Skip to content
Abbrechen
image description
RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Unangenehme Neuigkeiten

image description

    Temperatur - Tag (Maximum):
    Sonnenschein

80 Mile Beach Caravanpark — 25.04.2001

Blauer Himmel und tropische Temperaturen versprechen einen wunderschönen Tag. Ohne weiteren Zwischenfälle erreichen wir den 80 Mile Beach Caravan Park an dem wir im Dezember mit unseren Kamelen für drei Wochen eine erholsame aber auch arbeitsreiche Zeit verbrachten. Collin & Jo Lewis, die Besitzer der schönen Anlage, begrüßen uns wie alte Freunde. Wir tauschen kurz die Neuigkeiten der letzten Monate aus und kommen schnell zum Thema Red Earth Expedition. Angeregt unterhalten wir uns über unser gewaltiges Vorhaben von hier die Great Sandy und Gibson Desert bis nach Alice Springs zu durchlaufen. Genau am 80 Mile Beach Caravanpark beginnt der Kidson Track, führt in die endlose Wüste und verspricht uns einen guten Start. „Was glaubst du welche Möglichkeiten bestehen einen Lebensmittelnachschub in die Outback zu bekommen?“ , frage ich Collin ungeduldig, denn obwohl wir 7 Kamele besitzen ist es für uns unmöglich neben 400 Liter Wasser auch 560 Kg. Nahrung plus ein paar hundert Kilogramm Ausrüstung auf ihre Rücken zu laden. „Soweit ich weiß sucht da draußen eine Ölgesellschaft nach dem flüssigen Gold. Wenn sie ihre Arbeit wieder aufgenommen haben könntet ihr vielleicht einen Trackfahrer etwas mitgeben der es euch zu einem vereinbarten Punkt bringt.“ „Wie meinst du das, wenn sie wieder arbeiten?“ , will ich wissen. „Nun, nach meinen Informationen steht die Arbeit still weil wegen des starken Regens in dieser Saison große Strecken des Kidson Track total unter Wasser liegen und für Monate nicht passierbar sind. „Das klingt ja weniger positiv. Glaubst du wir haben da mit unseren Kamelen eine Chance durchzukommen?“ Keine Ahnung, das müssen wir in den nächsten Wochen herausfinden. Ich kenne einen Fahrer der Transportfirma die für die Ölgesellschaft die Wüstentracks präparieren . Vielleicht kann er euch weiterhelfen.“ Grübelnd sehe ich Collin an und denke darüber nach wie gefährlich uns die Überschwemmungen werden können. Collin scheint meine Gedanken zu lesen und beruhigt mich: „Mach dir keine Sorgen Denis, wer weiß ob das Wasser nicht in wenigen Monaten wieder vertrocknet ist. Es wird sich bestimmt eine Lösung finden.“

Am Abend rufe ich David, den Manager von Anna Plains Station an, um ihn über unsere morgige Ankunft zu informieren. Ich kann es nicht glauben als mir der Inhaber John Stoat berichtet das David die Farm völlig unverhofft verlassen hat. „Weißt du was mit unseren Kamelen ist?“ , frage ich John entsetzt, denn David ist nach meiner Kenntnis der Einzige der über den Verlust der Tiere informiert war und sie wieder eingefangen hat. „Keine Ahnung Denis, aber ich glaube David hat sie irgendwo auf Anna Plains in einem Gehege gefunden.“ Wieder einmal verschlägt es mir die Sprache. Bis vor wenigen Sekunden war ich noch überzeugt davon das unsere Jungs in Sicherheit sind und jetzt scheint das Kartenhaus wieder zusammenzubrechen. „Wir werden sie schon finden. Luke der Head Stockman weiß bestimmt wo sich eure Tiere befinden,“ meint John beruhigend.

Obwohl uns Collin und Jo ein sauberes, schönes Zimmer für die Nacht zu Verfügung gestellt haben, kann ich nur schlecht schlafen. Ständig muss ich über Sebastian, Hardie, Goola Badoola, Istan, Jafar und die zwei Neuen nachdenken. Ob wir sie wirklich jemals wieder sehen? Sind sie unverletzt? Hat sie wirklich keiner abgeschossen? Haben sie in der Zwischenzeit durch ein Loch im Zaun die Flucht in die Great Sandy Desert angetreten? Ist unsere Red Earth Expedition jetzt doch noch gefährdet? Mir rasen die Gedanken durch die Gehirnwindungen und ich bin nicht in der Lage sie zu stoppen. Voller Zweifel liege ich da und bete das am Ende alles positiv ausgeht.

This site is registered on wpml.org as a development site.