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Abbrechen
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Mongolei/See Camp MONGOLEI EXPEDITION - Die Online-Tagebücher Jahr 2011

Gebissen und getreten

N 49°58'999'' E 100°03'183''
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    Tag: 90

    Sonnenaufgang:
    07:52

    Sonnenuntergang:
    18:16

    Luftlinie:
    24,54

    Tageskilometer:
    32

    Gesamtkilometer:
    833

    Bodenbeschaffenheit:
    Wiese, Geröll

    Temperatur – Tag (Maximum):
    5°C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    minus 4°C

    Temperatur – Nacht:
    minus 18°C

    Breitengrad:
    49°58’999“

    Längengrad:
    100°03’183“

    Maximale Höhe:
    1900 m über dem Meer

    Aufbruchzeit:
    12:30

    Ankunftszeit:
    18:1ag: 90

    Sonnenaufgang:
    07:52

    Sonnenuntergang:
    18:16

    Luftlinie:
    24,54

    Tageskilometer:
    32

    Gesamtkilometer:
    833

    Bodenbeschaffenheit:
    Wiese, Geröll

    Temperatur – Tag (Maximum):
    5°C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    minus 4°C

    Temperatur – Nacht:
    minus 18°C

    Breitengrad:
    49°58’999“

    Längengrad:
    100°03’183“

    Maximale Höhe:
    1900 m über dem Meer

    Aufbruchzeit:
    12:30

    Ankunftszeit:
    18:15

Mit den ersten Sonnenstrahlen schlüpfen wir aus unseren warmen Schlafsäcken. Trotz der nächtlichen minus 14 Grad haben wir nicht gefroren. „Wie war deine Nacht Bilgee? Hast du gefroren?“, fragt ihn Tanja. „Hujten“, („Kalt“) antwortet er. „Wir müssen uns was einfallen lassen ansonsten erfriert er uns noch“, überlegt Tanja. „Tja, wir wollten ihm einen Deel kaufen aber der hat ihm nicht gefallen. Jetzt fallen die Temperaturen immer mehr und er hat keinen Wintermantel. Aber das hat er gewusst. Er ist doch Mongole und lebt hier“, antworte ich. „Trotzdem müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ „Ja, ja, aber was?“, überlege ich. „Ich werde ihm heute eine unserer Wärmflaschen geben. Das wird helfen“, antwortet Tanja. „Hoffentlich ist er nicht zu stolz sie anzunehmen“, entgegne ich. „Wir werden sehen.“ „Na vielleicht hast du Recht. Mit zunehmender Kälte schwindet jeglicher Stolz. Auch der von Mongolen“, kann ich mir gut vorstellen.

Während Bilgee und Tanja die Pferde zu noch offenen Stellen des fast zugefrorenen Baches führen, packe ich unser Zelt und Ausrüstung zusammen. Es dauert eine Stunde bis die beiden die Pferde wieder ins Camp bringen. „Was war denn los? Warum hat das so lange gedauert?“, frage ich. „Der Bach ist über Nacht weiter zugefroren. Brauchte etwas bis wir ein Loch in der Eisdecke fanden“, erklärt Tanja. „Na wenn wir jeden Tag erst so spät aufbrechen bekommen wir bald ein Problem“, sage ich etwas angefressen obwohl ich weiß das hier jeder sein Bestes gibt. „Denis, was sollen wir denn tun? Schneller geht es nicht“, rechtfertigt sich Tanja. „Ja, ja, ich weiß. Ist nicht als Vorwurf gemeint. Nur ne Feststellung.“

