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E-Bike-Expedition Teil 3 China - Online-Tagebuch 2015-2016

Schlammlöcher, Hitzewelle und nächtlicher Besuch des Goldsuchers

N 26°42’08.4’’ E 103°00’31.9’’
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    Datum:
    11.05.2016

    Tag: 319

    Land:
    China

    Provinz:
    Yunnan

    Ort:
    Fluss-Camp

    Breitengrad N:
    26°42’08.4’’

    Längengrad E:
    103°00’31.9’’

    Tageskilometer:
    60 km

    Gesamtkilometer:
    16.709 km

    Luftlinie:
    48 km

    Durchschnitts Geschwindigkeit:
    17.7 km/h

    Maximale Geschwindigkeit:
    56.6 km/h

    Fahrzeit:
    03:22 Std.

    Bodenbeschaffenheit:
    Lehm Piste / Asphalt

    Maximale Höhe:
    1.500

    Gesamthöhenmeter:
    35.170 m

    Höhenmeter für den Tag:
    925 m

    Sonnenaufgang:
    06:23 Uhr

    Sonnenuntergang:
    19:45 Uhr

    Temperatur Tag max:
    38°C

    Temperatur Tag Sonne:
    65° C

    Temperatur Tag min:
    25°C

    Aufbruch:
    07:40 Uhr

    Ankunftszeit:
    17:20 Uhr

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Im Schatten der hohen Berge lassen wir die ersten drei Kilometer unsere Bikes in das Tal des Heshui Rivers rollen. „Wird ein schöner Tag!“, frohlocke ich, als der Asphalt urplötzlich von einer löchrigen Lehmpiste ersetzt wird. Wegen dem gestrigen Sturm und Starkregen ist der Untergrund schmierig und gefährlich glatt. „Aufpassen!“, warne ich Tanja, weil mein Rad trotzt Schrittgeschwindigkeit zu schlingern beginnt und ich einen Sturz nur vermeiden kann, indem ich aus dem Sattel springe und mit beiden Füßen über dem schmierigen Lehm schlittere. Sofort setzt sich der gelbfarbene, klebrige Schlamm in die Profile und verwandelt die Reifen schon nach wenigen Metern in Sliks. „Da komme ich nicht runter!“, ruft mir Tanja zu. „Warte dort oben. Ich helfe dir“, antworte ich, suche eine Stelle, an der der Ständer nicht im aufgeweichten Matsch versinkt und eile die Schlammpiste wieder hoch. Vorsichtig lasse ich nun auch Tanjas Biketrain über den glitschigen Grund hundert Meter nach unten rollen. Heftig schnaufend ruhe ich mich für ein paar Minuten aus. Dann schiebe ich mein Rad weitere hundert Meter voran. Auf diese aufreibende Weise arbeiten wir uns Meter für Meter über das was irgendwann einmal eine Straße werden wird. Schwer beladene Baulastwägen husten an uns vorbei und drängen uns an den Pistenrand. An manchen Stellen ist die im Bau befindliche Passstraße nur einspurig. Ich blicke in Tanjas Gesicht und erkenne Zweifel, Zweifel wie wir auf diese Weise die noch vor uns liegenden 700 km bis zur Grenze schaffen sollen. Vor allem ob unsere Räder solch eine Gewalttour überleben werden. „Ihr wollt nach Kunming? Und das auf dieser Route. Na dann viel Glück“, sagte vor ein paar Tagen ein chinesischer Motorradfahrer. Wegen der fehlenden Sprachkenntnisse wissen wir erst jetzt was er damit meinte. Die uns entgegenkommenden Mopedfahrer sind mit gelbem Schlamm bespritzt. Eine Beobachtung die uns keinen Mut spendet. Plötzlich werden wir von einer zehn Meter langen Wasserfläche, die sich auch noch lückenlos vom rechten bis zum linken Pistenrand hinzieht, gestoppt. „Wie sollen wir da drüber kommen?“, fragt Tanja. „Na durchfahren“, antworte ich. „Aber du weißt doch gar nicht wie tief das Wasser ist.“ „Wir warten bis ein Moped kommt. Dann wissen wir wo wir den kleinen See queren können.“ Es dauert nicht lange, als ein 38-Tonner uns laut anhupt und zwingt unsere Bikes noch ein paar Zentimeter zur Seite zu schieben. Die großen, mit Dreck überzogenen Reifen schmatzen an uns vorbei. Dann folgt ein Mopedfahrer. Er hebt seine Füße hoch und findet die Idealroute. Als ich ansetze, um ihn zu folgen, werde ich von einer Ziegenherde gestoppt. Die Hirtin treibt sie am Rande des Schlammlochs durch die trübe Brühe. „Pass auf!“, warnt Tanja, in dem Moment, in dem ich mein Rad im zweiten Gang durch das Loch steuere. In der Mitte der tückischen Brühe beginnen die Reifen durchzudrehen. „Nur nicht aufhören zu treten“, geht es mir durch den Kopf, dann liegt das schwappende Hindernis auch schon hinter mir und mein Ross schlingert auf der anderen Seite nach oben. 20 Minuten später setzen wir unsere Fahrt fort. Der sich im Bau befindliche Streckenabschnitt setzt uns noch für weitere fünf Kilometer zu, dann werden wir mit harten Bitumen beschenkt.

