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E-Bike-Expedition Teil 4 Vietnam - Online Tagebuch 2016-2017

Resümee und weihnachtliche Grüße aus Vietnam

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vor 18 Monaten haben wir uns mit unseren zuverlässigen E-Bikes auf eine äußerst spannende, ereignisreiche Asienreise begeben. Eine Reise gespickt mit Abenteuern, philosophischen und psychologischen Aspekten. Eine Reise voller wundersame, teils einmalige Begegnungen. Eine Reise die uns in eine der schönsten Gebirgsregionen unserer Mutter Erde führte, uns Staunen lässt, manchmal in Euphorie und Demut versetzt. Es ist eine tiefgehende Reise die uns neben all der Schönheit immer wieder zeigt wie empfindlich unser Ökosystem ist, wie schwer unsere Lebensplattform Erde vom Tun und Handeln der Menschen verletzt wurde und wie wichtig es ist die Erdbewohner zum gemeinsamen Handeln zu bewegen ihr/unser bisheriges Verhalten zu überdenken und drastisch zu ändern.


Monsunwolken in den Bergen Nordvietnams.

Tanja Katzer unterwegs auf dem Ho Chi Minh-Higway. Zentralvietnam.
Die E-Bike-Expedition wird ‚by fair means‘ und ‚unsupported‘ durchgeführt. Wir haben die Reise also nicht nur komplett selbst organisiert, wir führen sie auch ausschließlich aus eigener Kraft und ohne Begleitfahrzeug durch.

1991 haben wir uns auf die „Große Reise“ begeben. Ca. 400.000 Kilometer legten wir auf unseren Expeditionsreisen ausschließlich auf dem Land- und Seeweg zurück. Viele TV-Filme und 20 Bücher sind daraus entstanden, wovon 12 bisher veröffentlicht wurden. Man könnte meinen alles erlebt zu haben, jedoch scheint es in diesem Punkt keine Grenzen zu geben.

Die Unendlichkeit des Universum spiegelt sich in unserer wunderschönen Erde wider, sie spiegelt sich im scheinbar endlosen Variantenreichtum einer äußerst schützenswerten Natur, im Variantenreichtum der unterschiedlichen menschlichen Kulturen, Sprachen, Religionen, Anschauungen und Lebensformen.

4 Länder, 10.000 Kilometer, 60.000 Höhenmeter, 1.000 Buchseiten Text, 15.000 Bilder, 750 Videoclips!

Die Idee eine solch gewaltige Reise mit einem E-Bike zu wagen, hat sich als Glückstreffer erwiesen. Die Reiseart beschenkt uns mit tiefgehenden Erfahrungen abseits der touristischen Routen. Sie garantiert uns trotz Unterstützung der Boschantriebssysteme eine gesunde körperliche Ausarbeitung.

Sibirien, Mongolei, China und Vietnam, – Länder die mit einer uralten Geschichte verwoben sind mit dem E-Bike zu bereisen, war und ist sicherlich auch jetzt noch ein gewagtes Unterfangen. Die schier endlose Wüste Gobi in der Mongolei, die ungezählten Gebirgspässe, extreme Kälte, gnadelose Luftverschmutzung, unvorstellbarer Verkehr aber auch die atemberaubende Kulturschätze Chinas, Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit übertrafen unsere Vorstellungskraft. Doch wenn wir dachten die Spitze der Imagination wäre damit erreicht, hatten wir uns getäuscht. Kaum haben wir die chinesische Grenze überschritten, offerierte uns das geheimnisvolle, teils mystische Vietnam, mit seinen vielen ethnischen Volksgruppen und faszinierenden Naturschätzen, ein neues, ein anderes, ein ergreifendes Gesicht unseres Planeten.

Großmutter und Enkelkind der ethnischen Bergstämme Hmong, Red Dao oder Tay in Nordvietnam.

Hoa Binh Stausse. Nordvietnam.

Ich blicke aus dem Fenster auf einen vom Dschungel umwachsenen, kleinen, einsamen Bergsee. Ein schwacher, feuchter Wind bläst winzige Wellen gegen das Ufer unterhalb unseres Balkons. Monsunwolken greifen mit ihren langen nebelhaften Fingern nach den in der Ferne liegenden Bergen. Grillen zirpen und exotische Vögel zwitschern. Sicherlich ist diese Szene weit weg von einer deutschen Weihnacht, hat nichts damit zu tun und zeigt wie unterschiedlich unsere Welt ist. Und doch fliegen unsere Gedanken in die Heimat. Ein leichtes Ziehen im Bauch ist die Ursache von Heimweh, lässt uns daran erinnern wie schön es in Deutschland, in Nordeuropa sein kann. Es lässt uns daran erinnern wie schützenswert Kulturgut ist, wie wichtig es ist eine Heimat zu besitzen und Menschen die ihre Heimat verloren haben aufzunehmen. Wir vermissen den Duft von Weihnachtsbäumen, den Anblick von Kerzen, den wunderbaren Geruch von Christstollen, wenn Mutter ihn aus dem Backofen holt. In diesem Sinne wünschen wir Euch/Ihnen eine wunderbare Weihnacht, die Zeit sie bewusst genießen zu können, die Kraft sich für ein paar Tage aus dem Alltagsstress zu entfernen, einen Spaziergang mit dem geliebten Partner durch den Wald oder Park zu unternehmen und den unwiederbringlichen Augenblick zu schätzen.

Wir senden weihnachtliche, herzliche Grüße aus Zentralvietnam und die besten Wünsche und Gesundheit für das Jahr 2017

Denis Katzer und Tanja Katzer

Wir archivieren die Welt! / Mutter Erde lebt!


Reisterrassen in den Bergen Nordvietnams.

Kurzinfo zum Lebensprojekt:
Die E-Bike-Expedition ist Teil der „Großen Reise“, die unser Lebensprojekt geworden ist. 30 Jahre lang wollen wir auf dem Land- und Seeweg von Deutschland bis nach Südamerika reisen, und zwar mit landesüblichen Verkehrsmitteln. Seit Beginn unserer Reisen legten wir in 80 Ländern ca. 400.000 Kilometer (Stand 01.12.2016) ohne Flüge zurück. Nach jeder Expeditionsetappe kommen wir nach Deutschland, um in Form von Zeitungs- und Magazinstorys, TV- und Radiointerviews, Büchern, Filmen und Vorträgen über unsere Abenteuer zu berichten. Dann setzen wir unser Lebensprojekt dort fort, wo wir es unterbrochen haben. So soll im Laufe der Jahrzehnte die längste dokumentierte Expedition der Geschichte entstehen.


Wunderschöne Heuschrecke. Nordvietnam.

Denis Katzer mit Hund Ajaci unterwegs auf Schotter- und Lehmpisten in den Bergen Nordvietnams.

In Vietnam sind Ochsenkarren auch heute noch ein gängiges Transportmittel. Ho Chi Minh Highway, Zentralvietnam.

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