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E-Bike-Expedition Teil 3 China - Online-Tagebuch 2015-2016

Arbeiten mit Pandabären

N 30°04’12.9’’ E 102°59’19.7’’
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    Datum:
    22.03.2016

    Tag: 268

    Land:
    China

    Provinz:
    Sichuan

    Ort:
    Pantabären-Zuchtstation
    Bifeng Valley

    Breitengrad N:
    30°04’12.9’’

    Längengrad E:
    102°59’19.7’’

    Gesamtkilometer:
    15.974 km

    Maximale Höhe:
    1.150 m

    Gesamthöhenmeter:
    26.564 m

    Sonnenaufgang:
    07:10 Uhr

    Sonnenuntergang:
    19:20 Uhr

    Temperatur Tag max:
    16°C

    Temperatur Tag min:
    9°C

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

LINK ZUR REISEROUTE

Wegen dem Dauerregen ist an Weiterfahren nicht zu denken. Wir nutzen also die Regentage, um unsere Aufzeichnungen in den Laptop zu tippen, zu lesen und auszuruhen. Morgens gehen wir immer in den unbeheizten, ungemütlichen Speisraum, der eher an einen nüchternes, mit Klinkersteinen gebautes Kühlhaus erinnert. „Good morning!“, begrüßen uns Traveller aus, England, Schweden, Norwegen, Australien und Deutschland, die mit großer Freude in der Panda Base als Volontäre arbeiten. „Wird wieder ein nasser Tag für euch“, sage ich, weil die jungen Menschen den ganzen Tag draußen verbringen, um die Gehege der Pandas zu säubern und sie zweimal am Tag mit Bambusblättern und Stängeln füttern. „Kein Problem“, meint die junge Engländerin Emily am ganzen Leib vor Kälte zitternd. Keiner der hier Anwesenden hat damit gerechnet, dass es zu dieser Jahreszeit noch so kalt sein kann, denn sie sind alle äußerst schlecht ausgerüstet. „Du musst dich wärmer anziehen, ansonsten holst dir noch eine Lungenentzündung“, sage ich zur Schwedin Selma, die unaufhörlich hustet. „Der Husten vergeht schon wieder. Immer wenn wir in unser kaltes Zimmer kommen springe ich ins Bett, schalte die elektrische Wärmdecke an bis mir vor Hitze fast das Fleisch von den Knochen fällt. In dieser Zeit kann sich mein Körper gut erholen“, antwortet sie lachend. Während unserer Gespräche erfahren wir, dass jeder von ihnen bis zu 731,- € inkl. Übernachtung, Essen und Fahrtkosten nach Chengdu für eine Woche Aufenthalt in der Zuchtstation bezahlt, um als freiwilliger Helfer den Pandas nahe zu kommen. Die Volontäre lieben Pandas und viele erfüllen sich mit diesem Besuch hier oben in den verregneten Bergen Chinas einen Traum. Wenn sie mittags oder abends von ihrer Arbeit kommen erzählen sie sich aufgeregt ihre Erlebnisse. „Ling Bing ist der Beste. Er hat immer einen großen Hunger und frisst als gäbe es kein Morgen.“ „Ach meine Lady ist zurzeit auf Diät. Obwohl wir ihr Fressen reduziert haben nimmt sie noch immer zu. Keine Ahnung wie sie das schafft. Ich denke ihr geht es so wie mir“, sagt die Australierin Jenny. „Wir dürfen sie zwar nicht streicheln aber wenn keiner der offiziellen Tierpfleger hersieht lasse ich schon mal meine Hand durch sein struppiges Fell gleiten“, meint die Engländerin Sophie. „Warum dürft ihr die Pandas nicht streicheln? Sind sie gefährlich?“, frage ich. „Aber ja. Sie sind Bären. Ein Männchen kann bei einer Größe von 150 cm gut und gern 160 kg wiegen. Wenn der sauer wird, weil er sein Fressen zu spät bekommt, ist es nicht ratsam in seiner Nähe zu sein.“ „Ich dachte jeder Tourist kann sich mit einem Panda Arm in Arm fotografieren lassen wenn er dafür 1.000 Yuan (136,- €) bezahlt?“, entgegne ich. „Die Zeiten sind vorbei. Das haben sie verboten. Der Grund dafür war eine Touristin, die zu schnell auf einen Panda zuging. Er ist erschrocken und hat ihr mit seinen Krallen den Unterarm aufgeschlitzt. Der Arm hat sich daraufhin entzündet und musste amputiert werden“, erzählt Jenny. „Oh, das ist ja schrecklich. Hätte nicht gedacht, dass die Pandas so aggressiv sein können. Dachte die sind durch die ständige Nähe zu Menschen zahm.“ „Sie sind nicht aggressiv aber es sind eben Bären. Da muss man sich richtig verhalten und Unfälle sind nicht grundsätzlich auszuschließen“, erklärt sie.

Als ein paar Sonnenstrahlen für kurze Zeit durch den wolkenverhangenen Himmel blinzeln, besuchen wir die Zuchtstation und ihre Volontäre. Auch wenn wir die Pandabären schon in Chengdu gesehen haben, erfreut uns ihr Anblick hier von neuem. Vor allem, weil die Anlage von subtropischen Berghängen umgeben ist und somit den Eindruck von Wildnis vermittelt. Am Abend lädt uns Sophie zu ihrer Abschiedsfeier in einer kleinen Bar ein. Sie würde am liebsten für ein ganzes Jahr hier bleiben und bedauert unter Tränen am kommenden Tag abreisen zu müssen…

Wer mehr über unsere Abenteuer erfahren möchte, findet unsere Bücher unter diesem Link.

Die Live-Berichterstattung wird unterstützt durch die Firmen Gesat GmbH: www.gesat.com und roda computer GmbH http://roda-computer.com/ Das Sattelitentelefon Explorer 300 von Gesat und das rugged Notebook Pegasus RP9 von Roda sind die Stützsäulen der Übertragung.

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