Erleichtert, die Piste erstmal hinter und gelassen zu haben, rollen sich die Pneus Kilometer für Kilometer über die Passstraße. Bäume in voller Blütenpracht säumen den Weg und lassen die morgendlichen Strapazen schnell vergessen. Der Jinsha River, den wir schon vor 300 Kilometern gefolgt sind, sich ein paar hundert Kilometer flussabwärts zum längsten Fluss Chinas mausert und Jangtsekiang genannt wird, windet sich wieder der Gebirgsstraße entlang. Wir genießen die Fahrt durch das malerische Flusstal, bis es immer heißer wird. Gegen Mittag steigt das Thermometer auf 38 Grad im Schatten. Wir schwitzen wie die Affen, sind nach dem langen Winter die extreme Hitze noch nicht gewöhnt. Mein Thermometer zeigt 65 Grad in der Sonne. Da es auf der Straße keinen Schatten gibt, sind das die realen Temperaturen, die den heutigen Tag für uns bald unerträglich machen. Trotzdem arbeiten wir uns über den schwarzen Asphalt, der die erbarmungslosen Sonnenstrahlen wie ein Spiegel reflektieren lässt, voran. Weil sich die Straße immer wieder für 100 oder 200 Meter nach oben schraubt, überwinden wir auf den kommenden 50 Kilometer 1.000 Höhen. „Ich brauche eine Pause!“, ruft Tanja hinter mir. Im winzigen Schatten einer Pappel halte ich an. „Wir müssen weiter“, sage ich nach 10 Minuten, weil wir unser Tagesziel noch lange nicht erreicht haben. Straßenhändler verkaufen frische Mangos. Wir genießen das süße Fruchtfleisch. Um 13:00 Uhr durchqueren wir ein Dorf dessen Einwohner unter der frühen unerwarteten Hitze ebenso leiden wie wir. Im Augenwinkel entdecke ich ein kleines Straßenrestaurant. Wir parken unsere Bikes und setzen uns vor das einfache Gebäude. Ein Wellblechdach schützt uns vor den Sonnenstrahlen. Da wir wissen heute keinen Ort zu erreichen, in dem es eine Unterkunft gibt, nutzen wir die Gelegenheit vier unserer Bosch-Akkus zu laden. Während des Essens kühlen unsere Körper ein wenig ab. „Puh, ich fühle mich wie gerädert. Am liebsten würde ich mich hier auf den Betonboden legen und schlafen“, meint Tanja. „Mir geht es ähnlich“, versichere ich ihr.

