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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 1

Situation gleichbleibend schlecht

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    Tag: 40

Herz-Camp — 20.06.2000

Jo und Tom haben am Funkradio angerufen und mitgeteilt, dass sie erst am Mittwoch mit den Sattelrahmen fertig werden. Mir ist das sehr recht, denn meinem Rücken geht es unverändert schlecht. Das Wetter ist nach wie vor sehr unfreundlich. Es stürmt unaufhörlich und man könnte glauben, dass das Wetter die anfängliche regenlose Zeit nachholen möchte.

ERKLÄRUNG ZUR SATELLITENÜBERTRAGUNG

Abends schalte ich das Funkradio ein, um mit Jo und Tom zu sprechen. Wegen des schlechten Wetters ist die Verbindung gestört und Jo’s Worte sind kaum verständlich. Auf dem nassen Boden kniend lausche ich vor dem kleinen Lautsprecher. “Nein Denis, in eurer Webseite ist noch kein Update!” “Was, das kann doch nicht sein?”, rufe ich entsetzt in das Handmikrofon.

Mittlerweile ist die Kommunikation zu Mike nach Deutschland sehr schwer geworden. Jo und Tom besitzen keinen Computer und aus diesem Grund natürlich auch kein Internet. Alle meine Fragen leiten sie telefonisch an Angelika und Claudia nach Perth weiter, die wiederum mit Mike in Deutschland Kontakt aufnehmen. Mike beantwortet meine Fragen und es dauert eine Weile, bis mir Jo und Tom seine Antworten über das HF-Radio in den Busch weiterleiten. Leider können wir uns über e-Mail nicht verständigen, denn unser Provider zieht gerade mit seiner gesamten Firma um. Aus diesem Grund ist das Update noch nicht erschienen. Irgendeine Programmierung an meinem Computer muss verändert werden, zumindest habe ich die Information so verstanden. Ich bin zwar in der Lage e-Mails nach Deutschland zu schicken, kann aber keine empfangen.

Aufgeregt sitze ich also an diesem Abend unter unserem regennassen Pilz, um ein weiteres Update in den Satellitenhimmel zu senden. Die Verbindung scheint zu klappen, doch der Posteingang bleibt leer. Die Sekunden und Minuten rasen dahin und verzweifelt schieße ich somit unser schwer verdientes Geld in die Luft. Ich möchte hier erklären, dass uns jede Übertragungsminute DM 7,- kostet. Ein kleines e-Mail dauert meist über eine Minute und somit sind schon DM 14,- weg. Die Berichte über unsere Erlebnisse dann in das All zu schicken benötigt in diesem Fall 7 Minuten. Obwohl es wunderbar ist die moderne Technik hier im Busch zu besitzen, muss man sie auch finanzieren können und das macht so eine Expedition unter anderem so teuer. Das teuerste an unserem Trip ist die Dokumentation und die damit verbundene Kommunikation. Viele der Leser werden eventuell denken, dass unsere Kosten durch Sponsoren gedeckt sind. Das trifft auch auf einen großen Teil der Ausrüstung zu, doch in einigen Bereichen, wie zum Beispiel Kommunikation, Übersetzung der Texte und vielem anderen müssen wir selber tief in die Tasche greifen. Das bedeutet für uns, dass unser Leben auch finanziell gesehen eine Gratwanderung ist. Schon oft bin ich in der letzten Zeit gefragt worden wie wir unsere Erlebnisse so schnell im Internet und Magazinen veröffentlichen. Als Erklärung dafür muss ich sagen, dass uns da einige gute Freunde und auch Geschäftspartner zur Seite stehen. Die Mails gehen zu unserem Manager Mike Tauer, er liest sie durch, verbessert das eine oder andere und leitet diese weiter an unsere Übersetzerin. Nach der Übersetzung ins Englische gehen die Texte wieder an Mike zurück der sie dann an unseren Freund und Grafiker Uli Knauer schickt. Uli bringt es in eine passable optische Form und mailt alles an den Provider weiter der die ganze Sache in unsere Webseite setzt. Man kann sich denken, dass diese Prozedur mit so vielen Zwischenstufen nicht von jetzt auf gleich funktioniert und genau dies ist der Grund warum das eine oder andere Update manchmal ein bisschen länger dauert. Klar arbeiten wir alle so schnell es unsere Kräfte zulassen, doch obwohl wir unser Bestes geben sind längere Zeitspannen meist unumgänglich. Es ist 21 Uhr als ich deprimiert das Satellitentelefon und den Computer ausschalte. Die Übertragung hat zwar geklappt aber leider konnte ich aus bereits beschriebenen Gründen keine Nachricht empfangen. Wieder quälen mich die Gedanken ob uns nicht doch ein neues technisches Problem einen Strich durch Satellitenkommunikation macht.

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