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/Panorama-Camp Link zum Tagebch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 3

Dauerregen und Temperatursturz

N 50°19'08.9'' E 060°08'28.7
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    Tag: 41

    Sonnenaufgang:
    04:52 Uhr

    Sonnenuntergang:
    21:13 Uhr

    Luftlinie:
    44.41 Km

    Tageskilometer:
    80.40 Km

    Gesamtkilometer:
    7940.92 Km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Temperatur – Tag (Maximum):
    16 °C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    15 °C

    Breitengrad:
    50°19’08.9“

    Längengrad:
    060°08’28.7

    Maximale Höhe:
    469 m über dem Meer

    Maximale Tiefe:
    340 m über dem Meer

    Aufbruchzeit:
    8.40 Uhr

    Ankunftszeit:
    18.30 Uhr

    Durchschnittsgeschwindigkeit:
    14.59 Km/h

Nachts stürmt es was das Zeug hält. Tanja hat Bedenken. “Glaubst du die Heringe halten das aus?” “Ich hoffe”, antworte ich müde, höre das Knattern der Zeltbahn und drehe mich wieder auf die andere Seite. Am heutigen Morgen regnet es noch immer. Es ist kühl. “Was machen wir?”, fragt Tanja leise. “Lass uns noch ein wenig schlafen”, antworte ich gähnend. Um 7:00 Uhr tröpfelt es noch immer auf unsere Behausung. Mir fallen die Erdmulden und Baggerspuren ein über die wir unsere Räder gestern geschoben haben. “Ich denke wir sollten uns von hier wegmachen. Wer weiß, wenn wir noch länger warten versinken unsere Bikes am Ende noch im Morast und wir bekommen sie nicht mehr auf die Straße”, grüble ich.

Um 8:40 Uhr arbeiten wir uns bei nur 15 Grad gegen starken Regen gen Osten. Geschützt durch unsere Regenkleidung ist die Nässe zwar unangenehm aber erträglich. Der Himmel ist mit dunklen, tief fliegenden Wolken verhangen die an manchen Stellen gesamte Landstriche verschwinden lassen. Urplötzlich ist die Schönheit der Steppe, die Hitze und der Wassermangel der vergangenen Wochen vergessen. Kaum sprechend fahren wir durch ein Meer von Pfützen. Lastwägen die an uns in großen Bögen vorbeirauschen setzen uns und unsere treuen riese und müller unter Wasser. Nach 35 Kilometern erreichen wir die Ortschaft Qarabutaq. “Siehst du das Haus dort hinten? Da bekommt ihr etwas zu Essen!”, rät uns ein Tankwart am Dorfeingang. Wir bedanken uns und suchen das Cafe, so nennt man hier die Raststättenkneipen, auf. Wieder ist es ein heruntergekommener Lehmbau der den Eindruck auf uns macht jeden Moment zusammenbrechen zu müssen. Wir schieben unsere Räder unter ein Vordach. Weil hier die Gäste am Eingang ihre Schuhe ausziehen müssen schlüpfe ich ebenfalls heraus, um dann in nassen Strümpfen durch die Hütte zu laufen. Drinnen ist es wunderbar warm. Eine Frau in der Küche zeigt mir den Weg zu den Gästeräumen. Es sind drei ineinander verschachtelte Zimmer. In einem steht ein Tisch der bereits von Gästen in Beschlag genommen ist. Im nächsten Raum befinden sich Sitzkissen auf dem Boden und etwa nur 30 Zentimeter niedrige Tische an die man sich bequem kauern kann, um zu speisen. Leider können wir unsere Räder nicht unbeaufsichtigt draußen lassen. Ich bestelle eine Bortsch, das gängige Weißbrot und Tee. Dann setzen wir uns unter das Blechdach unter dem auch unsere Räder einen Platz gefunden haben. Die Wirtin holt ein paar Sitzkissen weshalb wir uns auch da an einen niedrigen Tisch lümmeln dürfen. Es ist unangenehm kühl und durch die Nässe frieren wir. Um nicht auszukühlen ziehen wir beide noch einen Flies über und warten auf das Essen. Regen schießt in Bächen vom Blechdach und stürzt unweit von uns auf den Boden. Im Dach ist ein Loch. Es tropft heftig neben den Tisch. “Also drinnen wäre es gemütlicher”, sage ich vor Kälte noch immer zitternd. “Glaube ich dir aber wir haben doch keine andere Wahl, oder?”, entgegnet Tanja. “Stimmt, obwohl hier kaum jemand ist dürfen wir unsere Räder mit dem Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen. Außer wir laden alles ab?” “Viel Aufwand für ein Mittagessen.” “Zuviel Aufwand”, bestätige ich. Es dauert nicht lange und die Wirtin serviert den heißen Eintopf. Wie die Verhungernden stürzen wir uns über die sehr gut schmeckende Suppe. Kaum haben wir unsere Mägen gefüllt scheint sich eine große Wolkenfront über das Haus und die gesamte Umgebung gestülpt zu haben. Es donnert und blitzt und man könnte glauben die Welt geht unter. “Also, wenn das anhält brauchen wir nicht weiter zu fahren”, stelle ich fest. “Meinst du es hält an?” “Wer soll das wissen. Aber der Donner ist ein gutes Zeichen. Sieht eher wie ein heftiges Gewitter aus und nicht wie eine Schlechtwetterfront”, überlege ich. Um unseren ewigen Hunger weiter zu zähmen bestellen wir Milchtee, trockenen Kuchen aus der Packung und Schokoriegel. Nach knapp zwei Stunden beruhigt sich der Himmel für eine Weile. Wir nutzen die Gelegenheit, um unsere Rösser zu satteln und unseren Ritt fortzusetzen. Kaum liegt der gastfreundliche Ort hinter uns saugt uns wieder eine der Wolken in sich auf nur um uns kräftig durchzuwaschen. Es dauert nicht lange und wir sind trotz unserer super Regenkleidung bis auf die Haut durchnässt.

