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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Wichtige Kreuzung

N 23°05’45.2’’ E 129°33’29.8’’
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    Tag: 146 Etappe Zwei

    Sonnenaufgang:
    06:02

    Sonnenuntergang:
    19:08

    Luftlinie:
    14,4

    Tageskilometer:
    24

    Temperatur - Tag (Maximum):
    38 Grad

    Breitengrad:
    23°05’45.2’’

    Längengrad:
    129°33’29.8’’

Garten-Camp — 08.11.2001

Da Northern Territory 1 ½ Stunden weiter ist als West Australien haben wir uns entschlossen auch unsere Uhren auf die neue Zeit umzustellen. Wenn wir also weiterhin um drei Uhr morgens aufstehen wollen bedeutet das für uns 2 Uhr 30 West Australische Zeit. Als wir zu dieser Stunden von dem verhassten Piepen geweckt werden fühlen wir uns wie vom Hammer erschlagen. Trotz allem stehen wir mitten in der Nacht auf und beginnen wie eh und je mit unseren Arbeiten des Lagerabbaus. Durch die Zeitverschiebung bringt Tanja Sebastian noch zur völligen Dunkelheit zum laden. Als sie Hardie absetzen lässt, seine Beine enthoppelt und das Nackenseil anbringt spricht sie wie jeden Morgen mit ihm: „Komm schon Hardie du bewegst dich wieder wie eine Schlaftablette. Bist ein guter Junge. Setzt dich ja von selber ab. Na hast du gut geträumt? Ah von nackten Kamelmädchen. Hardie was sollen wir mit dir nur machen, immer träumst du von nackten Kamelfrauen. Ach du meinst das geht mich nichts an? Na gut, du hast recht aber fragen wird man wohl dürfen? Was, du hast keine Lust heute zu arbeiten? Hab dich nicht so, dein Gepäck ist nur halb so schwer wie das von Jafar. Aber ich kann dich beruhigen ab morgen kannst du dich wieder drei Tage ausruhen. Ist doch was oder? Was du willst dich für immer ausruhen? Ach Hardie, drei Tage sind doch auch gut. Aber wenn wir in New Haven sind habt ihr alle einen großen Urlaub. Dann könnt ihr euch die Bäuche voll schlagen bis sie platzen.“ Ich muss wie jeden Morgen über Tanjas einseitige Kommunikation schmunzeln und als ich Hardies Satteltaschen mit den Küchenboxen und Essensäcke fülle jammert er. Dann setzt Mister Squöker, so nennen wir Jafar, weil er fast jeden Morgen die gleichen Laute der Unzufriedenheit von sich gibt. Ich bürste ihm sein Winterfell, welches er wie auch seine Mates langsam verliert. Während ich Istans Fell bürste beginnt es zu dämmern und als dann die Sonne, um kurz nach sechs Uhr aufgeht, ist ein Großteil der Ladearbeit getan. Die Zeitumstellung ist für uns in diesem Fall ein große Erleichterung, denn das Beladen geschieht noch zu einigermaßen angenehmen Temperaturen. Wir sind dann froh wieder unterwegs zu sein und einen neuen Rhythmus gefunden zu haben. Die Sonne versteckt sich hinter großen Gewitterwolken die alle wie gewohnt nach Südosten ziehen. Wir kommen gut voran und obwohl diese Piste die Hauptverbindung zwischen Kintore und Alice Springs ist begegnen wir keinem einzigen Fahrzeug. Nach drei Stunden erreichen wir die Sandy Blight Kreuzung. Von hier aus hätten wir vor der ersten Routenveränderung, die wir in Kunawarritji vorgenommen haben, über 300 Kilometer auf den Sandy Blight Track nach Süden laufen müssen, um Docker River zu erreichen. Von dort planten wir die letzten 500 Kilometer in Richtung Ayers Rock und zur Lyndaval Station weiterzugehen. Lyndaval sollte also unser Basiscamp für die Regenzeit sein. Hätten wir gestern nicht die Information von Jim bekommen wären wir jetzt geradeaus weitergelaufen, um in Richtung Alice Springs nach Mount Liebig zu gelangen, doch jetzt biegen wir in einem Rechtenwinkel nach links, also nach Norden ab, um unsere neue Richtung nach Nirrippi einzuschlagen. Von Nirrippi sind es nur noch ca. 60 Kilometer bis zu unserem Etappeziel New Haven Station. Durch diese Abkürzung und der Entscheidung nicht nach Lyndaval zu gehen sparen wir uns gut 500 Kilometer. Da ab jetzt die Tage immer heißer werden und sich die Schleusen des Himmels jeden Tag öffnen können, um das gesamte Land wieder untergehen zu lassen bevor es überhaupt die Chance hatte auszutrocknen, sind wir mehr als froh diese wichtig Kreuzung zu erreichen. Vielleicht bedeutet sie für uns eine Weichenstellung zwischen Leben und Tod und wenn ich es nicht so drastisch formulieren möchte zumindest zwischen Erfolg oder Misserfolg unseres Vorhabens diesen Kontinent zu Fuß durchqueren zu wollen.

