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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Paradiesische Ufer

N 47°44'839'' E 009°08'824''
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    Tag: 6

     

    Sonnenaufgang:
    05:56 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    21:03 Uhr

     

    Luftlinie:
    10,90 Km

     

    Tageskilometer:
    32,87 Km

     

    Gesamtkilometer:
    240,65 Km

     

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt, Schotter

     

    Temperatur - Tag (Maximum):
    25 °C

     

    Temperatur - Tag (Minimum):
    20 °C

     

    Temperatur - Nacht:
    16 °C

     

    Breitengrad:
    47°44'839''

     

    Längengrad:
    009°08'824''

     

    Maximale Höhe:
    450 m über dem Meer

     

    Aufbruchzeit:
    10.27 Uhr

     

    Ankunftszeit:
    15.00 Uhr

    Durchschnittsgeschwindigkeit:
    13,85 Km/h

Navigation: TAGEBÜCHER / TRANS-OST Etappe 1 bis 4 / TRANS-OST Etappe 1 /


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Deutschland/Dingelsdorf — 30.07.2005

Urplötzlich hat sich der Sommer wieder verabschiedet. Dunkle Wolken und ein leichter Wind sind das optimale Radwetter. Das Schwitzen der letzten zwei Tage hat ein Ende. Wir kommen gut voran und suchen am frühen Nachmittag eine Kneipe auf. Obwohl das Essengehen hier am Bodensee sündhaft teuer ist wollen wir es uns wenigstens einmal am Tag noch leisten. “Wir sind im Urlaub”, sage ich lachend und nehme einen großen Schluck von meinem Radler. “Gute Idee”, gibt mir Tanja Recht und meint; “Ich hoffe nur, dass unsere Reisekasse durchhält.” “Eine Woche, dann gibt es Wasser und Brot”, antworte ich scherzend. “Wie viel Kilometer haben wir heute geschafft?” “Fünfundzwanzig. Wenn wir weiterhin die Geschwindigkeit beibehalten erreichen wir Burma erst in zehn Jahren”, sage ich schmunzelnd. “Hauptsache wir kommen dort heile an.”

Schon um 15 Uhr erreichen wir den völlig ausgebuchten Campplatz Klausenhorn bei Dingelsdorf. “Zwei Zeltplätze haben wir noch. Wenn sie bleiben wollen müssten sie sich schnell entscheiden”, sagt die freundliche Frau an der Rezeption. “Was kostet der Platz?” “Zwei Erwachsene 10,40 Euro plus ein normaler Zeltplatz 7,40 Euro. Duschen ist extra. Drei Minuten 50 Cent.” “Mein Gott ihr habt ja gesalzene Preise. Da kann man ja bald ein Zimmer nehmen”, bemerke ich entsetzt. “Tut mir leid. Ich mache die Preise nicht.” Tanja und ich sehen uns an und überlegen uns ob wir weiterfahren sollen. Laut meiner Karte kommt der nächste Zeltplatz erst in 12 Kilometern und nachdem was man uns erzählt hat liegt die höchste Hügelkette des Bodenseeradwegs direkt vor uns. Ich blicke prüfend zum Himmel. “Es wird bald wieder regnen”, stelle ich fest. “Und wer weiß ob der nächste Zeltplatz nicht ausgebucht ist oder ähnliche Preise hat.” “Hm, stimmt. Also bleiben wir”, entscheide ich.

Wieder haben wir Glück. Kaum nach dem Aufbau unseres Zeltes öffnen sich die Pforten des Himmels. “Gut das wir nicht weitergefahren sind”, sagt Tanja.
Am frühen Abend klart es wieder auf. Wir nutzen die Zeit und schlendern an der Uferpromenade des Zeltplatzes entlang. Das warme Licht der untergehenden Sonne schimmert auf der feuchten Rinde einer erwürdigen Baumallee. Lindgrünes Moos, dunkle Astlöcher und die hellbraune Borke der Bäume verbinden sich zu einer wunderschönen Symbiose der Farben. Die Silhouette eines späten Anglers verlässt den vom frischen Regen abgekühlten See. Kinder spielen ausgelassen am Ufer und beladen mit ihren kleinen Schaufeln ihr Leiterwägelchen. Ein verspielter junger Hund springt nach Steinen die ihm von einer Gruppe Feriengäste zugeworfen werden. Ein im letzten Licht schimmerndes Ruderboot liegt auf dem Strand. Der Zeppelin schwebt am anderen Ufer über der Stadt Überlingen und erinnert an längst vergessene Zeiten. Als wir dann neben dem vom glatten Seewasser reflektierten, letzten goldgelben Lichtstrahl entlang schlendern, wird uns bewusst was wir verpasst hätten. Gut das wir geblieben sind.

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