2 ½ Stunden später lassen wir wieder die Pedale kreisen. Die späte Nachmittagssonne fühlt sich noch heißer an. Kein Windzug weht durch das Tal des Jinsha Rivers, dessen braungelbes Wasser sich etwa hundert Meter unter uns dahin windet. Da ich schon seit geraumer Zeit nach einem Platz suche, um unser Zelt aufschlagen zu können, fällt mir am Ufer des Flusses eine geeignete Fläche ins Auge. „Ob wir da runterfahren sollen?“, frage ich Tanja. „Geht verdammt steil abwärts“, gibt sie zu bedenken. „Ich check das mal“, sage ich, stelle mein Rad auf dem Ständer und folge dem schmalen Betonstreifen. „Sieht gut aus“, meine ich 15 Minuten später. Vorsichtig lassen wir unsere Bikes in die Tiefe rollen. Ein paar hundert Meter weiter, hinter einer Kurve, wird der Beton von Geröll und Steinen ersetzt. Ein heftiger Gewitterregen hat einen nahen Gebirgsbach über den Weg fließen lassen und den von Menschen gebauten Betonstreifen völlig zerstört. „Und jetzt?“, fragt Tanja. „Hm, wenn wir vorsichtig sind können wir trotzdem runter.“ „Bist du verrückt. Ich fahre doch ein 150 Kilogramm schweres Rad nicht über einen Schotter- und Geröllstreifen“, sagt sie vorwurfvoll. „Ich mach das schon für dich“, antworte ich, weil es mich davor graust umzukehren und der von mir gesichtete Campplatz nicht mehr weit sein kann. Unter größter Kraftanstrengung und wie ein Akrobat lasse ich mein Rad weiter rollen. Es holpert und kracht. Hinter- und Vorderreifen rutschen unter dem Gewicht der Ladung über trockenen, heißen Sand. Einmal verliere ich fast das Gleichgewicht, kann in letzte Sekunde aber das Rad abfangen. „Was machst du hier überhaupt? Warum riskiere ich meine Gesundheit und die Technik für einen Campplatz?“, geht es mir durch den Kopf, sehe aber schon die kleine unbewachsene Fläche, die ich von der Straße entdeckt hatte. Dann, plötzlich, hört der Geröllweg auf. Der einstige Gebirgsbach hat ihn einfach fortgerissen. Eine abgebrochene Betonplatte, des einstigen von Menschen gebauten Weges, ragt anklagend in die Luft. Die andere Hälfte liegt zwei Meter unter mir in einem Bachbett. Ich glaube schon aufgeben zu müssen als sich links neben mir ein Pfad auftut über den ich mein Rad und Anhänger weiter schieben kann. Endlich, nach einer nicht enden wollenden Schufterei, steht mein Bike wohlbehalten auf dem gescouteten Campplatz. So weit es meine Kraft noch zulässt stapfe ich wieder zu Tanja nach oben, um auch ihr Rad nach unten zu bringen. „Und wie wollen wir da morgen wieder rauf kommen?“, fragt sie. „Darüber denken wir morgen nach“, antworte ich ein wenig gereizt, da ich in meinem jetzigen Erschöpfungszustand nur noch Leere in meinem Kopf spüre.