„Da hängt doch eine Nachricht für uns an dem Schild,“ ruft Tanja erstaunt. „Tatsächlich,“ äußere ich mich ebenfalls überrascht. Auf einem weißen Styropordeckel grüßt uns Mike Harper: „Hi Denis & Tanja! Hi Rufus! Anbei ist ein Ersatzteil für euer Sprechfunkgerät. Habe euch gestern auf dem Weg nach Alice Springs verpasst. Hatte einen Eisblock für euch dabei. Wünsche euch für die weitere Reise alles Gute. Mike von Kiwirrkurra.“ Sofort entfernt Tanja den Klebestreifen, mit dem der Styropordeckel an dem Docker River Schild befestigt ist und als sie ihn umdreht hängt hinten dran die Ersatzantenne für unser Sprechfunkgerät. „Ich kann es nicht glauben. Jetzt hat es doch noch geklappt,“ sage ich freudig strahlend. Wenn man bedenkt wie diese Antenne in eine der abgelegensten Regionen der Erde kommt kann ich nur den Kopf schütteln. Nachdem ich die Antenne bei der Jagd auf den Kamelbullen verloren hatte funkte ich Jo an die 100 Kilometer entfernt von Perth lebt. Sie rief daraufhin John Hassan, den Manager von Alcom, an. John fuhr die Antenne mit dem Auto zu Rodney Joung’s dem Inhaber der Straßenbaugesellschaft für die Ray arbeitet. Rodney hat die kleine Antenne mitgenommen als er mit dem Auto zu Rays Camp fuhr, um die neue Straße zu inspizieren. Ray gab sie dann Mike Harper, der Rays Camp aufsuchte. Als Mike uns nun auf dem Weg nach Alice nicht antraf hat er sie an das einzige Straßenschild in dieser Gegend geklebt, denn er wusste von Jim das wir hier vorbeikommen. Insgesamt wurde dieses wichtige Ersatzteil von fünf Personen, die alle zusammen eine Gesamtstrecke von ca. 3600 Kilometern zurücklegten, bis hierher in die Gibson Wüste gebracht. „Ein Wunder,“ sage ich immer noch ganz angetan und stecke das etwa 10 Zentimeter lange Ding in Hardies Satteltasche. Nachdem wir auf der Rückseite des weißen Deckels eine Nachricht für Mike hinterlassen haben ändern wir nun seit langen einmal wieder die Himmelsrichtung und biegen in den winzigen Track ein. Kein Schild weißt daraufhin, dass es hier nach Nirrippi geht und in keiner Karte, sei es die Aktuelle von Hema oder meine Navigationskarten 1:250 000 von Natmap, zeigt den Track. Wir sind glücklich die grobe Schotterstraße hinter uns zu lassen. Es fühlt sich gut an, wie eine Einladung der Wüste, dem schmalen Pfad zu folgen. Augenblicklich verändert sich die Vegetation. Dadurch das hier kaum jemand fährt gibt es auch kaum einen Menschen der den Busch anzündet. Große Eukalyptusbäume winken uns mit ihren kühlen einladenden Schatten und grünes Buschwerk verspricht reichlich Tucker für unsere immer hungrigen Jungs. Immer wenn wir anhalten um aus unseren Wasserschläuchen zu trinken jammert Sebastian. „Ööööääähhh! Ööööääähhh! Ööööääähhh,“ brüllt er unaufhörlich und wüsste ich nicht über seine Verletzung bescheid würde ich verzweifeln. Trotzdem hat Sebastian schon immer einen Hang zum Jammern. Beim geringsten Anlass brüllt er wie ein Löwe und das oft ohne Unterbrechung und wirklichen Grund. Fremde, die ihn in solch einem Moment sehen würden, könnten glauben er sei bösartig und würde jeden der näher kommt den Kopf von den Schultern reißen. In den letzten 2 ½ Jahren unseres gemeinsam Lebens hat er schon immer gebrüllt.

