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E-Bike-Expedition Teil 4 Vietnam - Online Tagebuch 2016-2017

Saigon, einstiges Dorf im Wald

N 10°53’53.7’’ E 106°23’43.6’’
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    Datum:
    23.03.2017

    Tag: 632

    Land:
    Vietnam

    Provinz:
    Long An

    Ort:
    Đức Hòa

    Breitengrad N:
    10°53’53.7’’

    Längengrad E:
    106°23’43.6’’

    Tageskilometer:
    92 km

    Gesamtkilometer:
    23.002 km

    Luftlinie:
    60 km

    Durchschnitts Geschwindigkeit:
    23.8 km/h

    Maximale Geschwindigkeit:
    37.3 km/h

    Fahrzeit:
    3:48 Std.

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Maximale Höhe:
    75 m

    Gesamthöhenmeter:
    70.054 m

    Höhenmeter für den Tag:
    183 m

    Maximale Tiefe:
    12 m

    Sonnenaufgang:
    05:57 Uhr

    Sonnenuntergang:
    18:05 Uhr

    Temperatur Tag max:
    35°C

    Aufbruch:
    7:00 Ur

    Ankunftszeit:
    15:00 Uhr

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Umso näher wir uns Saigon nähern, desto schlimmer wird der Verkehr. Auf der kerzengeraden, langweiligen Strecke ohne jegliche Erhebung, wird es zusehend lauter, hektischer und schmutziger. Der Seitenstreifen, der uns einigermaßen schützt, löst sich teils in Luft auf, sodass wir gezwungen sind uns im Fluss des Schwerlast- Bus- Auto- und Mopedverkehr durchzuschlängeln. Bei den heutigen Temperaturen von 35°C im Schatten, also bald 55°C in der Sonne, eine echte Herausforderung. Unser Durst scheint unstillbar zu sein. Ständig nuckeln wir am Schlauch unserer Trinkrucksäcke. Am Straßenrand entdecken wir eines der berüchtigten Hunderestaurants. Sie bekommen gerade eine neue Lieferung. Drei Hundekäfige mit jeweils drei oder vier Hunden drin werden gerade in das Haus getragen. Außen werben Schilder für leckere Hundegerichte. Ich bin zu erschöpft um anzuhalten und meine Kamera auszupacken. Stoisch rollen wir an dem Restaurant vorbei.

„In ca. 20 km kommt die Abzweigung nach Westen. Die dürfen wir nicht verpassen, ansonsten landen wir im Verkehrswahnsinn von Saigon!“, rufe ich Tanja zu. Weil wir auf einer früheren Reise schon mal die Hauptstadt Vietnams besucht hatten und wir diesmal unter allen Umständen vermeiden wollen im chaotischen Irrsinnsverkehr, dieser zurzeit in der Hitze kochenden Stadt unterzugehen, setzen wir alles daran die Megametropole so großräumig wie es nur geht zu umgehen. Trotzdem steigert sich der Verkehr, mit jedem Kilometer weiter in Richtung Süden immens. Ist schon verrückt wenn man bedenkt, dass diese riesige Stadt zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert als Fischerdorf von einem Khmer-Volk gegründet wurde und zu jener Zeit in dieser Region noch keine Vietnamesen lebten. Die Herrschaft über das Gebiet besaß das weiter im Westen liegende Reich Funan, welches ein Vorläufer des späteren Khmer-Königsreiches von Angkor war. (Heutige Kambodscha). Das einstige kleine und unbedeutende Fischerdorf war von Sümpfen und Wäldern umgeben, weswegen die dort lebenden Menschen es Prei Nokor, übersetzt: ‚Dorf im Wald’ nannten. Doch weil die Siedlung auf festem Grund, direkt nördlich des sumpfigen Flussdeltas und auf drei Seiten von beschiffbaren Wasserwegen umgeben war, begann ihr Aufstieg. So zum Beispiel als es im 15. Jahrhundert ein Umschlagshafen für kambodschanische Schiffe wurde, die über den riesigen Mekong-Fluss ins Südchinesische Meer fuhren. Im 17. Jahrhundert baute das Khmer-Reich Angkor in der einstigen Siedlung im Wald eine Garnison und Handelsgemeinschaft auf, in der indische, chinesische und malaiische Händler lebten.

Tuuuhhhhht! Tuuuhhhhht! Tuuuhhhhht!, brüllen uns die Lastwagen- und Bushupen an. Von dem einstigen Dorf im Wald ist außer unzähligen halbzerfallenen Hütten, einfachen und besseren Häusern, zahlreichen Hochhäusern, Hektik, Stress, und Schmutz, wenig Schönes geblieben. Zumindest wenn man gerade mit einem schwer beladenen E-Bike über den in der Hitze ächzenden und schmelzenden Asphalt strampelt. Als wir die Kreuzung erreichen, nach Westen abbiegen und uns somit wieder Kilometer für Kilometer von der Hauptstadt entfernen, lässt das hektisch Zucken, das schlimme Gedränge, der aufgewirbelte Staub und das laute Hupen tatsächlich nach. Wir sind erleichtert auch am heutigen Nachmittag ein Dach über den Kopf zu finden in dem man unseren Hund und die Räder akzeptiert…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung. Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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