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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Budapest

N 47°33'994'' E 019°03'675''
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    Tag: 61

     

    Sonnenaufgang:
    06:30 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    18:43 Uhr

     

    Gesamtkilometer:
    1621,64 Km

     

    Temperatur – Tag (Maximum):
    28,8 °C

     

    Temperatur – Tag (Minimum):
    21 °C

     

    Temperatur – Nacht:
    7,3 °C

     

    Breitengrad:
    47°33’994“

     

    Längengrad:
    019°03’675“

    Maximale Höhe:
    108 m über dem Meer

Nach dem Frühstück fragen wir an der Hotelrezeption wie man am besten in die Stadt kommen kann. “Mit dem Zug oder Bus”, antwortet die junge Frau lächelnd. Wir lassen uns erklären wo der Bahnhof dieses Stadtteils liegt und machen uns auf den Weg eine der schönsten Metropolen Europas zu erkunden. “Siehst du hier irgendwo eine Ticketautomaten?”, frage ich Tanja. “Nein. Vielleicht kann man die Fahrkarte im Zug lösen.” “Hm, vielleicht”, entgegne ich. Als der Zug anrollt steigen wir ein und versuchen jemanden zu finden von dem wir eine Fahrkarte kaufen können. “Scheint keinen Schaffner zu geben”, meint Tanja. “Ich hoffe nicht, dass die hier viel kontrollieren. Wäre echt unangenehm in Ungarn als Schwarzfahrer erwischt zu werden. Wir können denen doch nicht erklären dass wir uns eine Karte kaufen wollten?”, sage ich mit ungutem Gefühl.

Gott sei Dank kommen wir ohne Kontrolle in der Innenstadt von Budapest an. Gleich gegenüber der Haltestelle entdecken wir die Bücherei. Ich kaufe eine Landkarte von Ungarn und wir nutzen die Gelegenheit unsere Emails abzurufen. Dann laufen wir bei schönstem Wetter über die Kettenbrücke zur anderen Seite der Stadt. Bevor wir uns die Muse nehmen die Hauptstadt zu erkunden kümmern wir uns darum ob wir ein Visum für Kroatien oder Serbien benötigen. Wenn wir der Donau folgen wollen sind das die nächsten Länder durch die wir radeln. Wir laufen von Reisebüro zu Reisebüro und keiner kann uns eine richtige Auskunft geben. “Seit dem Krieg hat sich alles verändert. Uns steckt der schreckliche Jugoslawienkrieg noch immer in den Knochen. Es gibt nur wenig Ungarn die dort ihren Urlaub  verbringen”, erklärt uns die Reiseverkehrskaufsfrau eines Reisebüros. Wir schaffen es das hilfsbereite Fräulein in unserem Hotel anzurufen. “Ich werde mich darum kümmern”, verspricht sie. Stunden später melden wir uns bei ihr wieder. “Es war nicht leicht jemand bei der jugoslawischen Botschaft zu erreichen. Die sprechen dort nicht Ungarisch. Aber ich konnte herausfinden, dass sie kein Visum benötigen”, erleichtert uns ihre Antwort.

Wegen den hohen Preisen machen wir es uns am Nachmittag auf einer Bank gemütlich, packen unsere Thermoskanne aus und verzehren am Fußen eines Denkmals, inmitten der Fußgängerzone, unser Fertigessen aus der Tüte. “Gut das uns hier keiner kennt”, lache ich genüsslich meine Mahlzeit von Travellunch löffelnd. “Wenn man bedenkt, dass unser Platz hier noch viel schöner ist als der in dem Edelrestaurant nebenan”, freut sich Tanja und prostet mir zu.

Dann begeben wir uns auf ein Schiff, um eine Rundfahrt auf der Donau zu genießen. “Ist bestimmt die beste Möglichkeit in kurzer Zeit so viel wie möglich über Budapest zu erfahren”, sage ich mich auf die Besichtungstour freuend.

Die Sonne steht schon tief als der Ausflugskahn ablegt. Die Perle Ungarns, die Weltstadt, Künstler- und Operettenstadt zeigt sich von ihrer besten Seite. Es dauert nicht lange bis uns die prächtigen Häuser, die Kirchtürme, das unglaubliche Parlamentsgebäude mit seinen 365 Spitztürmchen, die Burgen und Schlösser der einstigen Königsstadt in ihren Bann geschlagen haben. Die Ausstrahlung, der Glanz, die Aura dieser pulsierenden Metropole erzählt mit jeder Pore vom vergangenen Glanz der Monarchie.

Als später die Sonne untergeht stehen wir staunend am Ufer und erfreuen uns an dem nacheinander aufflackernden Lichtern. Häuser, Türme, Schlösser, Burgen und Brücken erstrahlen im künstlichen Licht. Es wirkt so als setzt sich die Stadt der Städte eine goldene Krone auf. Aus den Gassen und den Restaurants der Uferpromenade ertönt leise Musik. Menschen dinieren bei Kerzenlicht. Gläser klirren, Gelächter erschallt und in der Ferne hören wir ganz leise das tiefe Brummen der vielen Autos, Busse und Lastwägen die sich wie glühende Lichtbänder, wie unersättliche Schlangen durch die Straßen, Boulevards und Alleen ergießen. Es ist ein Anblick der uns ins Träumen versetzt. Ein Anblick der in uns den Wunsch verstärkt auch andere Städte, weitere Völker und Kulturen zu besuchen und für uns zu erforschen.

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