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Tagebuch eines Expeditionshundes 2015-2017

Seehund und Goldenes Buch / Tagebuch eines Expeditionshundes

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Ich in der mongolischen Wüste Gobi.

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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Natürlich hatte ich so meine Vorstellung, wie das Leben als Reisehund so sein würde. Doch Leute, huuuhuuuhuuu in meinen kühnsten Träumen wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass ich auch ein Seehund sein könnte. Am liebsten noch Kapitän auf einer Dschunke. Obgleich Tanja meint, ich soll mein süßes Hundemaul nicht so voll nehmen. Der Titel Seehund reicht schon vollkommen aus. Huuuhuuuu, am besten ich erzähle euch mal wieder von Anfang an.

Meine Menschen wollten die berühmte Halong Bucht in Vietnam auf keinen Fall verpassen. Mit dem Fahrrad ist hier kein Fortkommen. Das geht nur mit Boot. Als es an die Planung für dieses Projekt ging hatten mich meine beiden nachdenklich angesehen. Ich blickte ganz unschuldig zurück und meinte: „Ich mach mich ganz klein, versprochen“. Denis zog die Augenbraun hoch: „So klein kannst Du dich gar nicht machen, dass du für die Dschunkencrew und Kapitän unsichtbar wirst.“ Die gute Nachricht ist, wir reisen in Vietnam und Lösungen gibt es immer, hüpfen unkompliziert und spontan um die Ecke. Ein „Nein“ ist noch lange kein „Nein“ und wo ein Hühnchen ist, wird dieses auch gefressen… Hmmmm. Zum Glück kennt unser Freund Manh jemanden der ein Boot besitzt und der mir erlaubte an Bord gehen zu dürfen. Ha, ha, Huuuhuuuu, somit stand mir der Weg offen Vietnam als Seehund erleben zu dürfen. Tanja war ja schon etwas aufgeregt. Sie zweifelte daran ob es an Bord für mich einen Ort gäbe um, na ja ihr wisst schon was, Pi und Pu zu erledigen. Das war für mich überhaupt kein Problem. Es gab nämlich noch diesen tollen Ausflug zu einer kleinen Insel. Dort konnten wir alle baden gehen. Ich bin mit meinen Menschen ins Meer gesprungen und huuuuiiiiii ich sage euch, hatte das erste Mal in meinem Leben Salzwasser gekostet. Brrrrrrr. Echt schrecklich das Zeug. Trotzdem hatte ich so viel davon gesoffen, dass mir Denis verbot kein weiteres Maul mehr davon zu mir zu nehmen. Er meinte, mir würde schlecht und ich bekäme noch mehr Durst. Mann, ich belle euch. Wie recht er nur hatte. Echt schrecklich das Zeug. Da ich aber meinen Menschen versprochen hatte keinen Ärger zu fabrizieren, setzte ich kurze Zeit später einen gewaltigen Haufen in den Sand. Puhuu. Ich sage euch. Da war Tanja echt erleichtert. Dachte sie ich würde mich auf den Schiffplanken entleeren? Also so was. Ich doch nicht. Ein großer weißer Wolf scheißt nicht einfach so auf Schiffsplanken. Wo denkt ihr hin? „Dem Himmel sein dank“, hatte Tanja gesagt. Also das verstehe ich nun wirklich nicht.

Am nächsten Morgen aber hat es mich schon schwer gedrückt. Ich musste mal. Hm, Tanja hatte mir dann um 5:30 Uhr zu Sonnenaufgang die Erlaubnis gegeben auf die Planken zu pissen. Ich sage euch. Das war eine Erleichterung. Habe einen guten Job gemacht, hatte sie mich gelobt weil ich nicht die Schuhe des Kapitäns benetzte. Nein das würde ich doch nie tun. Ich doch nicht. Was die Menschen wegen ein bisschen Hundepipi für ein Aufhebens machen verstehe ich sowieso nicht. Stellt euch vor. Tanja hat einem Eimer, gefüllt mit dem schrecklich schmeckenden Salzwasser, über meine sorgfältig abgesetzte Marke geschüttet. „Den Rest übernimmt der Regen“, sagte sie. Aber glaubt bloß nicht, dass ich Euch immer so aus dem Nähkästchen plaudern werde. So viel Seemannsgarn möchte ich nicht so oft über meine Privatsphäre spinnen. Das ist eine Ausnahme und ihr müsst mir versprechen das für euch zu behalten.