Die Regenbogenschlange wird uns alle aufessen

„Wenn du so weiter machst kommt die Regenbogenschlange und frisst uns alle auf,“ drohe ich Sebastian, mich an eine Geschichte erinnernd die ich in dem fantastischen Buch: Am Anfang war der Traum, von Robert Lawler gelesen habe. Es ist eine Geschichte die Gunwinggu Oenpelli erzählte: „Vor langer Zeit pflegten die Alten die Geschichte eines Waisenjungen zu erzählen, der immer weinte und von der Regenbogenschlange aufgegessen wurde. Man hatte ihm keine Lilienknollen mehr gegeben – er hatte diese einmal gegessen, und sie hatten ihm sehr gut geschmeckt -, und deshalb musste er nun immer weinen. Als der Junge einmal umherging, fragte ihn eine alte Frau: „Warum weinst du?“ Das Waisenkind sagte: „Sie geben mir keine manburrangkali-Lilienknollen mehr.“ – „Tatsächlich?“ antwortete die Frau.Dann ging die alte Frau hin und holte ihm eine andere Art von Lilienknollen. Sie holte eine große Menge davon für ihn. Der Waisenjunge lag noch immer weinend auf dem Boden, sie aber kam und reichte ihm einen ganzen Beutel mit yaldanj-Lilienknollen. Sie legte die Knollen auf den Boden und suchte Feuerholz zusammen. Dann kam sie zurück, machte ein Feuer und kochte sie weich. Die alte Frau sagte: „Komm und iss diese yaldanj-Lilienknollen.“ Der Waisenknabe aber stand da und antwortete: „Ich will diese Lilienknollen nicht, ich mag sie nicht.“Und er weinte weiter, und wie er weinend umherging, stand ein Mann auf und holte ihm Buschhonig. Als er zurückkam, zeigte er dem Jungen den Honig und sagte: „Komm und iss Honig.“ Das Waisenkind aber stand da und antwortete: „Ich will keinen Honig, ich mag ihn nicht.“ – „Tatsächlich?“ meinte der Mann. „Gut, dann weine nur weiter und lass meinen Honig.“Und so weinte der Junge immer weiter. Eine andere Frau stand auf und sagte: „Ich werde gehen und ihm Yamswurzeln bringen, sonst wird er ewig weinen.“ Sie ging weg und holte ihm Yamswurzeln, und als sie ihren ganzen Dilly-Beutel gefüllt hatte, kam sie zurück und legte ihn auf den Boden; darauf ging sie Feuerholz sammeln, machte ein Feuer und röstete die Yamswurzeln. Als sie geröstet waren, rief sie den Jungen: „Komm und iss Yamswurzeln.“ Das Waisenkind aber antwortet: „Ich will doch keine Yamswurzeln.“ –„Tatsächlich?“ meinte die alte Frau.Die Leute sagten zu ihm: „Gut, weine ruhig weiter. Du wolltest ja die Yamswurzeln nicht und den Honig nicht und auch die yaldanj-Lilienknollen nicht, denn du denkst immer an den Geschmack der süßen manburrangkali-Lilienknollen.“ Es gab aber viele alte Menschen, die dort saßen und zu ihm sagten: „Warum hörst du nicht auf zu weinen? Willst du denn für immer weinen? Bald wird die Regenbogenschlange kommen und uns alle aufessen.“ So sprachen sie zu dem Jungen, aber er hörte nicht auf zu weinen – er weinte immer weiter. Er weinte und weinte.Nun gab es bei Miya im Norden damals eine Regenbogenschlange. Sie hob den Kopf, schaute umher, lauschte ganz genau und hörte den Jungen in Mayawunj im Süden weinen. Die Regenbogenschlange sagte sich: „Ich werde in den Süden gehen und sie alle aufessen.“Also machte sich die Regenbogenschlange auf den Weg. Sie kroch unter den Boden und immer weiter und kam den Menschen immer näher. Als sie sie erreicht hatte, kam sie im Süden aus der Erde, hob ihren Kopf und erblickte sie. Sie sagte: „Ach, das ist der Ort, wo das Waisenkind weint – das ist der Ort, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben.“Dann tauchte sie neben ihnen auf. Die Menschen hatten Richtung Norden Ausschau gehalten und plötzlich etwas wie ein Feuer oder ein Licht erblickt, das auf sie schien, und sie schrieen vor Angst laut auf.Sie riefen den Männern zu: „Schnell, stecht sie tot! Wollt ihr warten, bis sie uns alle aufgegessen hat?“ Die Männer versuchten eine Weile, sie mit Speeren zu töten, aber sie trafen immer daneben, und so meinten sie: „So ist es nun mal, Pech gehabt. Es hat keinen Zweck; die Regenbogenschlange wird uns wohl alle aufessen müssen.“Voller Angst versuchen sie wegzulaufen. Die Regenbogenschlange beobachtete sie und legte dann ihren Leib um sie und auch um das Waisenkind; sie biss ihm den Kopf ab und verschluckte ihn. Dann aß sie alle anderen ebenfalls auf. Danach war die Regenbogenschlange von Miya satt.Dies geschah in Maywunj im Süden – die Regenbogenschlange ging wieder zurück in die Erde; dort liegt sie nun in Mayawunj mit all den Menschen in ihrem Bauch.“

