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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 1

Jedes unserer Kamele hat seinen Auftritt

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    Tag: 33

    Sonnenaufgang:
    07:05

    Sonnenuntergang:
    17:17

    Luftlinie:
    19,8

    Tageskilometer:
    22

Burakin-Camp — 13.06.2000

Wir Kommen erst um 11 Uhr 30 los. Sebastian legt laut GPS eine Geschwindigkeit von 5,8 Stundenkilometern vor. Jos Blasen werden immer schlimmer und ihre gesamte Ferse hat sich mittlerweile in eine einzige Monsterblase verwandelt. Jeden Tag bevor wir aufbrechen entziehe ich das Blasenwasser mit einer Spritze. Jo läuft in der Zwischenzeit mit Sandalen. Auch Tanja wird mehr und mehr von Blasen geplagt. Ihre Rückenschmerzen haben sich, seit dem sie ohne Kameras läuft, ein wenig gebessert. Meinen Knien geht es den Umständen entsprechend. Hardie zieht wie eh und je an der Nasenleine und mischt seine Kollegen auf. Hardie, der ohne jeglichen Zweifel der Hässlichste von unseren Kamelen ist, hat auch keinen besonderen Intelligenzquotienten. Oft, wenn irgend etwas schief läuft, ist er es der es verursacht. Beim täglichen Kamelehüten ist er es der in irgendeine Richtung abhaut, auch verwickelt er sich mit dem Seil um die Bäume, fällt in Hasenlöcher oder stolpert über Äste. Hardie ist einfach unser bester Lacherfolg. Aber Hardie hat einen kleinen stämmigen Körper und kann viel tragen. Auch huscht er schnell zu Boden, natürlich weil er besonders faul ist, aber irgend etwas Gutes muss ich ihm ja lassen.

Mittlerweile haben alle unsere Kamele ihren Auftritt gehabt. Sebastian schlug sich das Knie auf, zieht wie ein Kamel an der Nasenleine und hat sich die Schultern wund gerieben. Hardie habe ich schon beschrieben. Auch Goola, anfänglich Kadesch genannt, kostete uns viel Aufregung. Jafar hat sich seinen linken Vorderfuß gezerrt und Istan unser Pferdefreund, leidet im Augenblick ein wenig unter einer Schulterzerrung. Es stellt sich also heraus, dass es sehr wichtig war die Expedition langsam angehen zu lassen damit sich Mensch und Tier an die Belastungen gewöhnen können. Auch ist es wichtig die eine oder andere Schwachstelle an den Sätteln und Ausrüstung auszubessern. Wenn ich gerade von den Sätteln spreche muss ich erwähnen, das Jo und mir ein wesentlicher Konstruktionsfehler aufgefallen ist. Goola stößt bei jedem Schritt mit seinen Knien gegen die Satteltaschen. Diese Tatsache wird sich in kurzer Zeit zu einem großen Problem für ihn entwickeln. Er ist im Augenblick der Einzige der vier Taschen trägt. Spätestens ab Paynes Find werden wir mit voller Ladung laufen. Das heißt, alle Tiere werden bis zum Rand zu beladen sein. Deshalb ist es gut die Problemstellen jetzt ausfindig zu machen. Wir werden die Sattelkonstruktion ein weiteres Mal unter die Lupe nehmen, wenn wir unser Wochenziel, den Ort Cleary, erreicht haben.

Den ganzen Tag kämpfen wir gegen den starken Wind und finden um 16 Uhr 20 einen Lagerplatz hinter dem Ort Burakin. Wir schlagen unsere Zelte auf einem schmalen Streifen zwischen den Schienen und dem Farmzaun auf. Auf der anderen Seite der Schienen befindet sich die Straße und dann wieder Farmzaun. Obwohl wir hier wie auf dem Präsentierteller sitzen, ist es ein schönes Camp. Auf der Straße vernehme ich jede Stunde ein einziges Auto und die Züge scheinen diese Nacht nicht zu fahren.

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