Die Straße macht hier seit Samara das erste Mal wieder einen starken Knick in Richtung Norden. Ein Grund dafür warum der Meister wieder mit all seiner Kraft an uns zerrt und rüttelt. Stoisch treten wir weiter. Kilometer für Kilometer schmatzen sich unsere Radreifen voran. Plötzlich hört der Regen auf. Vor uns liegen weitere tiefe und dunkle Regenwolken. Sie stürmen von West nach Ost. Wir warten an einem der wenigen und hässlichen Rastplätze, die manchmal eine kleine aus Stein gebaute Überdachung besitzen unter der man im Regelfall vor der Sonne Zuflucht finden kann. Als das Wetter an uns vorbeigerauscht ist fahren wir weiter. Wieder gibt es in dieser Gegend keine Bäume hinter denen wir uns verstecken können. Nur große Schneeverwehungszäune säumen die Straße auf der Westseite. “Da ist eine Möglichkeit!”, rufe ich. Hinter dem Schneeschutz zieht sich ein Hügel dessen Tal uns wiederum einen Sichtschutz zur Straße bieten kann. Während Tanja auf die Räder achtet suche ich die Gegend nach einem Übernachtungsplatz ab. Siehe da. An einer Stelle überlappen sie die zwei Meter hohen Gitter und es öffnet sich ein Durchgang zur Steppenseite. Dahinter befindet sich tatsächlich ein liebliches Tal welches uns einen traumhaft schönen Campplatz bietet. In gewohnter Taktik verschwinden wir hinter dem Schneegitter und freuen uns darüber unser Zelt in der endlosen Weite der Steppe auf einem kleinen Plateau eines Hügels stellen zu können. Weil die Gewitterwolken vorbeigezogen sind zeigt sich der Himmel nun mit einer fantastischen Farbenpracht. Im weichen Abendlicht sitzen wir da und vertilgen eines unserer Fertigessen von Travellunch. Nach so einem Tag wie heute genießen wir die heiße Nahrung. Tanja hat sich voraussehender Weise in der Raststätte heute Mittag heißes Wasser in unsere Thermoskanne geben lassen. Das erspart uns jetzt den Kocher anzuwerfen und gibt uns einen Zeitvorteil noch vor den mit der Dämmerung zunehmenden Moskitoschwärmen im Zelt zu verschwinden.