Das Seehundleben ist der Hammer und ich lasse seither kein Boot aus, auf welchem ich dabei sein kann. Ich liebe es, mir den frischen Wind um die Schnauze wehen zu lassen, auch wenn er nach dem schrecklichen salzigen Zeug riecht. Egal… Die Seefahrt ist der Hammer. Irgendwie beneide ich die echten wilden Seehunde. Die leben da sogar, hatte mir Denis verraten.

Wo ich nun schon so zutraulich erzähle, meine lieben Freunde, möchte ich euch auch von dem goldenen Buch berichten. Ich hatte euch schon mal in China darüber erzählt. Nun hat sich das goldene Buch so richtig entwickelt. Tanja hatte sich damals überlegt ein Referenzbuch für mich zu anzulegen. Referenz, was für ein seltsames Wort? Nun, egal. Eigenartig ist, dass die Menschen, wenn wir bei einem Hotel oder Gästehaus ankommen, immer einen furchtbaren Schrecken bekommen wenn sie mich sehen. Ist mir echt ein Rätsel warum. Es dauert aber meist nicht lange, dann wollen sie alle mit mir fotografiert werden. Klar, mein weißes Fell finden sie klasse. Vor allem meine Größe. Hier sieht man selten einen weißen Wolf Huuuuhuuuu! Wie auch immer. Manchmal zicken die Menschen echt rum, deuten auf mich und wollen mich nicht in ihrem Haus haben. Dann kommt der Moment in dem meine tolle, liebe und schöne Tanja mein goldenes Buch auspackt und den Managern, auch ein doofes Wort, vorlegt. Da lesen sie dann, dass ich nicht in ihre Zimmer kacke, kein Pipi an die Schranktür puller und nicht in ihre schrecklich schmeckenden Möbel beiße. Worauf die bloß kommen die Menschen? Außerdem steht da noch, dass ich nicht in den blöden Betten schlafe. Die wissen nicht, dass ich mein eigenes super gut riechendes Bett dabei habe. Obwohl Denis immer behauptet es stinkt. Menschen sind einfach seltsam. Aber egal. In dem Buch steht auch, dass ich nicht herumbelle, jaule, in die Ecke kotze oder Hotelgästen einfach mal ins Bein beiße. Mann die haben doch ein Rad ab. Wieso sollte ich denn einem ins Bein beißen? Schmeckt bestimmt übel so ein Menschenbein. Aber egal. Nachdem sie die zehn chinesischen und vietnamesischen tollen Berichte, die Manager und Hotelbesitzer über mich verfassten, gelesen haben, werde ich behandelt wie ein Prinz. Tja, ich bin halt ein cooler Hund. Manche halten mich für einen Wolf, manche für einen Prinzen und mein Denis behauptet sogar wie ein Maharadscha auszusehen wenn ich in meiner Sänfte sitze. Für die, die es nicht wissen, damit meine ich meinen klasse Wohnwagen.

Da fällt mir was ganz Lustiges ein. Einer der der Hotelmanager hat mein Buch missbraucht. Ja, echt. Er hat etwas über meine Menschen hineingeschrieben. Also so was. Aber zum Glück hat er die Wahrheit geschrieben, denn, so waren seine Worte, sie schmutzen nicht und sind super nett und lieb. Da hat er echt recht. Tolle Menschen meine beiden. Geben mir immer genug zu fressen und zu trinken und ich darf endlos viele Abenteuer erleben.

Aber egal. Wenn die Manager in ihren komischen Klamotten in meinem goldenen Buch gestöbert haben, dürfen wir einziehen. Tja, wenn mich meine Menschen nicht dabei hätten müssten sie sicherlich oft draußen in der Wildnis schlafen. Die haben echt Glück, die zwei. Wie auch immer. Wenn wir dann in eines der Zimmer einchecken klebt Tanja einen Zettel an die Tür. „Vorsicht Wachhund“ Und wie recht sie damit hat. Da soll bloß einer reinkommen. Den würde ich rein spaßeshalber mal ins Bein beißen. Egal wie es schmeckt. Huuuuhuuuu!

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