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AUFGELADEN zu den Polarlichtern im hohen Norden - 2020

In der Wildnis

N 68°57’18.3’’ E 015°26’28.0’’
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    Datum:
    04.10.2020

    Tag: 063

    Land:
    Norwegen

    Ort:
    In der Wildnis

    Tageskilometer:
    63 km

    Gesamtkilometer:
    5507 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt / Unbefestigt

    Sonnenaufgang:
    07:16 Uhr

    Sonnenuntergang:
    18:18 Uhr

    Temperatur Tag max:
    14°

    Temperatur Nacht min:

    Aufbruchszeit:
    13:00 Uhr

    Ankunftszeit:
    15:00 Uhr

 

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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„Hier müssen wir abbiegen“, sage ich wenig später, als sich die schmale Straße gabelt. „Bist du dir sicher?“, fragt Tanja. „Denke schon. Stefan sprach von einem Schotterweg, der sich weiter an der Ostküste der Insel entlangschlängeln soll. Das muss genau hier sein. Falls es falsch ist, können wir ja umkehren“, meine ich, lege den ersten Gang ein und lasse die Terra auf den Weg rollen. Ein paar Hundert Meter weiter warnt uns ein Schild ab sofort auf eigene Gefahr unterwegs zu sein. „Endlich mal wieder ein bisschen Offroad“, freue ich mich, als die ersten Löcher und Mulden in der Piste vor uns auftauchen. Plötzlich kommt uns ein Geländewagen entgegen. Mit kreischenden Bremsen hält der Fahrer neben uns an und fordert mich mit Handzeichen auf, das Fenster herunter zu lassen. „Mit eurem Wohnmobil würde ich hier nicht weiterfahren. Das wird eng und sehr löchrig“, warnt er uns. “Unser Expeditionsmobil besitzt 24 Gänge und drei Differenzialsperren. Denke das sollte gehen. Wenn nicht, kehren wir um“, sage ich mich für die Information bedankend. „Wie ihr meint“, antwortet er lächelnd, lässt seinen Motor aufheulen und fährt weiter. „Wer nördlich des russischen Polarkreises unterwegs war, sollte hier locker durchkommen“, bin ich mir sicher. „Du musst wissen, was du machst“, sagt Tanja. „Klar weiß ich, was ich mache. Die paar Bodenunebenheiten sind für unsere Terra ein Witz“, entgegne ich lachend. Die Piste wird nun auf beiden Seiten von goldgelb gefärbten Laubbäumen begrenzt, die an manchen Stellen so eng stehen, dass der eine oder andere ausladende Ast mit einem quietschenden Geräusch an der Kabine entlang schleift. Hätten wir uns nicht erst letztes Jahr an einer extremen Offroadexpedition in Russland angeschlossen, würde sich spätestens jetzt mein Puls erhöhen. Im Augenwinkel erhasche ich Tanjas Blicke. „Kein Problem“, sage ich mehr mich selbst beruhigend. Im Schritttempo steuere ich unser mobiles Heim durch die schmalen Passagen. „Oh schau dir diesen wunderbaren Platz an!“, frohlocke ich auf ein Stück grüne Wiese deutend, auf der eine Holzbank zum Bleiben anregt. „Da gibt’s sogar eine Feuerstelle“, freut sich Tanja. „Unser Platz für die Nacht?“, frage ich. „Unser Platz für die Nacht“, ist Tanja einverstanden, steigt aus, um die Wiese auf Festigkeit zu prüfen. „Sieht gut aus!“, klingt ihre Stimme durchs Walkie-Talkie, worauf ich die 6,2 Tonnen schwere Terra Love auf die kleine baumfreie Fläche manövriere. Nur wenige Minuten später sitzen wir auf der Holzbank und blicken auf eine vorgelagerte, mit Bergen überzogene Insel. Der hellgelbe Sonnenball setzt sich in diesem Augenblick auf die zackigen Kanten der Bergsilhouette, die sich wie ein Scherenschnitt auf der Horizontlinie ausbreitet…

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