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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 3

Jeder Tag ist ein besserer Tag

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    Tag: 344-346 Etappe Drei. Reisetage Australien, vier Jahre

    Gesamtkilometer:
    6980 km

    Temperatur - Tag (Maximum):
    25°-36° Grad, Sonne 45°-56°

    Temperatur - Nacht:
    9°-12°

On tour — 25.04.2003 – 27.04.2003

Immer noch genießen wir die hervorragende Gastfreundschaft von Jeannette & Paul. Auf die Frage ob wir jetzt in eines der Bungalows ziehen sollen sagt Paul: „Was? Auf keinen Fall. Ihr gehört doch schon zur Familie. Jeannette meint: „Unser Haus ist euer Zuhause.“ Wiedereinmal werden wir von der Gastfreundschaft überwältigt. In den Tagen meiner Krankheit haben wir die Beiden in unser Herz geschlossen und es hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt. Wir haben viel Spaß zusammen. Abends grillt Paul selbst gefangenen Fisch oder auch Steaks. Stundenlang unterhalten wir uns. Meine Energie kommt mehr und mehr zurück. Ich erzähle viel von unseren Abenteuern. Jeannette & Paul lauschen den Geschichten die mir manchmal selbst so märchenhaft vor kommen als wären sie dem Buch Tausend und eine Nacht entsprungen.

Am Morgen befinde ich mich wieder im Krankenhaus. Die Ärzte sind mit dem Behandlungserfolg sehr zufrieden. „Sie sehen besser als der Durchschnitt,“ meint Dr. Henderson. „Fantastisch aber die Sicht ist noch immer sehr vernebelt.“ „In wenigen Wochen wird sich der Nebel in Luft auflösen. Die Hornhautverletzung beginnt zu heilen und bald ist alles wieder so wie es war.“ „Das ist eine fantastische Neuigkeit. Sie haben mein Augenlicht gerettet,“ sage ich begeistert und fühle mich seit einer Woche wieder zum ersten Mal wie ein Mensch.

Bis auf ein leichtes Brennen haben sich die schlimmsten Schmerzen die ich je im Leben ertragen musste in Luft aufgelöst. Wieder freue ich mich auf jeden neuen Tag. Am Nachmittag setze ich mich auf die Terrasse von Jeannette & Pauls Haus und genieße das Grün des Rasens, die bunten Vögel in den Palmen und den blauen Himmel. Ich genieße es wieder sehen zu können und bin aus ganzem Herzen dankbar mein Augenlicht behalten zu dürfen. Ohne Zweifel wird sich diese schreckliche Erfahrung tief in meine Erinnerung graben. Nie mehr werde ich vergessen was für ein Gefühl es ist das Sehvermögen zu verlieren. Ab diesen Zeitpunkt sehe ich jeden Blinden oder auch jeden Menschen der unter einer Seheinschränkung leidet mit anderen Augen. Ohne Zweifel bin ich wieder ein glücklicher Mensch. Tanja und ich lachen bereits und als frisch Verlobte erfreuen wir uns des Lebens. Es geht weiter. Wieder haben wir eine große Herausforderung gemeistert. „Stell dir vor du hättest diese Augenverletzung irgendwo in der Simpson Wüste gehabt,“ sagt Tanja. „Ich möchte gar nicht daran denken,“ antworte ich. „Man muss auf keiner Expedition sein um in eine ernsthafte Gefahr zu geraten.“ „Ja stimmt. Dieses Erlebnis zeigt mir wiedereinmal, dass es einen überall erwischen kann. Das Leben ist unberechenbar. Manche Menschen fallen Zuhause vom Stuhl und brechen sich das Genick und manche Menschen besteigen einen achttausend Meter hohen Berg ohne Sauerstoff und kommen unversehrt zurück.“ „Stimmt, oder laufen in drei Jahren unbeschadet 7000 Kilometer durch die Wüste,“ antworte sie schmunzelnd.

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