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E-Bike-Expedition Teil 4 Vietnam - Online Tagebuch 2016-2017

Euphorie und das wunderbare Gefühl ein wenig dazu zu gehören

N 16°49’22.1’’ E 107°05’39.8’’
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    Datum:
    02.01.2017 bis 11.01.2017

    Tag: 552 – 561

    Land:
    Vietnam

    Provinz:
    Quảng Trị

    Ort:
    Đông Hà

    Breitengrad N:
    16°49’22.1’’

    Längengrad E:
    107°05’39.8’’

    Tageskilometer:
    62 km

    Gesamtkilometer:
    21.400 km

    Luftlinie:
    28 km

    Durchschnitts Geschwindigkeit:
    23.5 km/h

    Maximale Geschwindigkeit:
    47.7 km/h

    Fahrzeit:
    1:45 Std.

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Maximale Höhe:
    30 m

    Gesamthöhenmeter:
    58.361 m

    Höhenmeter für den Tag:
    349 m

    Sonnenaufgang:
    06:20 Uhr – 06:21 Uhr

    Sonnenuntergang:
    17:29 Uhr – 17:30 Uhr

    Temperatur Tag max:
    16°C

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Obwohl mein Knie und die Achillessehne noch leicht vor sich hin wimmern, und es noch immer ohne Ende regnet, entscheiden wir uns für den Aufbruch. Während Tanja die restliche Ausrüstung aus dem Zimmer trägt, hole ich die Räder und Anhänger aus dem Keller und schiebe sie vor den Hoteleingang. „Mann bin ich nervös“, sage ich, die Radtaschen einklickend. „Ist heute ja nicht so weit. Wenn die Entzündung nicht abgeklungen ist können wir im nächsten Ort eine längere Pause einlegen“, beruhigt mich Tanja.

Wir verabschieden uns vom Hotelmanager und radeln los. Die ersten Kilometer rollen wir am aufgewühlten Chinesischen Meer entlang, bis wir die Küste verlassen, um zum Highway One zu gelangen. Wegen dem Monsunregen tragen wir Überschuhe, Regenhose und Regenjacke. Auf den stechenden Knie- und Achillessehnenschmerz wartend, trete ich nur verhalten in die Pedale. „Wie sieht es aus?“, fragt Tanja nach den ersten 10 Kilometern. „Bis jetzt arbeiten die Systeme super“, antworte ich und strecke meinen Daumen nach oben. 20 Kilometer weiter spüre ich noch immer keine Schmerzen. „Juhuuuu!“, rufe ich in den grauen Regenhimmel. „Suuuuper!“, freut sich Tanja mit mir. So kommt es, dass wir uns trotz des Sauwetters eines klasse Radtages erfreuen. Nach knapp 60 Kilometer erreichen wir völlig durchnässt die Hauptstadt Đông Hà in der Provinz Quảng Trị, die während des letzten Vietnamkrieges als Basis der US-Armee diente und im Zuge der Oster-Offensive im Jahre 1972 nahezu völlig zerstört wurde. Sicherlich ein Grund warum die wieder aufgebaute Stadt keine Sehenswürdigkeiten besitzt, für uns aber der Ausgangspunkt sein wird, um von hier, wegen einem neuen Vietnamvisum, in das ca. 80 Kilometer entfernte Laos auszureisen.

Weil mein Körper wieder bestens funktioniert, schwebe ich auf einer euphorischen Welle durch die Stadt. Vor einem Hotel halten wir und fragen ob sie uns mit Hund, Rädern und Anhänger nehmen. Nach 20 Minuten und dem Gespräch mit dem Generalmanager sind wir drin. „Hurra!“ Diesmal ist das Zimmer groß und trocken. Unsere gesamte Ausrüstung dürfen wir im Hof mit einem Wasserschlauch abspritzen, so dass die Sauerei in unserem Zimmer überschaubar ist.

Auch wenn es in Đông Hà nicht gerade die touristischen Highlights zu sehen gibt, besuchen wir den nationalen Kriegsfriedhof Truong Son, ein Kriegsmuseum und die wieder errichtete Hien-Luong-Brücke (Brücke des Leidens) über den Ben Hai Fluss, die einst Nord- und Südvietnam miteinander verband. Weil die jüngste Vergangenheit Vietnams eng mit Kriegen verbunden ist, wurden wir in den letzten Monaten zwangsläufig immer wieder damit konfrontiert. Für uns war und ist es wichtig sich damit auseinander zu setzen. Auf diese Weise haben wir erst wirklich begriffen was diese furchtbaren Kriege für die hier lebenden Menschen bedeuteten und heute noch bedeuten. Wir durften dabei viel lernen, viel mehr als erwartet. Die Erkenntnisse haben unsere weltpolitischen Ansichten stark beeinflusst, verändert und in ein anderes Licht gerückt. Auf diese Weise befördern uns die E-Bikes weg von der Straße, rein in die Tiefe Vietnams und tragen dazu bei, dass wir uns nicht mehr nur als Besucher erkennen, sondern so fühlen als würden wir ein bisschen dazugehören. Es ist ein wunderbares Gefühl eine Kultur, deren Lebensform und Lebensweise ein wenig zu verstehen und dazu gehören nicht nur schöne Strände, saftige Reisterassen und Sehenswürdigkeiten, sondern eben auch die andere, vielleicht nicht so hübsche, Seite. Wie auch immer, wir sind froh mehrere Landesfacetten zu erleben, zu bereisen, zu erfahren und sind gespannt was die weiteren Reiskilometer für uns offenbaren…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung. Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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