Monsterkreaturen inhalieren mit einem Atemzug die Erde

Im Schatten eines ausladenden Eukalyptusbaumes finden wir einen wunderschönen Lagerplatz. Während Tanja unsere Jungs in die saftige Buschlandschaft führt beseitige ich mit meinem Freund der Schaufel das gesamte Spinifex unter dem Baum. Ich lasse ein paar grüne Büsche stehen, so dass unser Camp wie ein gepflegter Garten aussieht. Als ich eine Feuerstelle grabe zeigen mir verkohlte Holzreste und eine weggeworfene Plastikflasche das hier schon mal Aborigines ihr Lager hatten. Ich stelle unsere Liege in den Schatten, klappe unsere Stühle auf und stelle das Moskitozelt in die Nähe des Stammes. Fast schwarze Gewitterwolken umgeben uns wie einen Kreis. Immer wieder blicke ich in den Himmel, um beurteilen zu können ob sie uns gefährlich werden können. Abends kommt sturmartiger Wind auf, so dass wir kaum unser Essen einnehmen können. Der Luftdruck ist enorm. Unzählige von Fliegen umschwirren uns unaufhörlich. Nur mit dem Fliegennetz über unserem Kopf halten wir die lästigen, flinken Insekten aus. Selbst als die Sonne untergegangen ist und der Wind über das Land fegt bleiben sie uns erhalten. Immer wenn ich einen weitern Löffel meiner Suppe verspeisen möchte hebe ich kurz das Netz, fahre mir den Löffel in den Mund, um es dann blitzschnell wieder zu schließen. Nervös sehen wir immer wieder in den jetzt nachtschwarzen Himmel. Zwei Wolkenfronten prallen dort oben aufeinander. Eine kommt aus dem Westen und eine aus dem Osten. Es ist wie eine Konfrontation der Naturgewalten. Heftige Blitze entladen sich mit lautem Donnern. „Ob ich die Außenhaut über das Moskitozelt ziehen soll?“ „Keine Ahnung. Du bist doch der Wetterfrosch.“ „Hm, wenn ich das nur wüsste. In den letzten Wochen hab ich es so oft umsonst aufgebaut, nur um es dann mitten in der Nacht wieder abzubauen,“ sage ich grübelnd. Wenig später befinden wir uns im Moskitozelt. Ich liege auf dem Rücken und sehe durch die Maschen des Stoffes wie die Blitze immer heftiger durch den Nachthimmel zucken. Es vergehen keine 30 Sekunden ohne das einer der grellen Lichtpfeile die ausgefransten Wolken erhellt. Als hätten sie Reißzähne blitzen die Wolkenränder immer wieder und immer wieder auf. Die aufeinanderprallenden Wolkenschichten verursachen ein Inferno der Superlative. Ohne Zweifel ist der heutige Gewitterhimmel in keiner Weise mit denen der vergangenen Wochen zu vergleichen. Ich erinnere mich an das Gewitterfront-Camp vor über einem Monat und mir wird bewusst, dass sich da oben