Skip to content
Abbrechen
image description
E-Bike-Expedition Teil 1 Sibirien - Online-Tagebuch 2015

Länger als geplant

N 51°49'23.3’’ E 107°34'47.9’’
image description

    Tag: 15-23

    Russland / Sibirien

    Ort:
    Ulan Ude

    Tageskilometer:

    Gesamtkilometer:
    8,055

    Breitengrad N:
    51°49’23.3’’

    Längengrad E:
    107°34’47.9’’

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

In Ulan Ude ist während dieser Zeit extrem heiß. An manchen Tagen klettert das Thermometer bis auf 40° im Schatten. Die Luft ist mit feinem Staub angereichert, so dass wir eher das Gefühl haben in einer Wüstenstadt zu leben. Die Augen mancher Einwohner haben sich von der trockenen Luft und dem feinem Sandpartikeln regelrecht entzündet. Dann türmen sich Gewitterwolken am Himmel. Es donnert und blitz was das Zeug hält und ein 24stundenregen sorgt für klare staubfreie Luft bis es wieder hochsommerlich heiß wird.

Die Tage in Ulan Ude vergehen wie im Flug. Eigentlich wollten wir hier nicht so lange bleiben, weil die Stadt nicht all zu viel für einen längeren Aufenthalt bietet. Trotzdem benötigen wir zehn Tage um alles zu schaffen was wir erledigen müssen. Ein Grund dafür ist der Totalausfall unseres Emailverkehrs und einer wichtigen Ladebatterie, die dafür gedacht ist den Solarstrom von den Solarpanels für die Boschakkus zu glätten. Nach ein paar Tagen und dem Zuziehen einiger Spezialisten, die wir über WhatsApp in Deutschland erreichten, waren wir dem Verzweifeln nahe. „Sucht ein anderes WLAN-Netz, war eine der vielen Aussagen. Wir hatten alles probiert, auch andere WLAN-Netze. Am Schluss waren wir uns alle einig, dass die Russen irgendetwas blockieren. Dann mussten wir unsere Gastiniza, in der es bald jede Nacht über 30° Grad Hitze hatte, verlassen, weil sie ausgebucht war. Wir fanden eine neue, und schönere Unterkunft mit Fenstern durch die nachts auch ein angenehmer Windhauch weht. Seitdem wir hier sind funktioniert plötzlich der gesamte Emailverkehr wieder. Der Grund ist ein besseres WLAN. Eigenartig, da wir ja verschiedene Cafes und Restaurants mit WLAN-Anschluss erfolglos ausprobierten. Wie auch immer, seit wir hier sind bekommen wir wieder unsere elektronische Post. Auch für die defekte Ladebatterie fand sich eine Lösung. Vor ein paar Tagen suchte ich ein Geschäft auf, welches Autobatterien verkauft. Klar, dass es hier solche Spezialbatterien, die wir benötigen, nicht gibt. Nach einiger Zeit des Überlegens bat ich den Ladeninhaber darum meine Batterie mal an eine 12 Volt Autobatterie anzuschließen. „Ich weiß was viel besseres“, meinte er und schloss meinen Akku an sein 12 Volt Ladegerät an. Siehe da, schon nach 10 Minuten zeigte er wieder Lebenszeichen. Er hatte sich, aus welchem Grund auch immer, tiefentladen.

Unter anderem nutzten wir neben dem Schreiben und Veröffentlichen unserer Bilder die Zeit um Ajacis Anhänger zu verbessern. Tanja hat einen Handarbeitsladen entdeckt in dem sie geeignetes Material fand. Nach einer stundelangen Nähaktion kann Ajaci jetzt während der Fahrt nicht mehr so einfach seine Vorderfüße aus dem Anhänger strecken. Somit ist für seine Sicherheit gesorgt.

Wir befinden uns gerade in einem Supermarkt um ein paar Lebensmittel für unseren morgigen Aufbruch zu kaufen. „Schau dir das an. Das Halsband der Frau dort sieht wie eine echte Schlange aus“, sage ich zu Tanja. „Schon verrückt wie naturgetreu man heutzutage Tierhäute nachbilden kann. Wo gibt es denn so etwas?“, frage ich die Frau. „Die ist echt“, meint sie. „Ach was? Das glaube ich nicht“, lache ich. „Doch, doch“, behauptet sie hartnäckig, wickelt das Reptil von ihrem Hals und hält mir das Tier direkt vor die Nase. „Uahhh! Die bewegt sich ja tatsächlich!“, entfährt mir ein Laut der Überraschung. „Na klar. Das ist eine Babypython aus Ägypten“, sagt sie mit Stolz in der Stimme und ehe ich mich versehe hat sie mir die arme Schlange um meinen Hals gelegt. „Wie kommt den eine Babypython von Ägypten nach Sibirien?“, will Tanja wissen. „Schmuggel. Kann mir nur vorstellen, dass diese Schlangen illegal in Koffern und Kisten geschmuggelt werden.“ Um zu zeigen wie sie ihre Python liebt nimmt sie diese am Schwanz, schwingt sie ein paar Mal durch die Luft und beginnt mitten im Supermarkt zu tanzen. Dann steckt sie sich den Kopf der kleinen Schlange in den Mund. Nach ein paar Fotos mit unserem Smartphones bedanken wir uns und suchen das Weite. „Schon abgefahren was man als Reisender alles erlebt“, meine ich den Kopf schüttelnd.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH www.roda-computer.com Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

This site is registered on wpml.org as a development site.