Mittlerweile habe ich alle Seesäcke und Kuriertaschen gleichmäßig gepackt und zum Verladen fertig gemacht. Bilgee und ich hieven zwei miteinander verschnürte Seesäcke in die Höhe, um sie auf Shargas Rücken zu setzen. „Ahhh!“, brülle ich entsetzt, spüre einen durchdringenden Schmerz am rechten Schienbein, lasse den Seesack fallen und springe zurück. „Was ist los?“, fragt Tanja verwundert. Das Miststück hat mich gebissen“, rufe ich den Biss untersuchend. „Schlimm?“, fragt sie. „Denke nicht. Glück gehabt“, antworte ich mein Schienbein massierend. Dann heben wir abermals die zwei heruntergefallenen Säcke hoch als wäre nichts gewesen, um sie von neuem auf den Beißer zu laden. Diesmal allerdings hält Tanja seine Zügel, während Bilgee und ich an dem Pferd arbeiten. Bevor wir aufbrechen binde ich Mogi mit einer erneuten Technik den Maulkorb um die Schnauze. „Unmöglich den runter zu bringen. Kann gar nicht sein das uns ein Hund ständig austrickst“, sage ich selbstsicher. „Stimmt, wäre ja noch schöner“, bestärkt mich Tanja.

Wegen dem weiten Weg zum Eisfluss, der Packerei, dem Laden, dem Biss und Mogis Maulkorb kommen wir wieder erst um 12:30 Uhr los. Sogleich beginnen wir mit dem Anstieg auf eine Bergkuppe. An Traben ist nicht zu denken. Nur mühsam kommen wir voran. Der Anblick von Mogi allerdings ist schrecklich. Als würde er unsagbar schwere Lasten schleppen schlurft er hinter uns her. Immer wieder blicke ich mich nach ihm um. Plötzlich durchzuckt ihn wieder eine Art Energiestrom. Er greift in seine schon altbekannte Trickkiste und wirbelt herum. Dann pflügt er den steinigen Boden so als wäre es weicher Sand und als das alles nichts nützt macht er den Zehenzerrer. Der Maulkorb dehnt sich, dehnt sich noch mehr und…hält stand. „Ha, ha, ha. Verdammt lustig wiehere ich triumphierend wie ein Pferd welches einen Sack Hafer entdeckt hat. Auch Tanja und Bilgee lachen was das Zeug hält. „Siehst du. Ich habe es dir doch gesagt. Es wäre doch gelacht wenn er uns weiterhin austricksen kann. Diesmal hat meine Spezialverschnürung gehalten.“ Mogi sieht uns beleidigt an und schlurft nun noch langsamer hinter uns her. „Komm schon mein vierbeiniger Freund. Gewöhn dich dran oder beiß keine wehrlosen Schafe und Ziegen in den Hintern!“, rufe ich erleichtert. Mogi quittiert meine Heiterkeit mit einem zweiten Ausbruchsversuch. Wirbelwind, böser Pflug und noch schlimmerer Zehenrerrer. „Ha, ha, haaaa!“, pruste ich bis mir das Lachen im Hals stecken bleibt. Mogi ist frei. Fidel und quietschvergnügt schießt er an uns vorbei. „Wau! Wau! Wau! Ein feines Spiel. Wollen wir es noch mal spielen?“, bellt er uns an. „Und ob duuuu blöder Hund!“, antworte ich, springe aus dem Sattel und befehle ihn zu mir herzukommen. Es dauert bis Mogi kommt. Bisher hatten wir noch nicht genügend Zeit ihm das Kommen und Bleiben beizubringen. Ich klippse zwei Karabiner von meiner Kameratasche und befestige sie links und rechts an seinem Maulkorb. Die andere Seite des Karabiners befestige ich an seinem Halsband. Da Metall sich nicht dehnen kann ist Mogi jetzt in seinen Maulkorb wie hineingeschweißt. Seinen traurigen Blick ignorierend hieve ich mich wieder in den Sattel. Wegen seiner Sturheit, meinem schmerzenden Schienbein und dem erneuten Zeitverlust schlecht gelaunt treibe ich Sar voran. Tanja und Bilgee folgen mir. Nur Minuten später hechelt Mogi freudig an mir vorbei. Der Maulkorb ist ab. „Ich könnte mir die Haare raufen! Seltsam welche Herausforderungen es auf so einer Pferdeexpedition gibt“, geht es mir durch den Kopf. Geschlagengeben reiten wir weiter. „Lasst ihn. Es gibt ab jetzt keine Schafe mehr“, meint Bilgee, denn auch er möchte Strecke machen und nicht dauernd wegen dem Hund warten zu müssen.

