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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Grenznah

N 48°24'219'' E 015°35'535''
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    Tag: 54

     

    Sonnenaufgang:
    06:28 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    19:06 Uhr

     

    Luftlinie:
    48,99 Km

     

    Tageskilometer:
    64,34 Km

     

    Gesamtkilometer:
    1345,86 Km

     

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

     

    Temperatur – Tag (Maximum):
    25,6 °C

     

    Temperatur – Tag (Minimum):
    16,9 °C

     

    Temperatur – Nacht:
    14,2 °C

     

    Breitengrad:
    48°08’883“

     

    Längengrad:
    016°56’482“

     

    Maximale Höhe:
    190 m über dem Meer

     

    Aufbruchzeit:
    09:01 Uhr

     

    Ankunftszeit:
    16:30 Uhr

    Durchschnittsgeschwindigkeit:
    15,33 Km/h

Wie gestern auch sitzen wir um 9:00 Uhr auf unseren Böcken und verlassen unseren Übernachtungsplatz mit den vielen Moskitos die uns selbst während des Frühstücks zur Eile antreiben. Unser Ziel ist heute die Stadt Pratislava in der Slowakei. Gespannt was uns in der Slowakei erwartet nähern wir uns erstmal der Stadt Wien. Da wir der Stadt erst vor wenigen Tagen mit unseren Freunden einen Besuch abstatteten, wollen wir sie jetzt so schnell wie möglich hinter uns lassen. Im Vorstadtbereich passieren wir ein von der Hauptstraße und der Bahn begrenztes Wohngebiet. Kleine Häuschen, verfallenen Zäune, heruntergekommene Dächer lassen das Viertel recht arm erscheinen. Dann erreichen wir den Hafen der ehemaligen Kaiserstadt. Kreuzfahrtschiffe liegen wie überdimensionale Hotels am Ufer. Geschäftiges Treiben herrscht. Menschen gehen von Bord und scheinen gerade vom Schwarzen Meer zu kommen. Andere machen es sich auf Deck bequem und warten interessiert darauf was ihnen der große Fluss bis zur Mündung noch offeriert. Staunend radeln wir an den weißen schwimmenden Hotels vorbei und werfen durch die großen Fenster scheue Blicke in die Speiseräume, Kajüten und Küchen. Auch wir freuen uns auf das jetzt noch in der Ferne liegende Ziel.

An einer Brücke treten wir unsere Räder den spiralförmigen Aufgang nach oben. Dann überqueren wir den Donaukanal zur rechten Seite und ehe wir uns versehen verschwindet die Skyline von Wien hinter uns. Auf lang gezogenen Dämmen durchqueren wir das Naturschutzgebiet Lobau. Radfahrer begegnen uns auf einmal nur noch selten. So wie es aussieht ist der Strom der Zweiradfahrer, der den Donauradweg befährt, auf eine Minderheit geschrumpft. Ab und zu bleiben wir stehen, um einen Schluck Wasser zu trinken. Sofort werden wir von unzähligen Stechmücken überfallen und zum Weiterfahren gezwungen. Selbst in einer der letzten Jausenstationen vor der Grenze, in der wir noch mal ein ¼ Sturm genießen, müssen wir uns trotz des strahlenden Sonnenscheins vor dem Ansturm der Blut saugenden Mücken ins Innere retten.

Wir überqueren die Donau auf einer mächtigen Spannbrücke und es dauert nicht lange bis wir an den Toren der Mittelalterlichen Stadt Hainburg stehen. Hier haben wir einen der wichtigsten Pforten der Donau erreicht. Mit 3 Stadttoren und 15 Stadttürmen aus dem 13. Jahrhundert suchte die Stadt ihresgleichen. Einst war Hainburg der wichtigste östliche Vorposten des heiligen römischen Reiches. Der Ort, schon im Nibelungenlied als alt bezeichnet, war über Jahrhundert uneinnehmbar. Erst die Türken überrannten die Stadt im Jahre 1683.

“Bis zur Grenze sind es noch ca. 11 Kilometer. Kein Problem also. Es ist nur die Frage ob wir in einem für uns fremden Land noch heute eine Unterkunft suchen sollen? Noch dazu in einer Großstadt? Was hältst du davon wenn wir uns hier irgendwo einquartieren und uns morgen Früh mit frischem Elan in die Slowakei machen?”, frage ich Tanja. “Ich bin eigentlich noch fitt. Wenn es nach mir geht könnten wir weiter. Aber du hast Recht. Für heute ist genug”, antwortet sie.

Im Hotel Krone finden wir ein nettes Zimmer. Im Vergleich zu machen Campingplätzen ist es mit 25 Euro inkl. Frühstück sogar günstig. Wir genießen noch die spätsommerliche Abendatmosphäre. Dann suchen wir uns ein Restaurant und bestellen Fisch. “Schmeckt irgend wie ranzig”, stelle ich fest. “Hm, stimmt. Willst du es zurückgehen lassen?” “Können wir nicht machen. Wir würden dem Kellner, der ja gleichzeitig auch Koch ist, vor dem Kopf schlagen”, antworte ich. “Glaubst du der Fisch ist verdorben?” “Nein, nur etwas ranzig”, antworte ich und überdecke den Geschmack mit Tomatensoße. Stunden später bereue ich meine gutmütige Entscheidung und wälze mich mit Magenkrämpfen im Bett hin und her. Ich verbringe eine schreckliche Nacht und bin froh als es draußen zu dämmern beginnt.

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