

    Temperatur Tag min:
    12°C

 LINK ZUR REISEROUTE

Unsere Stimmung ist gedrückt als ich Tanja zum Bus begleite. „Pass auf dich auf“, sage ich und spüre einen Kloß im Hals. „Mache ich“, antwortet Tanja bemüht heiter zu klingen. Da wir seit 28 Jahren nahezu jeden Tag zusammen sind und seit Beginn unserer Großen Reise im Jahre 1991 in zahllosen Abenteuern bald 400.000 (vierhunderttausend) Reisekilometer, also unsere Mutter Erde 10 Mal per Fahrrad, Pferd, Kamel, Elefant und einheimischen Verkehrsmitteln umrundet haben, fällt uns eine Trennung äußerst schwer. „Ist ja keine Weltreise. Ich bin in wenigen Tagen wieder da“, sagt Tanja als wir uns fest umarmen. „Eine kleine Weltreise ist es schon. Immerhin wirst du bis nach Vietnam und zurück 3.000 km mit dem Zug unterwegs sein“, wende ich ein. „Stimmt schon. Ohne dich fühle ich mich etwas verloren.“ „Ist nur der erste Augenblick. Du hast soviel Reiseerfahrung wie kaum ein Mensch auf diesem Planeten. Es wird dir vielleicht sogar gefallen mal alleine unterwegs zu sein.“ „Niemals“, sagt Tanja als der Bus anhält. „Ich muss los“, sagt sie mir einen Kuss gebend und Ajaci kurz über den Kopf streichelnd. Ein kurzes Winken an der Bustür und schon ist sie fort. Ajaci beginnt furchtbar zu weinen. „Ist ja gut mein Junge. Sie kommt bald wieder“, tröste ich ihn. Auf dem Weg zurück zum Hostel dreht er sich immer wieder um, darauf hoffend, dass Tanja vielleicht doch noch kommt.

Kaum sitze ich wieder im Zimmer, um unsere Reiseerlebnisse in Worte zu fassen, flattern die ersten WhatsApp-Nachrichten von Tanja ein. „Sitze am Bahnhof in Chengdu. Hier ist alles supermodern. Die Wartehalle ist wie an einem internationalen Flughafen. Viele Menschen. Esse gerade Fritties mit viel Ketchup. Ist eine tolle Abwechslung zum chinesischen Essen. Bei mir ist alles gut .“ „Super, würde jetzt auch gerne mal wieder Fritties mit Ketchup essen “, antworte ich. Es dauert nicht lange und ich bekomme die Info, dass Tanja mit zwei Studenten im Abteil sitzt die sich sofort nach dem Eintreten in die Kojen gehauen haben und schlafen. Zwei Stunden später: „Die Studenten sind wieder aufgewacht. Einer hat ein Übersetzungsprogramm in seinem Smartphone. Darüber kommunizieren wir. Er entschuldigt sich immer wieder nicht besser Englisch zu sprechen und wundert sich warum ich nicht mit einem Übersetzer reise. Ist wahrscheinlich der Spross einer reichen Familie.“ Auf diese Weise geht unsere Kommunikation hin und her. Nach 19 Stunden erreicht Tanja die Stadt Kunming und weitere 8 Stunden später kommt sie in der Grenzstadt He Kou an. „Bin gerade über die chinesische Grenze. Die haben sich etwas angestellt bis ich endlich den Ausreisestempel erhielt. Ich glaube die haben da nicht all zu viele Ausländer die zu Fuß über die Grenze nach Vietnam gehen. Letztendlich hat es aber geklappt. Die Abfertigung ist im ersten Stock eines Gebäudes. Als ich die Treppe hinunter gelaufen bin, hätte ich durch das Erdgeschoss eigentlich gleich wieder nach China einreisen können. Weiß aber nicht ob das erlaubt ist. Stehe jetzt in der Warteschlange der vietnamesischen Grenzabfertigung. Werde mir in Vietnam ein Zimmer nehmen und morgen mit dem anderen Pass, in dem unser neues Visum ist, wieder nach China einreisen. Menschen sind alle freundlich .“ „Super. Ist es eigentlich warm in Vietnam?“ „Ja, dürfte so um die 25 bis 27 Grad haben .“ „Oh wie ich mich nach dem langen Winter nach der Wärme sehne“, schreibe ich, weil die Temperaturen in Chengdu wieder auf unter 12 Grad gefallen sind. Im Verlauf der weiteren Unterhaltung erfahre ich, dass die WLAN in Vietnam blitzschnell ist. Kein Vergleich zu China. Tanja schreibt, dass man ohne VPN ins Facebook reinkommt. Eine gute Neuigkeit, da wir in China mit unseren Facebook-Updates wegen der schlechten Internetverbindung und der Firewall, die alle Googledienste blockiert, immer wieder Schwierigkeiten haben.

Nach fünf Tagen ist Tanja wohlbehalten und mit einem neuen Dreimonatsvisum wieder in Chengdu. Somit haben wir unsere weitere Chinareise zumindest schon mal zu 50 % im Kasten. Man könnte meinen das wäre ganz normal, aber so ist es eben nicht, denn wenn die chinesischen Behörden wollen, können sie jederzeit, ohne Nennung von Gründen, die zweite Einreise verweigern. Vor allem, weil das Reisen mit zwei Pässen immer Fragen aufwerfen, und so manchen Grenzbeamten skeptisch werden lassen kann…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.


Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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