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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 3

Die Zukunft unserer Kamele steht wieder in den Sternen

N 23°19’43.3“ E 148°47’06.9“
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    Tag: 240 Etappe Drei / Expeditionstage gesamt 631

    Sonnenaufgang:
    05:28

    Sonnenuntergang:
    18:56

    Temperatur - Tag (Maximum):
    40° Grad, Sonne ca. 60°

    Temperatur - Nacht:
    25° Grad

    Breitengrad:
    23°19’43.3“

    Längengrad:
    148°47’06.9“

Cooroorah-Camp — 11.01.2003

Tanja und ich haben uns in den letzten Tagen entschieden unsere Jungs nicht an Paul dem Kamelmann, sondern an Margaret und Greg zu verkaufen. Wir sind der Meinung, dass wir unsere Tiere verkaufen können an wem wir wollen. Es spielt keine Rolle wer mit uns zu erst Kontakt aufgenommen hat, sondern wo unsere Boys ein gesichertes, gutes Zuhause bekommen. Gestern telefonierte ich mit Greg, und erklärte ihm unseren Standpunkt. „Wenn wir Paul die Kamele nicht verkaufen, kann er auf euch nicht sauer sein. Es ist unsere Entscheidung sie euch zu verkaufen. Ich werde ihm das mitteilen. Also denkt darüber nach ob ihr nicht doch alle sechs Kamele haben wollt,“ sagte ich. „Ich werde mit Margaret darüber sprechen und euch morgen anrufen,“ antwortete er.

Seit heute Nachmittag warten wir etwas nervös auf den besagten Anruf. „Meinst du die Beiden werden die Karawane kaufen?“ ,fragt Tanja, als wir auf der Terrasse der Homestead sitzen und einen Kaffee trinken. „Ich hoffe. Ich denke sie würden damit eine gute Entscheidung treffen und wir könnten endlich ganz relaxt dem Expeditionsende entgegen sehen,“ sage ich in meine Tasse sehend, den frischen Kaffeegeruch genießend.

Am Abend befinde ich mich am Ufer der Lagune, um ein paar Aufnahmen von den wunderschönen Pelikanen zu schießen als mich Ians Ruf erschreckt. „Telefon! Beeil dich! Greg ist dran!“ ,ruft er. Schnell haste ich die Böschung hoch, laufe in das Büro und schnappe mir den Telefonhörer. „Margaret und ich haben uns entschieden nur zwei Kamele zu nehmen. Ich denke Sebastian und Hardie währen für uns die beste Wahl. Wir hätten gerne alle aber es wird noch einige Zeit dauern, bis wir unsere Kamelreisen antreten. Bis dahin werde ich versuchen unsere eigenen Kamele zu trainieren. Natürlich sind wir nach wie vor an eurer Ausrüstung interessiert,“ erklärt er, worauf ich große Schwierigkeiten habe mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Das ist eure Entscheidung Greg. Ich muss sie natürlich akzeptieren,“ antworte ich und vereinbare mit ihm mich in einer Woche wieder zu melden, um einen weiteren Treffpunkt auszumachen.

Niedergeschlagen rufe ich Paul an, um ihn jetzt zu fragen ob er immer noch alle Kamele kaufen will. Er ist zwar nicht unsere erste Wahl aber soweit wir es beurteilen können werden es unsere Tiere bei ihm auch gut haben. „Ich befinde mich im Kriegszustand,“ begrüßt er mich nach einer kurzen Gesprächseinleitung. „Wie meinst du das?“ „Wir hatten hier gerade einen fürchterlichen Streit. Meine Frau mag keine Kamele. Sie hat mir angedroht mich zu verlassen, falls ich eure Kamele kaufe. Verstehe mich nicht falsch aber ich kann sie im Augenblick nicht kaufen,“ sagt er, worauf ich glaube soeben vom Blitz gestreift worden zu sein. „Paul, du hast uns doch mit hundertprozentiger Sicherheit zugesagt alle sechs Tiere zu kaufen. Du wolltest nicht mal Sebastian und Hardie an deine Freunde abgeben. Du hast mir dein Wort gegeben und jetzt ziehst du es einfach wieder zurück?“ ,sage ich innerlich bebend. „Verstehe mich nicht falsch Mate. Mir sind die Hände gebunden.“ „Du wusstest doch schon vor deiner Zusage wie deine Frau zu Kamelen eingestellt ist. Wie konntest du unter diesen Umständen uns dein Wort geben?“ ,entgegne ich ohne meinen Emotionen freien Lauf zu lassen. „Ich habe nicht aufgegeben. Ich möchte sie immer noch alle kaufen. Wenn ich jetzt sage ich will sie nicht mehr, verkaufst du sie eventuell an jemand Anderen. Aber ich will sie. Es ist nur… Meine Frau… Verstehst du?“ „Es ist besser du gehst zu deinen Freunden Margaret und Greg und berichtest ihnen die Sache mit deiner Frau. Dann sind ihnen nicht mehr die Hände gebunden. Ich denke das wäre fair.“ „Denis ich will die Kamele immer noch.“ „Wie auch immer du die weitere Situation behandeln willst, wir werden dich nicht mehr anrufen. Wenn du dir mit deiner Frau einig geworden bist, kannst du ja mit Jo & Tom in Kontakt treten. Sie wissen immer wann und wo wir zu erreichen sind,“ sage ich und beende das Telefonat.

Niedergeschmettert berichte ich Tanja von den beiden Gesprächen. Auch sie fühlt sich augenblicklich wie erschlagen. „Noch vor wenigen Augenblicken dachten wir die Wahl zu besitzen wohin unsere Tiere gehen und jetzt beginnen wir wieder fast am Anfang,“ meint Tanja traurig. „Wenn Margaret und Greg wirklich Sebastian und Hardie kaufen sind wir zumindest nicht ganz am Anfang,“ versuche ich uns zu trösten. „Wer weiß, zum Schluss ändern auch sie ihre Meinung?“ „Wer weiß, wir werden sehen.“

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