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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Gefährliche Panne

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    Temperatur - Tag (Maximum):
    Regen / Sonnenschein

Capricorn Roadhouse — 24.04.2001

Bei strömenden Regen steigen wir in unser Auto und verlassen die angenehme Unterkunft. Etwa 40 Km hinter der kleinen Stadt Meekatharra halten wir für einige Minuten auf einem Parkplatz. Wie immer laufe ich um den Holden und Anhänger, um nachzusehen ob alles in Ordnung ist. Nur im Augenwinkel erkenne ich eine Unregelmäßigkeit am rechten Hinterreifen. Ich möchte erst weitergehen, doch ein unbestimmtes Gefühl lässt mich innehalten, um den Reifen genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich glaube im ersten Moment meinen Augen kaum. „Mensch Tanja, sieh dir das an! Noch ein paar Kilometer und uns hätte es den Reifen zerrissen!“ „Nicht zu fassen! Das wäre bei der schweren Ladung eine Katastrophe gewesen.“ Antwortet sie und schaut auf die Stelle an der sich auf ca. 15 Quadratzentimeter das Profil gelöst hat. Grübelnd knie ich vor dem kaputten Reifen und überlege was wir jetzt tun sollen. Bis zur nächsten Tankstelle sind es noch mindestens 250 Kilometer und bis zur Minenstadt Newmann dürften es noch über 400 Km sein. Wer weiß ob es an der nächsten Raststelle solch einen Reifen zu kaufen gibt? Selbst wenn ich jetzt hier den Ersatzreifen draufschraube, gewährleistet das noch lange nicht bald wieder einen Platten zu haben. Spätestens dann sehen wir alt aus. Auch ohne Kamele sind die Entfernungen von Servicepunkt zu Servicepunkt hier in West Australien riesig groß. „Wir kehren um,“ entscheide ich, denn ich kann mir vorstellen, dass es in Meekatherra solche Reifen zu kaufen gibt.

Es dauert eine geschlagene Stunde bis wir die 40 Km zurückgeschlichen sind. Schnell finden wir eine Werkstatt die uns zwei neue Reifen aufzieht. Nach insgesamt vier Stunden befinden wir uns wieder da wo wir den Schaden entdeckt haben und setzen unsere Reise fort. Es ist bereits dunkel als sich die Temperatur auf einen Schlag um vielleicht 10 Grad erhöht. Als hätten wir eine Wetterbarriere überwunden hat sich schlagartig das Klima verändert. Wir befinden uns nur unweit vom Breitengrad Tropic of Capricorn den wir vor nicht all zu langer Zeit mit unseren Kamelen überschritten haben. Ich werde diesen Breitengrad nie mehr vergessen denn auf seiner nördlichen Seite wachsen einige giftige Pflanzen die für unsere Kamele tödlich sind. Nun, diesmal ist das Überschreiten dieser Linie ungefährlich nur das es auf der anderen Seite anscheinend viel wärmer ist. Wir finden dann eine lausige, teure Unterkunft im Capricorn Roadhouse wo uns die Moskitos als Freiwild betrachten und sich die gesamte Nacht von unserem Blut ernähren.

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