ähnliches zusammengebraut hat. Worauf warte ich noch? Wie viele Beweise eines sich jeden Augenblick entladenden Sturms möchte ich noch haben? Plötzlich hell wach schieße ich aus unsere Behausung und werfe die Regenhaut über das Moskitozelt. Die Windböen reißen es mir immer wieder aus den Händen, doch ich bringe es fertig einen Hering nach dem anderen in den Sand zu schlagen. Nach wenigen Minuten ist unser Schlafplatz vor Regen sicher, gesetzten Fall es kommt kein weiterer Jahrhundertregen. Ich krieche zurück ins Zelt und liege wach da. Der Wind reißt an den Stoffbahnen und heult in den sich über unseren Köpfen ausbreitenden Ästen des Eunkalyptusbaumes. Und plötzlich höre ich ihn, erst ganz spärlich, doch von Minute zu Minute stärker. Tock, tock, tock tropfen die Regentropfen auf das Zelt bis sich mit einem Urkrachen die Urgewalten der Natur über uns ergießen. Nur Sekundenbruchteile später lösen sich Blitze ohne Pause ab und entladen sich mit schrecklichen Schlägen. Wir zucken zusammen als es wieder und wieder direkt über unseren Köpfen kracht und den Himmel zerfetzt. Sturzbäche entladen sich aus den trächtigen Wolken und lassen das Land in ihren Fluten ertrinken. Wuuummm! Wooommm! Wuuummm! Donnert es das die Erde bebt. Diesmal ist das Zentrum der Entladung genau über uns. „Hoffentlich schlägt keiner dieser Blitze in den Baum ein,“ flüstert Tanja ehrfürchtig. „Hoffentlich,“ antworte ich. Mit starren Augen blicke ich auf die Zeltbahn. Der Regen prasselt darauf hernieder als wolle er sie in Stücke reißen. Die Sturmböen wirbeln das Wasser derart herum, dass es nicht nur von oben kommt sondern aus allen Richtungen. Zersprengte Tropfe finden den Weg in unsere Behausung und benetzen uns mit ihrer unangenehmen Feuchtigkeit. Rufus zieht seinen Schwanz ein und jault bei den mächtigen Aufbrüllen einer Monsterkreatur die anscheinend versucht die Erde mit einem gewaltigen Atemzug zu inhalieren. Wir haben schon viele Unwetter auf unseren Reisen erlebt aber hier in diesen ewigen Weiten des Outback scheinen sie sich richtig austoben zu können. Verschüchtert und verängstigt liegen wir wie kleine verletzliche Würmchen auf den Boden und beten auch diesen Wahnsinn ohne Schaden zu überleben. Der Boden erzittert als würden Bomben einschlagen. Die Gewalt die da herrscht lässt mich realisieren wie schön es ist zu leben. Sie lässt mich realisieren wie schnell es zuende sein kann und das der morgige Tag keine Selbstverständlichkeit ist.

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