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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Belgrad

N 44°53'406'' E 020°27'561''
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    Tag: 75

     

    Sonnenaufgang:
    06:41 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    18:10 Uhr

     

    Gesamtkilometer:
    2142,53 Km

     

    Temperatur – Tag (Maximum):
    22,1 °C

     

    Temperatur – Tag (Minimum):
    19 °C

     

    Temperatur – Nacht:
    11,8 °C

     

    Breitengrad:
    44°53’406“

     

    Längengrad:
    020°27’561“

    Maximale Höhe:
    96 m über dem Meer

“Was meinst du. Sollen wir uns eine andere Unterkunft suchen?”, frage ich Tanja nachdem wir aufgewacht sind und unsere Truckerunterkunft mit müden Augen betrachten. “Ich weiß nicht. Kostet uns viel Zeit eine neue Bleibe zu finden. Da die Räder noch da sind und wir hier sowieso nur übernachten können wir auch bleiben”, sagt Tanja. Wir überlegen noch eine Weile und entscheiden uns das Domizil zu behalten und den Tag zu nutzen wofür den Weg nach Belgrad gemacht haben. Wir müssen herausfinden ob es eine Möglichkeit gibt von hier mit dem Zug nach Bukarest zu fahren und ob wir die Fahrräder mitnehmen dürfen. Wenn es von Belgrad nach Bukarest funktioniert, dann auch anders herum. Es geht dabei darum ob wir es uns, mit unserem jetzt knappen Zeitplan, erlauben können die 800 Kilometer nach Bukarest zu radeln, um dann von dort Ende des Monats wieder nach Deutschland zu gelangen. Sollten wir an der Bahnhofsauskunft eine positive Information bekommen, werden wir noch nach Rumänien fahren und dann von Bukarest mit dem Zug zurück nach Deutschland. Nächstes Jahr im April können wir dann von Bukarest aus weitermachen.

Über unseren Plan zufrieden sitzen wir in einem Linienbus in Richtung Innenstadt. Ein Serbe hat uns geholfen den richtigen Bus zu besteigen. Der Verkehr ist wie erwartet mit einem wabernden Ameisenhaufen zu vergleichen. Schon beim Gedanken daran da durchfahren zu müssen stellen sich unsere Haare zu Berge. “Wir sollten einen Weg außen herum finden”, meint Tanja. “Habe ich mir auch gerade gedacht. Wenn wir wieder zurück sind werde ich die Landkarte genau studieren”, antworte ich als der Bus sich gerade auf der Donaubrücke befindet.

An der Endstation begeleitet uns der hilfsbereite Serbe noch ein Stück des Weges und erklärt uns dann wie wir den Bahnhof finden. Wir verabschieden uns von Dunnaj und finden wenig später ohne Probleme den Hauptbahnhof von Belgrad. Der nette Mann am Ticketschalter gibt uns alle Informationen die wir benötigen. “So weit ich weiß können sie ihre Räder mitnehmen. Es gibt aber keine allgemeine Regelung und es kann sein, dass der Schaffner die Fahrräder als Übergepäck verrechnet”, erklärt er.

Gut gelaunt verlassen wir den Bahnhof, um uns die Innenstadt von Belgrad anzusehen. Wegen den großen Strecken der letzten Tage wimmern und schreien unsere Muskeln. Wir haben ihnen durch den Gegenwind alles abverlangt was in ihnen steckt. Vor allem wenn es die Treppen rauf oder runter geht glauben wir eher auf Baumstämmen als auf Beinen zu laufen die nur sehr langsam und schwerfällig reagieren.

Trotzdem schaffen wir es bis zum Burgplatz der Festung Kalemegdan. Wir setzen uns auf eine der mächtigen Mauern und blicken auf den spitzen Mündungsabschnitt zwischen Save und Donau. Seit Budapest haben wir endlich wieder die Gelegenheit die Donau zu bewundern der wir jetzt schon so lange folgen. Sie ist in der Zwischenzeit noch weiter, noch mächtiger geworden, vor allem weil genau hier das Wasser der Save sich mit ihr vereinen. Von hier oben besitzen wir einen fantastischen Blick über die Hauptstadt. Auch dieser Ort strotzt, wie bald alle Städte an der Donau, vor Geschichte. So haben sich hier bereits im 4. Jahrhundert vor Chr. die Kelten niedergelassen. Die Römer errichteten an dieser Stelle im 1. Jahrhundert v. Chr. das Legionslager Singidunum das wegen seiner strategischen Lage lange von verschiedenen Völkern umkämpft war. Durch unseren kurzen Aufenthalt bekommen wir nur wenig von der Vergangenheit dieser Stadt mit aber es ist regelrecht spürbar warum sich hier die Kelten, Römer, Hunnen, Sarmaten, Goten, Byzantiner, Franken, Bulgaren, Türken, Slawen, Österreicher und Deutsche nieder ließen.

Am späten Nachmittag verlassen wir den beeindruckenden und ewig umkämpften Ort. Kaufen uns noch eine Landkarte von Rumänien, trinken einen Capuccino und machen uns auf den Rückweg. In unserer Unterkunft ist alles in Ordnung. Den Rädern geht es gut und in unserem Zimmer fehlt nichts. Wir können nur hoffen, dass morgen der Gegenwind nicht mehr so schlimm ist und wir unseren Zeitplan einhalten, um rechtzeitig die Hauptstadt von Rumänien zu erreichen.

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