Tage der Ruhe und Muse
N 28°00’54.8’’ E 102°50’34.4’’Datum:
26.04.2016 bis 02.05.2016
Tag: 303 – 310
Land:
China
Provinz:
Sichuan
Ort:
Zhaojue
Breitengrad N:
28°00’54.8’’
Längengrad E:
102°50’34.4’’
Gesamtkilometer:
16.524 km
Gesamthöhenmeter:
30.814 m
Sonnenaufgang:
06:33 Uhr – 06:28 Uhr
Sonnenuntergang:
19:39 Uhr – 19:43 Uhr
Temperatur Tag max:
32°C
Temperatur Tag min:
17°C
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
Weil wir uns für die kürzere Strecke bis zur vietnamesischen Grenze entschieden haben, können wir uns mehr Zeit lassen. Wir bleiben ein paar Tage in dem über 2.000 Meter hoch gelegenen Ort Zhaojue und nutzen die gewonnen ersten warmen Tage für unsere Aufzeichnungen und einfach mal dafür, um alle Viere von uns zu strecken. Jeden Mittag suchen wir das gleiche Restaurant auf, in dem für uns lecker gekocht wird. Vor allem ohne Geschmacksverstärker. Auch hier werden wir vom Personal und den Gästen abfotografiert. Manchmal mitten beim Essen. Zwei Männer am Nebentisch scheinen schon seit geraumer Zeit damit beschäftigt zu sein die Luft aus ein paar Flaschen Reisschnaps zu lassen. Als sie uns entdecken, kommen sie an unseren Tisch, und versuchen mit uns zu sprechen. Außer großen Gesten bringen sie kein Wort heraus. „Gambe“, sage ich und stoße mit dem Hauptgestikulierer an. Es entsteht eine eigenwillige Unterhaltung von den keiner von uns beiden etwas versteht. Trotzdem ist der Yi begeistert. Am Ende übernimmt er unsere Rechnung, obwohl wir vehement ablehnen.
Auf der Straße passieren wir jeden Tag eine Kinderklinik, die ihre kleinen Patienten auf dem Gehweg behandeln. Jeder der Stammhalter bekommt einen Tropfer in die Stirn oder Schläfe gestochen. Dabei fließen große Tränen. Warum man das macht entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht haben die Mädchen und Jungs eine Art Mangelernährung?
So manche Nachmittage verbringen wir im kleinen Park des Hotels. Ajaci besitzt hier den Luxus auf grünem Rasen spielen zu können. Frauen und Männer vom Volk der Yi liegen im Gras. Sie spielen Karten, unterhalten sich oder chillen einfach nur. Yi-Kinder sehen Ajaci bei seinem Lieblingsspiel Fangdenball zu. Immer wenn er wie ein weißer Blitz seinem roten Ball hinterher jagt und ihn am Ende erfolgreich fängt, klatschen sie begeisterten Beifall. Dann, wenn Ajaci müde und die Vorstellung beendet ist, tollen sie ausgelassen herum oder spielen Federball. „Hier“, sagt ein Junge mich schüchtern anlachend und reicht mir den Federballschläger. „Xie xie, bedanke ich mich auf Chinesisch, obwohl diese Menschen hier eine andere Spreche sprechen, erhebe mich aus dem Gras und spiele mit dem Jungen. „Lass mich auch mal mit dem Mann spielen“, verstehe ich, als ein Mädchen herbeieilt, dem Jungen den Schläger aus der Hand nimmt, um sich nun mit mir zu messen. Auf diese Weise darf jeder von den Kleinen mal gegen mich antreten. Ajaci, der dabei ständig um uns herumspringt, würde am liebsten auch mitmachen. „Komm her Ajaci. Jetzt lass doch die Kinder in Ruhe“, fordert Tanja ihn auf, worauf er nach mehreren Aufforderungen sich zu ihr setzt und den Federball keine Sekunde aus den Augen lässt…
Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.
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