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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 3

Schweinejäger

N 23°43’57.0“ E 143°50’42.9“
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    ag: 167-168 Etappe Drei / Expeditionstage gesamt 558-559

    Sonnenaufgang:
    05:40-05:39

    Sonnenuntergang:
    18:37

    Luftlinie:
    24 u. 20,6

    Tageskilometer:
    27 u. 23

    Temperatur - Tag (Maximum):
    39°-41° Grad, Sonne ca. 59°-65°

    Temperatur - Nacht:
    19° Grad

    Breitengrad:
    23°51’43.1“ u. 23°43’57.0“

    Längengrad:
    143°41’58.8“ u. 143°50’42.9“

Dry Creek & Four Mile Creek-Camp — 30.10.2002 – 31.10.2002

Schon nach wenigen Kilometern überholt uns ein Jeep. In einem Abstand von wenigen Metern zieht er rechts rüber und hält direkt vor unserer Karawane. „Camis udu!“ ,rufe ich gezwungen unsere Jungs zu stoppen. „Ich glaube ich war zu lange in der Sonne!“ ,ruft der Mann, der lachend aus seinem Auto springt. „Wo kommt ihr denn her?“ ,fragt er und bevor ich antworten kann sagt er wieder: „Ich dachte ich spinne. Habe noch nie Kamele auf diesem Track laufen sehen.“ „Wir kommen von Perth und…“ ,versuche ich auf seine Frage zu antworten, doch er unterbricht mich. „Ihr müsst unbedingt auf die Schweinejäger in dieser Gegend aufpassen. Hat euch keiner vor ihnen gewarnt?“ „Nein, äh was für Schweinejäger?“ „Ach die sind schrecklich. Sie kommen in der Nacht. Keiner der Schweinejäger muss den Stationbesitzer um die Jagderlaubnis bitten. Sie können jagen wo immer sie wollen. Sie haben viele Hunde dabei Mate. Die rasen nachts durch euer Camp. Keiner kann sie zurückhalten Mate. Stellt euch vor wie sich eure Kamele erschrecken werden. Ihr seid besser dran wenn ihr neben einer Homestead schlaft. Haltet euch von den Creeks fern. Dort leben die Schweine.“ „Aber die Creeks sind die einzigen Plätze in denen wir Schatten finden. Genau dort gibt es Futter für unsere Kamele.“ Trotzdem haltet euch fern. Das ist gefährlich.“ „Nun was ist..“ ,versuche ich etwas zu sagen als mir der Mann wieder ins Wort fällt. „Ich habe sechs Jahre in einem Zelt an der Küste gelebt. War mir zuviel Stress mit Menschen. Jetzt gehe ich ihnen aus dem Weg und lebe hier draußen Mate. Sehe nach den Wasserstellen für die Rinder. Habt ihr genügend Wasser?“ „Ja, haben wir.“ „Habt ihr Kohletabletten dabei? Ihr müsst das Wasser unbedingt behandeln, um euch Magenprobleme zu ersparen. Manches Wasser ist verseucht, müsst ihr wissen Mate.“ „Wir haben keine Kohletabletten.“ „Sie sind sehr wichtig Mate. Ich habe an der Küste sogar meinen Fisch in Kohlewasser gekocht. Die Kohletabletten nehmen das Gift heraus, müsst ihr wissen Mates. Ach übrigens Mates, ab Freitag wird es wieder heiß. Eine neue Hitzewelle wird kommen. Am heißesten ist es zwischen 13:00 und 15:00 Uhr müsst ihr wissen. Besser wenn ihr um diese Zeit im Camp seid,“ sagt er, wünscht uns eine schöne Reise, läuft zu seinem Jeep und fährt davon.

Etwas verstört laufen wir weiter. „War ein seltsamer Vogel,“ meine ich. „Das ist wahrscheinlich der Grund warum er hier draußen lebt,“ antwortet Tanja.

Wenig später hält ein weiterer Jeep. Es ist der Postmann dieser Region. „Hallo wie geht’s?“ „Sehr gut,“ antworten wir und wechseln ein paar Worte. „Ihr habt ja wirklich Glück mit dem Wetter. Vor zwei Jahren hat es hier so stark geregnet, da wäre ein Weiterkommen unmöglich gewesen. Ich habe in den letzten Jahren schon zwei Expeditionen gesehen die es nicht weit geschafft haben. Die Wettervorhersage sieht nicht schlecht aus. Ihr werdet die nächsten Tage starken Gegenwind bekommen aber das hält euch ja nicht auf,“ berichtet er und verabschiedet sich wieder.

Mittlerweile marschieren wir auf einer Stock Route. Eine Stock Route ist ein von der Regierung angelegte Erdweg auf dem es spätestens alle 15 Kilometer Tränken gibt. Früher wurden die Stock Routen benutzt, um Rinder und Schafe aus dem Outback an die Küste zu treiben. Auch wurden die verschiedenen Stations über die Stock Routen mit Lebensmittel und anderen wichtigen Gütern versorgt. Tanja und ich sind überrascht die Stock Route immer noch in hervorragend gepflegtem Zustand anzutreffen. Wir erfahren, dass sie auch heute noch von Wichtigkeit sind, denn es ist entschieden billiger Vieherden auf der Straße zu treiben als auf einem Roadtrain zu laden und zu transportieren.

Um 12 Uhr 38 finden wir einen geeigneten Campplatz am Dry Creek. Unter einem riesigen Eukalyptusbaum lassen wir unsere Tiere absetzen. Große Papageischaren sitzen im Baum und sehen uns ängstlich zu. Wieder sind wir unserem Ziel einen Tagesmarsch nähergekommen und wieder genießen wir einen der unzähligen, fantastischen Sonnenuntergänge.

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