Mit ungutem Gefühl reiten wir weiter. „Ich würde ihn nicht ohne Maulkorb laufen lassen Denis“, sagt Tanja. „Aber er bekommt ihn immer runter. Was sollen wir denn machen? Vielleicht hat Bilgee Recht und es gibt ab jetzt keine Schafe mehr“, antworte ich resignierend. „Das glaubst du doch selber nicht!“, ruft mir Tanja hinterher. Nur einen Km weiter zwingt uns die Ladung von Bor erneut anzuhalten. Wir steigen aus den Sätteln und verschnüren die Lasten neu. Als ich den großen Ausrüstungssack gerade anhebe damit der gegenüberliegende Seesack in die richtige Position rutschen kann tritt Bor aus und trifft mich genau da wo mich kurz vorher Sharga ins Schienbein gebissen hat. „Ahhhh!!!“, brülle ich erneut auf und spüre den Schmerz wie einen grellen Blitz durch mein Gehirn zucken. Wieder lasse ich das Gepäck los und stolpere zurück. „Um Gottes Willen! Was ist denn?“, ruft Tanja erschrocken. Das Scheißvieh hat mich getreten. Kann doch nicht wahr sein. Warum immer mich? Und dann auch noch genau auf die Stelle die vorher Sharga für seinen dämlichen Biss gewählt hat! Man, man, man, ich glaube es einfach nicht“, jammere ich mein Bein untersuchend. Tanja kommt sofort angestürmt. „Und ist es schlimm?“ „Nichts gebrochen wenn du das meinst. Aber es tut verdammt weh“, antworte ich mir ein paar Tränen des Schmerzes aus den Augen reibend. Wenige Minuten später habe ich mich einigermaßen erholt. Wir laden Bor nochmals. Bevor es weiter geht verschnürt Bilgee Mogis Beißhemme. Als erfahrener Pferdemann diesmal mit echten Pferdespezialknoten und zusätzlichen Lederriemen. Mogi ist nun derart in seinen Maulkorb gepresst, dass ihn höchstwahrscheinlich hören und sehen vergeht. „Sieht irgendwie nicht gut aus“, sage ich. „Du meinst er bekommt keine Luft mehr?“, fragt Tanja. „Ich weiß nicht. Hoffe er kippt uns jetzt nicht aus den Latschen“, antworte ich. „Wird sich zeigen. Wenn er ihn jetzt runterbringt muss er seinen Kopf abnehmen“, antwortet sie.

Dann hieve ich mich nun wirklich angeschlagen und angebissen in den Sattel. „Tschu! Tschu! Tschuuu!“, treiben wir unsere Pferde an bis sie in Trab fallen. Endlich machen wir Boden gut und kommen voran. Um zu sehen ob Bilgees Verschnürung wirklich hält zieht Tanja Mogi an der Leine hinter sich her. Wie eh und je wenn er seine Schnauze in dem lästigen Ding hat macht er auf alten Mann, auf uralten Mann. Diesmal jedoch ist die Verknoten derart straff das Mogi nach wenigen hundert Metern einfach umfällt. Noch bevor Tanja ihr Pferd zügeln kann wird Mogi ein paar Meter hinter gezogen. „Du hast gewonnen Mogi“, sagt sie und befreit ihn ein für alle Mal von dem Maulkorb. Freudig kläffend zerrt er jetzt an der Leine und möchte am liebsten Tanjas Pferd überholen. Für Tanja bleibt Mogi ab diesen Zeitpunkt eine Belastung, da er unaufhörlich kraftvoll an der Leine zerrt oder sich bei Bedarf wie ein uralter Greis zurückhängen lässt. Auch ich bin betroffen weil ich ab diesen Augenblick grundsätzlich zwei anstatt ein Lastenpferd im Schlepptau habe. Mogi freilaufen zu lassen ist wegen seinem Jagdinstinkt unmöglich. Den Ärger den wir deswegen schon hatten reicht aus um von einer Wiederholung abzusehen.

