Dreharbeiten fürs TV – Kommen nicht weg
N 20°40’14.6’’ E 105°04’01.5’’
Datum:
21.10.2016 bis 28.10.2016
Tag: 483- 490
Land:
Vietnam
Provinz:
Hòa Bình
Ort:
Mai Chau
Breitengrad N:
20°40’14.6’’
Längengrad E:
105°04’01.5’’
Gesamtkilometer:
20.012 km
Bodenbeschaffenheit:
Asphalt / Schotter
Gesamthöhenmeter:
54.661 m
Sonnenaufgang:
05:56 Uhr – 05:59 Uhr
Sonnenuntergang:
17:32 Uhr – 17:27 Uhr
Temperatur Tag max:
30°C
Temperatur Tag min:
20°C
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
„Hallo Tanja und Denis. Setzt euch doch bitte zu uns“, begrüßt uns Hai, der unverhofft in Mai Chau auftaucht. „Das ist Herr Tien, der Chef des größten Fernsehsenders von Vietnam“, stellt er uns einen etwa 55 jährigen Mann mit pechschwarz gefärbten Haaren vor, der nur zur Begrüßung sein Smartphone aus der Hand legt. Kaum haben wir Platz genommen zückt Herr Tien wieder sein Phone und filmt jede unserer Bewegungen ohne jegliche Unterbrechung ab. „Herr Tien ist sehr an eurer Reise interessiert und möchte einen Film über euch drehen. Seid ihr daran interessiert?“, fragt Hai. Nach einem kurzen Gedankenaustausch sind Tanja und ich uns einig, dass der Kontakt zum TV Chef des größten Fernsehsenders in Vietnam, für unser zukünftiges Projekt sinnvoll ist. „Machen wir gerne. Wann will Herr Tien kommen?“, fragen wir, weil wir geplant hatten in spätestens zwei bis drei Tage unsere Reise endlich fortzusetzen. „Wäre euch Freitag recht?“ „Das ist in fünf Tagen. Hm, denke so lange werden wir noch hier bleiben, da wir mit unseren Aufzeichnungen hinterher hängen“, sind Tanja und ich uns einig. „Okay, dann bis Freitag“, lässt Herr Tien vom Manager Ka übersetzen, da er leider kein Wort Englisch spricht.
„Ob sie überhaupt kommen?“ frage ich Tanja, als am Freitagmorgen noch kein Filmteam zu sehen ist. Kaum habe ich meinen Mund geschlossen, rollen zwei schwere Limousinen in die Einfahrt der Natur Lodge. „Sie sind tatsächlich da“, freue ich mich über die Zuverlässigkeit von Herrn Tien. Das Filmteam, bestehend aus Herrn Tien, zwei Kameramännern, einen Journalisten und zwei Fahrern, begrüßt uns. Der Englisch sprechende Journalist erklärt uns was am heutigen Drehtag geplant ist. Dann stoßen auch Manh Do und der Filmproduzent Hung mit einem weiteren Kameramann zu uns. „Vietnamesisches Hollywood lässt grüßen“, spaße ich. Da wir in den letzten Wochen schon mehrfach mit Filmteams in der Mai Chau Lodge zu tun hatten, sind wir mittlerweile routiniert. „Schon eigenartig was besonderst sein soll, wenn zwei Europäer frühstücken, sich unterhalten, Yogaübungen ausführen, mit dem Rad durch Reisfelder fahren, den Bauern bei der Reisernte helfen oder durch einen lokalen kleinen Markt laufen. Es wird einfach alles gefilmt. „Die Ausstrahlung des 20-minütigen Beitrages läuft nächsten Sonntag“, sichert Herr Tien zu und bedankt sich überschwänglich für unsere kostenfreie Mitarbeit. Ob es wirklich einen Sinn ergibt unsere Energie in eine vietnamesische TV-Doku zu stecken, wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Auch ob unser Engagement der geplanten E-Bike-Elefanten-Expedition dienlich ist, wird sich noch herausstellen. Als ich Hai frage wann wir uns zu unserer letzten angesprochenen Sitzung treffen, verspricht er erneut nach Mai Chau zu kommen. „Wann?“, möchte ich wissen, da wir nun wirklich endlich aufbrechen wollen. „In drei Tagen bin ich von Ho Chi Minh zurück. Ich werde dann gleich weiter nach Mai Chau fahren“, verspricht er. Wieder bestätigen wir den Termin weil es absolut kontraproduktiv wäre kurz vor dem wirklich wichtigen Gespräch aufzugeben, nur um endlich weiterzukommen. „So lange warten wir noch“, verspreche ich.
Auf dem Weg zu unserem Bungalow begegnen wir Manh Do. „Vielen Dank für eure Unterstützung bei den Dreharbeiten“, sagt er und schüttelt mir die Hand. „Gerne geschehen.“ „Meine Frau Moon und ich werden am Wochenende unseren Umzug nach Hanoi, die Einweihung unserer dortigen Wohnung und unser fünfjähriges Zusammensein feiern. Wir würden euch dazu sehr gerne einladen.“ „Dann müssten wir wieder nach Hanoi fahren?“, frage ich. „Ja, das wäre wirklich toll wenn ihr zu unserer Party kommen würdet. Ihr seid die einzigen ausländischen Gäste.“ Tanja und ich blicken uns an. Wir kommen hier einfach nicht weg, geht es uns durch den Kopf. „Wir fühlen uns geehrt von euch eingeladen zu werden und kommen sehr gerne“, antwortet Tanja. „Wann ist eure Feier?“, möchte ich wissen. „Übermorgen Vormittag.“ „Dann müssten wir morgen Nachmittag mit dem Bus nach Hanoi fahren, dort übernachten, um am Sonntagmorgen bei euch zu sein?“ „Ja, das wäre wirklich klasse.“ „Das schaffen wir“, sage ich ebenfalls zu obwohl ich nicht die geringste Lust verspüre für eine Party acht Stunden in einem Bus zu sitzen dessen Lenker wegen ihrem selbstmörderischem Fahrverhalten fast alle Kamikazes sind. Auf der anderen Seite hat sich Manh Do uns gegenüber wie ein Freund verhalten. Mit unserem Besuch seiner Festlichkeit können wir ihm zeigen wie sehr wir ihn schätzen und das unser langer Aufenthalt in seinem Resort eventuell der Anfang einer bleibenden Freundschaft ist…
Hier der Link zur TV-Ausstrahlung:
Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.
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