Völlig durchgeschwitzt, mit leichtem Sonnenbrand im Gesicht und an den Oberarmen, sitze ich nun wie betäubt neben den Rädern. Selbst das Reden fällt mir schwer. Ich habe das Gefühl mich nie mehr bewegen zu können. Tanja reicht mir schweigend meinen Trinkrucksack. Ihr Blick scheint mich zu fragen warum ich diesen Kraftakt für einen Zeltplatz gewagt habe. „Ist aber schön hier“, höre ich indes ihre Worte an meine Ohren wabern. Nach 20 Minuten bin ich wieder in der Lage das Zwitschern der Vögel zu vernehmen. Langsam erhebe ich mich aus meinem betagten Campstuhl. „Lass uns das Zelt aufbauen“, sage ich. Wegen der ungebrochenen Hitze und der Überanstrengung der vergangenen Stunden, ist jede Bewegung eine Qual, doch weitere 20 Minuten später ist unser Lager errichtet. „Ich geh mal zum Fluss, um mich abzukühlen.“ „Pass auf dich auf“, höre ich Tanja noch als ich schon im Begriff bin mit Ajachi über die großen Felsbrocken nach unten zu klettern. Am Ufer angelangt gibt es kaum eine Möglichkeit die Hände in den Jinsha zu strecken. Mit gewaltigem Druck rauscht sein Wasser direkt am Fels vorbei. Mein Körper ist derart überhitzt, dass ich am liebsten in die Fluten springen würde. Das wäre aber an dieser Stelle sicherlich tödlich, denn der etwa 50 Meter breite Fluss würde mich einfach mit sich fortspülen. Plötzlich setzt Ajaci an, um genau da hineinzuspringen. Klar, ein Hund kennt die Gefahr eines reißenden Stromes nicht. „Ajaci! Nein! Bleib!“, bricht es aus mir heraus. Mein Entsetzensruf muss derart laut gewesen sein, dass Ajaci noch im Ansatz seiner Sprungbewegung regelrecht zu Eis erstarrt. „Puh, bist ein guter Junge, lobe ich ihn. Vorsichtig kraxeln wir nun über die großen Felsbrocken flussaufwärts bis ich einen kleinen Fleck ausmache der es uns ermöglicht ans Wasser zu gelangen. Ich benetze meine Arme und Gesicht. Dann schöpfe ich mir minutenlang das kühlende Nass über den Kopf. Ajaci sieht mir ungeduldig zu. „Warum darf er sich abkühlen und ich nicht“, ist sein Winseln zu übersetzen. „Du kommst gleich dran“, antworte ich. Nachdem sich mein Kopf nicht mehr wie ein Feuerball anfühlt, schöpfe ich mit beiden Händen erfischendes Wasser über meinen Hund, der mich dafür dankbar anhechelt.

Um 19:35 Uhr zeigt das Thermometer noch immer 32 Grad. Während Tanja wie eine Bewusstlose im Zelt liegt und vor sich hindöst, tippe ich einen Kurzbericht über den heutigen Tag in den Laptop. Mir fällt es unter diesen Umständen schwer mich dazu aufzuraffen. Die Sinnfrage schießt erneut durchs Gehirn. „Warum schreibst du das? Für wen? Leg dich hin und ruh dich aus“, höre ich meine Gedanken. „Wenn ich es nicht jetzt aufschreibe habe ich morgen die Details vergessen. Sie werden dann von neuen Erlebnissen überlagert und verdrängt“, antworte ich mir selbst und versuche zu glauben was ich da in den vor Hitze kochenden Laptop tippe, der meine Oberschenkel, auf denen er ruht, ebenfalls zum kochen bringt.

Es ist bereits dunkel. Vor Müdigkeit wie hypnotisiert sitze ich da und lausche dem Zwitschern einiger Vögel, die noch nicht schlafen gegangen sind. Der Ruf eines Uhus weht über unser Camp. Wie lange habe ich das nicht mehr gehört? Der Lärm in den chinesischen Städten hat jegliches natürliche Geräusch getötet. Ich lausche weiter in die angehende Nacht. Kein Auto- oder Mopedmotor ist zu vernehmen. Der Mond klettert über die dunklen Bergflanken in den wolkenlosen Himmel. „Uhu, uhuuu“, ruft der Jäger der Nacht, unterlegt vom Rauschen des Jinsha. Ajaci spitzt seine Ohren und sieht mich an. „Das ist der Lohn für einen harten Reisetag“, flüstere ich ihm zu und streichle seinen Kopf.