Kaum haben wir einen weiteren Bergrücken überquert fällt unser Blick auf mehrere Schaf- und Ziegenherden. „Siehst du. Spätestens hier wäre die nächste Katastrophe im Anmarsch“, sagt Tanja. „Bilgee hatte also Unrecht. So wie es aussieht ist das Land bis in den letzten Winkel von den kleinen Grasfressern besiedelt“, antworte ich und bin wirklich froh Mogi an der Leine zu wissen. Mit großer Kraftanstrengung für Mensch und Tier traben wir nun für Stunden durch eine atemberaubend schöne Gebirgslandschaft, die im Norden immer höher und schroffer wird. Auf einem Bergkamm zücke ich mein GPS. „Wie hoch sind wir?“, fragt Tanja. „Knapp 1.900 Meter“, antworte ich. Von hier oben können wir wie ein Adler die imposante Landschaft überblicken. Karge aber beeindruckende Berge erheben sich aus den kahl gefressenen Tälern. Schon lange haben wir kein Grün mehr gesehen. Alles ist braun oder gelb. Vor uns liegt ein See an dessen eiseingefassten Ufern gleich mehrere Schaf- Ziegen- und Rinderherden saufen. „Schau mal dort! Das sind doch Kamele!“, rufe ich auf eine endlose Graslandschaft deutend. In mitten der gelben Weide fressen große Tiere aus deren Rücken sich zwei Buckel erheben. Da wir in den vergangenen Jahren ca. 11.000 Kilometer mit Kamelen zurücklegten und Jahre mit ihnen gelebt haben, steigen urplötzlich Erinnerungen in uns hoch. Durchquerung der Wüste Sinai, 1.600 Km durch Pakistan, 1.500 Km durch die Wüste Taklamakan, hunderte von Km durch die Wüste Gobi und 7.000 Km durch Australien. „Mit Kamelen zu reisen ist schon etwas Besonderes“, sage ich sehnsüchtig zu ihnen blickend als wir im Gras sitzen und unsere Vesper einnehmen. „Stimmt. Wir hätten auch die Mongolei mit Kamelen durchqueren können“, antwortet Tanja. „Ja, nur denke ich im Norden sind wir besser mit Pferden bedient.“ „Und abgesehen davon ist es auch mit Pferden schön unterwegs zu sein“, erwidert Tanja. „Ja, auch Pferde haben ihren Reiz“, gebe ich ihr Recht.

Im Dauertrab geht es durch ein endlos wirkendes Tal. Yaks- Rinder- und Kamelherden nehmen uns in sich auf als wir ihren Verband durchkreuzen, nur um uns auf der anderen Seite wieder wie einen Fremdkörper auszuspucken. „Dort drüben am Bergrand sollten wir campen“, sagt Bilgee auf den im flammenden Abendrot beleuchteten Hang deutend. „Eine gute Idee“, antworte ich da es mit jeder weiteren Minute kälter wird. Unweit eines Tierkrals und einem hölzernen Futterlager für den Winter halten wir an. Steif vom ewigen Trab, mit schmerzenden Schienbein und den Anstrengungen des Tages rutsche ich aus dem Sattel. Mittlerweile habe ich eine Technik herausgefunden mich einfach nach unten gleiten zu lassen. Tanjas Deel ist entschieden leichter. Ersten ist er für eine Frau genäht und zweitens legen die Damen hier auch auf modisches Erscheinen wert. Ja, selbst hier in der Steppe. Schlank ist schön. Ein weiterer Grund warum man in ihrem Deel die dünneren Felle von jüngeren Schafen verarbeitet hat. Da Frauen früher frieren als Männer ist es für uns Europäer schwer nachvollziehbar warum man in solch einem kalten Land die Mode vor dem Zweck stellt. Aber es hat auch etwas Gutes. Tanja kommt leichter aus dem Sattel und wird nicht wie ich durch die Gravitation nach unten gedrückt. Wenn ich mit dem Deel herumlaufe fühle ich mich derart schwer, dass jeder Schritt und jede Handlung anstrengend ist. „Aber warm ist er“, sagt Tanja. „Ja und das scheint hier die Hauptsache zu sein“, entgegne ich belustigt.

