Lebensmittelvergiftung
N 49°28’51.6’’ E 105°56’33.5’’Tag: 35 – 37
Land:
Mongolei
Ort:
Darkhan
Breitengrad N:
49°28’51.6’’
Längengrad E:
105°56’33.5’’
Gesamtkilometer:
8.321
Temperatur Tag max:
28 Grad
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
“Wollen sie in ein anderes Zimmer ziehen?“, fragt uns die junge Frau vom Empfang. „Warum?“, möchte ich wissen. „Weil die Männer neben an so laut sind. Wenn es ihnen Recht ist können sie in ein Apartment im gegenüberliegenden Gebäude wechseln“, bietet sie an. „Meinst du die offerieren uns aus freien Stücken ein ganzes Apartment?“, frage ich verwundert. „Vielleicht haben sie unser Zimmer jemand anderem angeboten und wollen uns nur los haben?“, überlegt Tanja. „Könnte sein. Ich schreibe noch ein wenig an unseren Erlebnissen und du kannst inzwischen doch mal den Raum ansehen.“ Minuten später kommt Tanja zurück und berichtet von dem Appartement. Mit der Hilfe des netten Personals schaffen wir unsere gesamte Habe in das Nebengebäude. Tatsächlich dürfen wir jetzt für den gleichen Preis von 40.000 Tugrik (18.- €) einen riesigen Raum mit funktionierenden Fenstern, Kühlschrank, Flachbettbildschirm, einigen Sofas, Tischen und sauberen Teppichboden bewohnen. Noch dazu ohne von den grölenden Besoffenen und dem lästigen schrägen Gesinge gepeinigt zu werden.
“Du solltest mal einen Tag Pause machen.“ „Und wer schreibt dann unsere Geschichte auf?“, frage ich. „Das kannst du auch morgen tun. Ruh dich aus, genieße den Tag. Gehe mit Ajaci spazieren.“ „Du meinst wir sollten noch einen Tag länger bleiben?“ „Du bist der Schreiber und sprichst von Stress.“ „Hm, stimmt. Jetzt wo wir so eine wunderbare ruhige Wohnung bekommen haben? Wäre ja bescheuert gleich wieder weiter zu ziehen. Wir haben Zeit und bestimmen unsere Reisegeschwindigkeit selbst. Okay lass uns den Tag genießen und so lange bleiben bis wir ausgeruht und mit den Aufzeichnungen fertig sind“, beschließe ich.
Am Nachmittag spaziere ich mit Ajaci zur großen Buddhastatue von der man einen wunderbaren Blick über Darkhan bekommt. Ich setze mich auf eine Bank und schaue den Besuchern zu wie sie die vielen Tauben füttern und sich mit ihren Kindern vor dem sitzenden Buddha fotografieren. Es ist ein friedlicher und schöner Ort der im Kontrast zur zweitgrößten, schmuddeligen und teils verwahrlosten Stadt der Mongolei steht. Auf einem Berg entdecke ich einen Ovol den ich mit meinem Hund aufsuche. Ajaci stellt sich unter die im Wind flatternden blauen, gelben, weißen und grünen Stofftücher. Er streckt seine Schnauze in den Himmel und für einen kurzen Augenblick habe ich die Empfindung als würde er an dieser geweihten Opferstelle einen Segen empfangen.
“Mir ist schlecht“, stöhne ich am nächsten Morgen kurz nach dem Aufwachen. „Wie? Bist du krank?“, fragt Tanja. „Ich glaube ich habe mir was eingefangen. Vielleicht war der Dosenfisch gestern Abend verdorben. Oh ist mir übel“, jammere ich und lasse mich wieder ins Bett sinken. An Schreiben ist nicht zu denken. Bald 36 Stunden kämpft mein Körper gegen die Vergiftung bis es mir wieder soweit gut geht um unsere Reise fortsetzen zu können.
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