21:00 Uhr. Meine Kurzaufzeichnungen sind im Kasten. Mit schmerzenden Gliedern erhebe ich mich, um einen der leckeren Äpfel aus meiner Radtasche zu holen. Nur der Gedanke daran in ihn reinzubeißen lässt mir das Wasser in den Mund schießen. Plötzlich wird unser Zelt von einem Lichtstrahl getroffen. Erschrocken lasse ich den Apfel wieder in die Radtasche fallen als ein weiterer Lichtstrahl durch die Zeltwand dringt. „Ob da jemand kommt?“, flüstere ich mit ungutem Gefühl. „Wau! Wau!“, bellt Ajaci. Das Knattern eines Mopeds wird langsam lauter. Ich verlasse das Vorzelt und blicke in die Schwärze. Tatsächlich hüpft ein Lichtstrahl die Geröllpiste herunter. Das Knattern nähert sich und erstirbt auf einmal. Jedoch springt der Lichtkegel weiter über den felsigen Untergrund in unsere Richtung. Schritte sind zu hören. „Da kommt jemand“, raune ich Tanja zu und greife wegen so manch schlechter Erfahrung in den vergangenen Reisejahren nach meinem Pfeffergas. Eine Gestalt löst sich aus dem fahlen Schatten der Mondsichel. „Nihau“, begrüßt mich ein Männergesicht. „Nihau“, antworte ich. Es stellt sich heraus, dass es ein Bauer ist der unterhalb der Passstraße in einem Haus lebt. Er hat uns beobachtet und möchte mit seinen Besuch herausfinden wer da am Jinsha campt. Freundlich lachend reicht mir der Mann eine Plastiktüte voller Gemüse, Bananen und Zucchini. Obwohl ich nicht weiß wo ich die Gabe am nächsten Morgen verstauen soll, nehme ich sie, mich höflich bedankend, an. Dann bietet mir der Mann eine Zigarette an die ich als Nichtraucher ablehne. „Möchtest du duschen? Dort oben sind heiße Quellen. Ein Bad in dem Wasser tut sehr gut“, verstehe ich. „Ich bin zu müde, um mich heute noch nur einen Meter zu bewegen“, tippe ich in sein Handy, welches das Geschriebene ins Chinesische übersetzt. Auf diese Weise führen wir, am Ufer des Jinsah sitzend, unsere komplizierte Kommunikation. „Weißt du warum der Fluss Jinsha heißt?“, fragt er. Ich schüttle den Kopf. „Es heißt Goldsandfluss.“ „Ach ja, davon habe ich schon mal gehört“, antworte ich und versuche ein Gähnen zu unterdrücken. „Ich bin nicht nur Bauer, sondern suche hier im Fluss seit Jahren nach Gold“, erklärt er. „Und, hast du welches gefunden?“ „Aber ja. Es gibt noch immer Gold in dem Wasser. Ich habe mir ein Boot gekauft und pumpe mit einer deutschen Maschine Flusswasser in ein Filtersystem. So finde ich häufig Gold. Mit dem Geld habe ich mir das Haus dort oben gebaut“, erklärt er und zeigt mir in seinem Smartphone Bilder von einem skurril aussehendem Metallbötchen, auf dem eine eigenartige Maschine befestigt ist. „Wenn du möchtest nehme ich dich morgen mit zur Goldsuche.“ „Hm, das würde mich in der Tat interessieren aber wir müssen unbedingt weiterfahren. Unsere Chinavisa laufen bald aus. Wir müssen dein schönes Land leider verlassen“, erkläre ich. „Oh, ihr müsst unbedingt noch ein paar Tage bleiben. Ihr könnt in meinem Haus schlafen und essen. Es ist ein schöner Platz hier“, lädt er ein. Wieder lehne ich dankend ab obzwar die Versuchung groß ist sein Angebot zumindest für zwei Tage anzunehmen. Weil die Unterhaltung über die Übersetzungs-App seines Smartphones viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es mittlerweile 23:00 Uhr. Ich kann mich vor Müdigkeit kaum noch aufrecht halten. Mich wegen den vielen Moskitos an Beinen und Armen kratzend, erkläre ich heute einen anstrengenden Tag gelebt zu haben und deswegen dringend schlafen muss. „Gibst du mir deine WheChat-Nummer? Dann können wir in Kontakt bleiben“, meint der Goldsucher. „Klar“, sage ich, worauf wir unsere Nummern austauschen und er sich freundlich lachend verabschiedet. Kaum ist er gegangen hole ich den Apfel aus der Satteltasche, schäle ihn und beiße heißhungrig hinein. Dann krabble ich auf meine Isomatte und lasse mich laut stöhnend auf den Schlafsack nieder. Zum Glück sind die Temperaturen auf 25 Grad gefallen. Durch das Moskitonetz der Zelttür blicke ich noch für eine Weile auf den Sternenhimmel bis mich die Erschöpfung ins Land der Träume holt…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

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