Bei minus 10° errichten wir unser Lager. Die Zeltheringe lassen sich immer schlechter in den Boden schlagen. Neben dem Tierkral finden wir genügend altes Holz für unser wichtiges Feuer. Da die Gaskartuschen leer sind benötigen wir jetzt jeden Tag Holz für unser Überleben. Also keine Campplätze mehr ohne Holz. Bisher haben wir die Wälder der Taiga noch nicht erreicht. Die Berge und Täler um uns herum sind kaum bewachsen. Trotzdem finden wir auf wundersame Weise fast immer Holz.

Hinter einer entfernten Bergsilhouette strahlt die bereits versunkene Sonne unwirklich gelbes Licht in ein unaufhörlich dunkler werdendes Himmelsblau. Der Anblick ist Atemberaubend. Auch wenn wir durch unsere Arbeit kaum Blicke dafür haben ist die bald unwirklich schöne Landschaft präsent. Sind wir ein Teil von ihr. Nichts gibt es an diesem Ort, in der menschenarmen Einsamkeit, was das Auge stört. Man könnte glauben sich mitten in einem kitschigen Gemälde zu befinden. Nur mit dem einen aber wesentlichen Unterschied, alles ums herum ist real. Kein Traum und kein Gemälde.

Tanja kocht genügend Wasser. Wobei das mittlerweile auch eine Herausforderung ist denn es gefriert in unseren Wassersäcken zu harten Blöcken. Da die Öffnung einiger Wassersäcke kleiner ist als der sich darin befindliche Eisblock, bekommen wir ihn nicht heraus und können ihn somit nicht auftauen. Heute jedoch haben wir Glück. Zwei der Wassersäcke besitzen eine Kälteisolierung. Das ist der Grund warum Teile davon noch flüssig sind. Wir erhitzen das was flüssig ist und kippen dann das heiße Wasser wieder in den Sack mit dem Eisblock. Der löst sich auf und wir haben Wasser. Bilgee nimmt dann das aufgetaute Wasser mit in sein Zelt und legt ein paar Pferdecken darüber. Somit ist es am nächsten Morgen zu gebrauchen. Wenn die Temperaturen noch weiter sinken, eventuell auf 20 Grad minus, müssen wir uns etwas Neues einfallen lassen.

Tanja geht mit einer Thermoskanne und einer Wärmflasche zu Bilgees Zelt. „Ah Tee“, sagt er. „Nein Bilgee. Ich mache dir eine Wärmflasche für die Nacht. Leg sie auf deinen Bauch oder an die Füße. Überall dorthin wo es kalt ist. Du wirst sehen es wird dich wunderbar wärmen“, erklärt sie führsorglich. „Baihgui hujten?“, („Nicht kalt?“) fragt er. „Baihgui hujten“, („Nicht kalt“) bestätigt Tanja. „Baierlaa“, („Danke“) nimmt er die Wärmflasche dankend an. „Zugeer“, („Bitte“) entgegnet Tanja.

In meinen Schlafsack gehüllt, meine Hände in Wollhandschuhe und den Laptop auf der Wärmflasche, gebe ich bei jetzt minus 13° meine Aufzeichnungen ein. Weil das Thermometer mit jeder Stunde weiter absinkt werde ich ab heute trotz der unterschiedlichen Wachschichten meine Arbeit beginnen sobald ich ins Zelt schlüpfe. Später, ab 24:00 Uhr, ist das einfach nicht mehr auszuhalten. Für mich eine gewaltige Doppelbelastung. Keine Ahnung wie lange ich das durchhalte. Es ist auch nicht fair wegen der Dokumentation immer die erste Schicht von 20:00 bis 24:00 Uhr einzufordern. Tanja und Bilgee benötigen auch ihre Ruhepausen. Was für mich bedeutet meine Dokumentationsarbeit aufrecht zu erhalten und die Wachschicht trotzdem zu fahren.

„Wir haben heute trotz Mogis Maulkorb knapp 25 Km Luftlinie und 33 Reitkilometer zurückgelegt“, sage ich die Daten in den Laptop tippend zu Tanja die sich neben mir im Schlafsack rekelt und offensichtlich kurz vor dem Einschlafen ist. „Das klingt vielversprechend“, murmelt sie. „Ja, vorausgesetzt wir können so weitermachen liegen wir wieder im Zeitplan“, antworte ich mit dem heutigen Tag zufrieden.

Wir freuen uns über Kommentare!

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