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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Wird Max ein Mitglied der Red Earth Expedition?

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    Tag: 51 Etappe Zwei

    Sonnenaufgang:
    06:22

    Sonnenuntergang:
    17:38

    Temperatur - Tag (Maximum):
    32 Grad

Edgar Kampf-Camp — 05.08.2001

Am Morgen weht leichter Verwesungsgeruch über unser Camp. „Ich sehe mir mal Goolas Grab an,“ sage ich, nehme mir die Schaufel und gehe los. Tatsächlich riecht es schon am zweiten Tag nach seinem Dahinscheiden schrecklich. In einer anstrengenden Aktion erhöhe ich den Sandberg über seinen Körper so weit bis der unangenehme Geruch verschwunden ist.

Tanja verbringt den Tag mit malen, um somit über den Verlust unseres Lieblingskameles zu kommen. Ich schreibe im Schatten des wilden Feigenbaumes. Trotzdem beginne ich mehr und mehr zu schwitzen. Es sieht so aus als würde es jetzt schon jeden Tag wärmer. Ich blicke auf die noch grüne Ebene und frage mich wie wir die Hitze der Wüste verkraften werden. Ob ich dann weiterhin an diesem Buch arbeiten kann? Es wird viel Energie beanspruchen um die täglichen Geschehnisse festzuhalten.

Am Abend trainieren wir Jasper und um 19 Uhr spreche ich mit Jo am Funkgerät. „Wir haben uns Max angesehen. Er sieht so aus wie Jafar und hat ungefähr seine Größe. Ich habe ihn ohne Schwierigkeiten absetzen lassen. Er ist nicht kopfscheu und macht auf Tom und mich einen sehr guten Eindruck. Würden wir wieder auf eine Expedition gehen dann würden wir ihn kaufen, sagt sie mit fröhlicher Stimme. „Sehr gut Jo. Jetzt müssen wir nur noch wissen wie hoch die Transportkosten von Perth bis zum 80 Mile Beach sind und wenn das finanzierbar ist, herausfinden wie wir ihn von dort in die Wüste bringen können,“ sage ich nachdenklich aber euphorisch. „Ich rufe morgen die Transportgesellschaften an, dann sind wir einen wesentlichen Schritt weiter,“ antwortet Jo worauf wir den Kontakt beenden.

Mit besserer Stimmung als in den vergangenen Tagen sitzen wir am Lagerfeuer und reden darüber wie und wann es weitergehen wird und ob wir Max tatsächlich in unser Team bekommen können. Der Vollmond erhellt die Wüste. Wir benötigen kaum unsere Stirnlampen. Die Kamele beobachten uns neugierig. Mit uns vertrauten Geräuschen würgen sie einen Teil ihres Mageninhaltes nach oben und kauen es in ihrer angeborenen Ruhe wieder. Es ist eine weitere wunderschöne und einmalige Nacht in der endlosen Wüste. Eine Wüste die lebt und uns viel zu erzählen hat. Eine Wüste die viele Abenteuer in sich birgt und voller Geheimnisse steckt. Es ist ein Land indem es noch unendlich viel zu erforschen gibt. Indem der Mensch auf immer und ewig reisen kann, so lange bis er die Geheimnisse seines eigenen Ichs, seiner eigenen Herkunft lüften wird. Es ist das Land des ältesten Volkes auf diesem Planeten, das Land der Aborigines. Einem Volk welches so stark mit unserer Mutter Erde verbunden ist, dass sie eine unzertrennliche Einheit bilden. Einem Volk die unserer westlichen Welt das Überleben leeren könnte, welches uns über die Wurzeln der Menschheit klar und deutlich berichten könnte, würden wir nur zuhören.

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