In Richtung Ho-Chi-Minh-Stadt
N 11°23’33.4’’ E 106°36’50.3’’Datum:
22.03.2017
Tag: 631
Land:
Vietnam
Provinz:
Bình Phước
Ort:
Straßenortschaft
Breitengrad N:
11°23’33.4’’
Längengrad E:
106°36’50.3’’
Tageskilometer:
81 km
Gesamtkilometer:
22.910 km
Luftlinie:
67 km
Durchschnitts Geschwindigkeit:
24.5 km/h
Maximale Geschwindigkeit:
52.9 km/h
Fahrzeit:
3:10 Std.
Bodenbeschaffenheit:
Asphalt
Maximale Höhe:
320 m
Gesamthöhenmeter:
69.871 m
Höhenmeter für den Tag:
402 m
Sonnenaufgang:
05:56 Uhr
Sonnenuntergang:
18:04 Uhr
Temperatur Tag max:
33°C
Aufbruch:
8:00 Uhr
Ankunftszeit:
13:00 Uhr
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
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Wir sitzen um 8:00 Uhr auf den Rädern. Trotzdem ist es schon unangenehm warm. Um unseren Energielevel zu halten frühstücken wir am Straßenrand eine Phở bò (Rindersuppe). Weil es jede Minute heißer wird lassen wir uns dabei keine Zeit. Kaum ist die Kraftbrühe in unserem Bauch gelandet, steigen wir in den Sattel, um die etwas kühleren Stunden am Vormittag zu nutzen. Mittlerweile liegt der Cat Tien Nationalpark zu unserer Linken. Das heißt, wir haben seine nördliche Spitze umrundet und bewegen uns jetzt wieder Richtung Süden. Die einstige ruhige, verkehrsarme Ho Chi Minh Road ist streckenweise stark befahren. Nicht so wie die 1A aber trotzdem recht hektisch und laut. Kein Wunder, denn das Zentrum der 8,5 Millionenhauptstadt Ho Chi Minh oder auch Saigon ist nur noch 100 km von hier entfernt. Das heißt, wir befinden uns bereits in des Molochs Einflussbereich, der eine Nord-Süd-Ausdehnung von 120 km und eine West-Ost-Ausdehnung von 46 km besitzt.
Auf der weiteren Fahrt spüre ich zum ersten Mal wieder Schulterschmerzen die mir zeigen, dass da noch nicht alles in Ordnung ist. Ich versuche den Schmerz zu ignorieren und konzentriere mich auf den Verkehr. Als wir glauben, wegen der zunehmenden Hitze wie zerlaufende Schokolade vom Sattel zu schmelzen, legen wir eine Rast in einem der vielen Hängemattencafes ein. Wir bestellen frischen vietnamesischen Kaffee und ruhen uns eine Weile aus. „Könnte glatt einschlafen“, sage ich zu Tanja, die direkt neben mir in einer Hängematte hin- und herschaukelt. „Frag mich mal. Wenn wir nicht weiter müssten würde ich hier bleiben“, antwortet sie gähnend.
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir nach 81 km eine kleine Stadt. Obwohl ich die Koordinaten der Unterkunft schon gestern aus Google Maps in mein GPS und ins MAPS.ME-Kartenprogramm des Smartphones übertragen habe, irren wir herum. Immer wieder fragen wir am Straßenrand nach der Unterkunft, doch die Leute schicken uns hin und her. „Puuuh. Ich kann bald nicht mehr!“, sage ich unter der enormen Hitze leidend. Tanja ergeht es nicht anders. Apathisch lassen wir die Tretkurbeln weiter durch das in der Hitze wabernde Städtchen kreisen. „Folgen sie mir. Ich zeige ihnen wo das Hotel liegt“, bietet uns ein Vietnamese an und düst mit seinem Moped voraus. In einer staubigen Seitengasse, neben einem stinkenden Flusslauf, hält er an und deutet auf ein Haus. „Das ist die Bleibe?“, frage ich verunsichert, da man das an nichts erkennen kann. „Yes“, sagt er, lacht und verschwindet. Ich stelle mein Bike auf den Ständer und betrete das seltsame Haus. Tatsächlich erkenne ich Zimmer die allerdings keine Fenster und keine Klimaanlage besitzen. Eine Frau kommt herbeigeeilt und fragt ob sie mir helfen kann. „Klar, wir brauchen ein Zimmer. Haben sie eines frei?“ „Haben wir.“ „Mit Klimaanlage?“ „Ja, da ist noch eines frei“, höre ich und bin erleichtert da es bei dieser Hitze in einer kleinen Kammer ohne AC sicherlich unerträglich wäre. Erst als wir alles im kleinen, finsteren Zimmer verstaut haben und die AC leise vor sich hinklappert, um die schwülheiße Luft herauszuschaufeln, bemerken wir in einem 24 Stundenhotel untergekommen zu sein. Ein Ort an dem sich Paare für ein Schäferstündchen treffen weil sie ansonsten keine Chance haben sich zu lieben. Anonymität wird in diesem Laden groß geschrieben. Die Menschen, die hier ein Zimmer buchen, tuckern mit ihren Mopeds durch den Hotelgang und schieben es schnell in den Raum. So sind sie sicher unerkannt zu bleiben, auch ist es auf diese Weise für Passanten unmöglich das Nummernschild des Mopeds zu erkennen. Die Inhaberin des Etablissement gibt uns mit 200.000 Dong (8,29 €) pro Nacht einen sehr fairen Preis und ist außerordentlich freundlich…
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