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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Berauschende Talfahrt

N 47°40'558'' E 009°29'731''
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    Tag: 7

     

    Sonnenaufgang:
    05:56 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    21:00 Uhr

     

    Luftlinie:
    27,30 Km

     

    Tageskilometer:
    70,55 Km

     

    Gesamtkilometer:
    311,20 Km

     

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt, Schotter

     

    Temperatur - Tag (Maximum):
    26 °C

     

    Temperatur - Tag (Minimum):
    19 °C

     

    Temperatur - Nacht:
    17 °C

     

    Breitengrad:
    47°40'558''

     

    Längengrad:
    009°29'731''

     

    Maximale Höhe:
    520 m über dem Meer

     

    Maximale Tiefe:
    400 m über dem Meer

     

    Aufbruchzeit:
    10.00 Uhr

     

    Ankunftszeit:
    19.30 Uhr

    Durchschnittsgeschwindigkeit:
    13,47 Km/h

Navigation: TAGEBÜCHER / TRANS-OST Etappe 1 bis 4 / TRANS-OST Etappe 1 /


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Deutschland/Ailingen — 31.07.2005

Nach einer wunderbaren Nacht brechen wir um 10:00 Uhr auf. Schon nach wenigen Minuten beginnt die Steigung auf den Höhenzug. Das Muskelbrennen unserer Oberschenkel lässt nicht lange auf sich warten. Ich habe das Gefühl als würden sich meine Beine zu Eifeltürmen aufblasen und meine Lunge auf dem teilweise geschotterten Weg verflüchtigen. Leichte Knieschmerzen setzen ein und ich mache mir sorgen ob mein durch vier Operationen und mehreren Bänderrissen vorbelastete Knie die kommenden Jahre durchhalten wird. Die Steigung wird teilweise so steil, dass wir unsere Räder nur durch ausdauerndes Schieben nach oben bringen. Andere Radfahrer wundern sich über uns und manche von ihnen schütteln die Köpfe. “Was die alles dabei haben?” “Manche müssen aber auch überall ihren gesamten Hausstand mitnehmen.” “Die sind doch selber schuld wenn sie soviel Gepäck auf ihre Räder laden”, und viele Gesprächsfetzen mehr hören wir wenn sie vorbeiradeln. Nach ca. zwei Stunden haben wir gerade mal sieben Kilometer und insgesamt 150 Höhenmeter geschafft. “Wie lange geht es noch bergauf?” frage ich einen Obsthändler am Straßenrand. “Ihr seit oben. Ab jetzt geht es bis Bodman nur noch bergab”, erfreut uns seine Antwort.

Tanja und ich lassen unsere schwer beladenen Räder den Weg hinunter rollen. Das Gewicht schiebt und beschleunigt unsere Maschinen so stark, dass wir ab und zu gezwungen sind zu bremsen. Auf der leeren Straße benutze ich meine Bremsen nur noch vor den Kurven. Ein Glücksgefühl der besonderen Art erfüllt meinen Körper. Es rauscht und Pfeift, die Räder surren und immer schneller geht es dahin. “Huurrrraaaaa!!!” jauchze ich aus purer Lust am Radfahren. Ein Blick auf den Tacho lässt mich kurz zusammenzucken. Nie hätte ich gedacht das mein Gefährd so schnell werden kann. Warnender Instinkt lässt mich ab und zu die Bremsen ziehen aber die Freude am Geschwindigkeitsrausch, vor allem nach der ewigen Schinderei, besiegt die Vernunft und weiter geht es im rasenden Sturz nach unten. Nach für meinen Geschmack viel zu kurzer Zeit erreiche ich die Ebene. Ich halte an um zu sehen wo Tanja bleibt. Hoffentlich ist ihr nichts geschehen, durchfährt mich ein Gedanke. Erleichtert beobachte ich wie ihr kleiner Lastenzug den Berg hinab schießt. Freude strahlend stoppt sie neben mir. “Wauu! Das ist ja fantastisch! Wegen mir könnte es nur noch bergab gehen. Da macht das Radfahren spaß”, jubelt sie noch die nächsten Kilometer. Nachdem wir uns von ca. 520 Höhenmeter auf ca. 380 Meter dem Bodenseeufer entgegengestürzt haben geht es nur noch mit leichten Auf und Abfahrten in Richtung Überlingen.

Heute am Sonntag ist hier auf dem Radweg die Hölle los. Tausende von Menschen scheinen den Tag zu nutzen, um ihr Zweirad auszuführen. Wieder müssen wir höllisch darauf achten nicht mit einem dahin schießenden Rennradfahrer oder mit einem der vielen Kinderanhänger zu kollidieren. Unser Ziel ist heute unser Startpunkt Ailingen bei Friedrichshafen. Wir haben uns schon telefonisch bei unserer Gastgeberfamilie Bodenmüller angemeldet. “Wir freuen uns auf euch”, hat Ingrid gesagt. “Wir erst”, habe ich geantwortet und an die netten Gespräche, das kühle Bier und die gute Brotzeit gedacht.

Um 19:30 Uhr, nach genau 70 Tageskilometern stehen wir bei den Bodenmüllers vor der Tür. Der Empfang ist wie erwartet sehr herzlich. “Kommt rein, trinkt ein Bier und erzählt uns von euren ersten Erlebnissen”, haben sie uns begrüßt.

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