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23.01.2024 Aufgeladen nach Marokko

Offroad Könige

N 31°42'27.7" W 007°59'20.6"
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    Datum: 01.11.2023 bis 19.11.202

    Tag: 333 – 351

    Camp: 63

    Land: Marokko

    Ort: Camping Le Relais De Marrakesch

    Breitengrad N: 31°42’27.7″

    Längengrad W: 007°59’20.6″

    Gesamtkilometer: 7943 km

    Höhe  408 Meter

    Temperatur Tag max: 33 °

    Temperatur Nacht: 19°

     

Ich stehe ehrfürchtig da, umgeben von einer Kolonne Geländelastwägen, deren Reifen vom Staub der Sahara bedeckt sind. Die Sonne taucht die Landschaft in Orange- und Goldtöne, als ich mich einer Gruppe von Overlandern nähere und sie anspreche. „Und kommt ihr gerade aus der Sahara?“, frage ich neugierig. „Ja, mit all diesen Offroad-Fahrzeugen hier“, antwortet ein freundlicher junger Mann mit holländischem Akzent und deutet auf die Offroadkönige.

Mein Blick gleitet über die in der Sonne glänzenden Expeditionsmobile, von denen das eine oder andere Exemplar nicht unter einer Million Euro zu haben ist. „Wow, mit diesem Geld könnte man in Afrika eine halbe Stadt kaufen“, sage ich scherzend. Der Mann antwortet mit einem Lächeln. „Und du fährst den MAN KAT dort drüben?“ „Das ist unser Servicefahrzeug. Wir brauchen es, falls einer unserer Kunden eine Panne hat oder mal aus dem Weichsand gezogen werden muss“, erklärt er. „Kann man sich gar nicht vorstellen, dass so ein Allradmonster auch stecken bleiben kann“, wundere ich mich. „Das geht leichter, als du glaubst. Manche der Brummer hier wiegen über 22 Tonnen. Bei Fahrfehlern kann sich auch so ein Teil leicht festfahren.“ „Danke für die Infos“, sage ich und laufe weiter, um die beeindruckenden Könige der Wüste zu filmen.

Hier steht wirklich das Who’s Who der geländefähigen Expeditionsmobile: Ein Zetros 6×6, gebaut von Mercedes, mit einer Langhauberkabine, deren Motor ohne Kippen der Kabine für Wartungsarbeiten leicht zugänglich ist. Er verfügt über permanenten Allradantrieb mit drei Differentialsperren – Vorderachse, Längs- und Hinterachse.

Ich laufe an einem MAN KAT1 vorbei, der seit den 1960er Jahren beim Militär im Einsatz ist und vielen Offroad-Enthusiasten das Herz höherschlagen lässt. Ein schwarzer Mercedes-Benz Arocs scheint mich mit seinen Scheinwerfern skeptisch anzublicken, ein MAN TGS 4×4 und ein MAN 6X6 haben jeweils E-Bikes und ein Motorrad auf der Laderampe verstaut. „Hier könnte man leicht neidisch werden“, flüstere ich, während ich an einem knallgelben, nagelneuen Unimog 4×4 mit Containerkabine vorbeilaufe. Zum Glück bin ich mit unserem bimobil EX 420 auf IVECO Daily 4×4 sehr zufrieden.

Ich setze meine Tour über den Campingplatz unweit der Stadt Marrakesch fort. Toyota- und Landrover-Fahrzeuge mit Dachzelten stehen hier in verschiedenen Setups und Modifikationen. Die Kreativität und der Einfallsreichtum der einzelnen Fahrer machen jedes Reisemobil zu einem Unikat.
„Den habe ich selbst gebaut“, erklärt mir der Engländer mit sichtbarem Stolz. „Ist super geworden“, lobe ich. „Toyota ist sehr zuverlässig“, fährt er fort. „

Er hat einige Modifikationen, aber das meiste ist Standard, daher ist das Gewicht nicht sehr hoch. Du kannst das Fahrzeug überall reparieren lassen, und Ersatzteile sind leicht erhältlich. Die Leute hier lieben Toyota, selbst wenn wir ihn in eine Land Rover Werkstatt bringen“, lacht er. Wir fachsimpeln noch ein wenig über Dachzelte, dann verabschiede ich mich von Barry.

Auf dem Rückweg zu unserer Terra Love treffe ich auf einen Holzkünstler, der hier auf dem Campingplatz seinen Verkaufsstand hat und leidenschaftlich an seiner Arbeit arbeitet.

Ich beobachte voller Staunen, wie er mit einfachen, aber genialen Werkzeugen kunstvolle Drechselarbeiten gestaltet. In Marokko erlernen viele Künstler ihre Fähigkeiten von Generation zu Generation, und die Kunst des Drechselns ist oft Teil einer familiären Tradition.

Marokkanische Holzkünstler verwenden häufig traditionelle Materialien wie hochwertige Hölzer, die auf der arabischen Halbinsel und in Nordafrika heimisch sind, wie Zeder, Palisander und Olivenholz. Aufwendige Intarsien und Schnitzarbeiten sind charakteristisch für die marokkanische Schreinerkunst und werden oft in Möbeln, Türen und anderen Holzarbeiten verwendet. Typische Motive sind geometrische Muster, arabeske Designs und florale Ornamente.

Gedanken:

Seit Tanja vor drei Wochen aus familiären Gründen nach Deutschland geflogen ist, halte ich hier nun die Stellung und kann es kaum erwarten, bis sie wieder bei mir ist. Manchmal sitze ich auf dem Dach unseres Expeditionsmobils und beobachte täglich den Aufbruch der Offroader, Overlander und Expeditionsfahrzeuge. Jedes einzelne Fahrzeug repräsentiert eine eigene Geschichte, eine Reise ins Unbekannte, die mich fasziniert und meine Vorfreude auf Tanjas Rückkehr verstärkt. Während die Motoren starten und die Reisenden ihre Zelte abbauen, spüre ich ein starkes Fernweh und eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer.

Die Gedanken an entfernte Orte, unbekannte Straßen und die ungewisse Zukunft lassen mein Herz höherschlagen. Vielleicht kennst du dieses Gefühl, wenn du solche Fahrtszenen beobachtest? Diese Mischung aus Aufregung, Freiheitsdrang und der unstillbaren Sehnsucht nach neuen Horizonten.

In diesen Momenten erinnere ich mich an die vielen unvergesslichen Augenblicke, die Tanja und ich während unserer eigenen Reisen erlebt haben, und freue mich darauf, diese Erlebnisse mit ihr wieder zu teilen, sobald sie zurückkehrt. Die Vorstellung, unsere gemeinsame Reise fortzusetzen, treibt mich an und lässt mich voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer blicken.

Hier ist der Link zum Video:

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