Lieber Leser unseres Tagebuches!!!

Gerne schreiben wir unsere Erlebnisse hier nieder. Gerne teilen wir mit Euch unsere Erfahrungen. Jedoch hat unsere Reise für uns auch eine Bedeutung, einen tieferen Sinn. Nur für die Lust und Laune setzen wir uns solchen Anstrengungen nicht mehr aus. Dafür haben wir zuviel erlebt. Natürlich ist es noch immer unsere Motivation Völker, Kulturen, deren Sitten und Gebräuche zu erleben. Noch immer erforschen wir mit ungestilltem Wissensdurst die für uns unbekannten Winkel unserer Mutter Erde. Es gibt uns Energie und Lebensinhalt. Jedoch haben wir bei all dem Positiven auch viele Schattenseiten der menschlichen Zivilisation erlebt und erfahren. Wir haben mit eigenen Augen ungeheuer viel menschliches Leid und Umweltvernichtung gesehen. Es schmerzt uns als würde ein Messer tief in unsere eigene Haut eindringen. Unsere Lebensprojekt “Die große Reise” hat für uns schon seit Jahren eine andere Dimension erreicht. Es geht uns während der Reise, während unseres Reiselebens auch darum etwas Ausgleichendes zu tun. Etwas an den geplagten Planeten zurückzugeben. Nicht aus Egoismus oder Befriedigung oder Selbstverherrlichung, sondern um wirklich nachhaltig etwas zu tun. Etwas für uns Menschen zu tun. Für unsere Kinder. Damit auch sie morgen noch frische Luft atmen können. Damit auch sie unter freiem Himmel im Sandkasten spielen können, in sauberen Flüssen baden können. Wir wünschen uns für alle Wesenheiten dieses wunderbaren, fantastischen Planeten eine lebenswerten Zukunft. Also bitte wir sie dringend vielleicht einmal im Monat wenigstens einen Baum für die Grüne Ader zu pflanzen. Infos dazu findet ihr auf unserer Webseite. (Ein Baum 5,- Euro) Wir allein können es nicht schaffen. Wir haben nicht die finanziellen Mittel dazu. Noch nicht. Nur wir gemeinsam können etwas bewegen. Unsere Motivation liegt nicht nur darin zu wissen dass unsere Texte von im Augenblick zwischen 40.000 und 50.000 (vierzigtausend und fünfzigtausend) Menschen im Monat gelesen werden. Unsere Motivation liegt darin gemeinsam etwas Nachhaltiges für unsere Menschenzukunft zu schaffen. Gemeinsam heißt mit Euch allen zusammen. Dafür schreiben wir, dafür könnt ihr die Texte ohne finanziellen Einsatz lesen. Also bitten wir um eine Spende an das Bergwaldprojekt. Ein Projekt das ohne Profit arbeitet. Ein Projekt nachdem wir Jahre gesucht haben, um unseren Namen dafür zu geben. Ein Projekt dem wir vertrauen. Wir bitten Euch darum Bäume zu spenden. Bäume die uns Luft zum Amten schenken. Lebensraum für Insekten und Vögel. Lebensraum für die Erdbevölkerung in den zukünftigen Jahren. Von den Spenden haben wir nicht den geringsten finanziellen Vorteil. Alles was ihr gebt kommt Mutter Erde zu Gute!!! Dafür garantieren wir mit unserem Lebensprojekt und unserem Namen.

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