Fahrrad, Anhänger, Ladung und Körper müssen zusammenspielen!
N 53°12'02.1'' E 050°06'00.8''Tag: 8-11
Sonnenaufgang:
05:21 – 05:18 Uhr
Sonnenuntergang:
21:52 – 21:56 Uhr
Gesamtkilometer:
6883.92 Km
Temperatur – Tag (Minimum):
13 °C
Breitengrad:
53°12’02.1“
Längengrad:
050°06’00.8“
Weil wir jeden Tag mindestens bis 9:00 Uhr schlafen, viele Besuche von Katja und Michael bekommen und uns dem Rhythmus des Klosters angepasst haben, kommen wir mit unseren Vorbereitungen langsamer voran als geplant. Obwohl wir uns gerne treiben lassen möchten und hier noch eine Woche länger bleiben würden, kommt doch langsam Zeitdruck auf. Wegen der neuen Visumbestimmung in Russland dürfen wir innerhalb eines halben Jahres nur 90 Tage im Land bleiben. Dann müssen wir raus und zwar für mindestens 90 Tage. Das heißt wir können nicht einfach mal über die Grenze, um dann wieder einzureisen. Eine eigenwillige Bestimmung aber was soll man dagegen tun? Die Visumsituationen der Länder machen eine Langzeitreise oftmals beschwerlich. Meist fällt uns eine Lösung ein, oft müssen wir unsere Route dementsprechend anpassen. Letzteres trifft auf unsere Etappe 3 zu. Um den Baikalsee oder zumindest Ostsibirien zu erreichen, müssen wir unsere Route über Kasachstan ziehen. Deswegen also sind wir jetzt gezwungen wieder einen Bogen zu schlagen, um ca. 200 Kilometer südlich von Samara die Grenze nach Kasachstan zu überschreiten. Von dort soll es über die Stadt Uralsk etwa 2.500 Kilometer durch Kasachstan weiter in Richtung Osten gehen. In der Höhe von Omsk planen wir wieder nach Russland einzureisen. Auf diese Weise nutzen wir drei Monate Aufenthaltszeit in Kasachstan und drei Monate Aufenthalt in Russland, um die Strecke zu bewältigen.
Eigentlich freuen wir uns jetzt darauf endlich wieder die Tretkurbeln kreisen zu lassen, jedoch regnet es seit Tagen oft dauerhaft. Es ist Anfang Juni und mit ca. 16 Grad relativ unangenehm. Katja hat gestern vorgeschlagen den gefährlichen Berufsverkehr in Samara zu umgehen in dem sie uns mit dem Klosterbus zum Stadtrand bringen wollen. Eine fantastische Idee. Mutter Oberin hat auch zugestimmt. Somit brauchen wir uns mit dem schweren Gepäck nicht gleich schon die ersten Kilometer durch die Großstadt quälen. Morgen soll es also tatsächlich losgehen. Ich habe ein mulmiges Gefühl. Klar, Radfahren ist nichts besonderes, trotzdem bin ich froh wenn die ersten 100 Kilometer hinter uns liegen. Erst dann wissen wir ob Räder, Anhänger, Ladung und unsere Körper gut zusammenspielen.