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Link zum Tagebuch: TRANS-OST-EXPEDITION - Etappe 1

Angestellte öffnen ihr Herz

N 46°37'305'' E 019°16'433''
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    Tag: 69

     

    Sonnenaufgang:
    06:39 Uhr

     

    Sonnenuntergang:
    18:26 Uhr

     

    Gesamtkilometer:
    1786,44 Km

     

    Temperatur – Tag (Maximum):
    15 °C

     

    Temperatur – Tag (Minimum):
    12 °C

     

    Temperatur – Nacht:
    10,2 °C

     

    Breitengrad:
    46°37’305“

     

    Längengrad:
    019°16’433“

    Maximale Höhe:
    110 m über dem Meer

Die Menschen auf dem Thermal-Campingplatz sind uns richtig ans Herz gewachsen. Am Anfang war die Atmosphäre noch etwas unterkühlt aber mit jedem Tag länger öffnen die Angestellten des Thermal-Bades mehr und mehr ihr Herz. Gestern hat mich Agi, die Masseurin, noch mal richtig durchgeknetet, um mich für die weiteren Kilometer fitt zu machen. Meinem Rücken geht es einigermaßen gut und wir freuen uns auf Serbien und  vielleicht Rumänien. Als ich Agi das Geld geben wollte lehnte sie ab. “Ist ein Geschenk für die Reise”, hat sie mit einem zufriedenen Lächeln gesagt. Auch Tanja bekam noch mal eine Spezialmassage und auch sie wurde von Agi damit beschenkt. Die Welt in der wir leben ist manchmal kaum zu verstehen. Die Tiefen der Psyche  oder negative Erlebnisse sind oft nicht leicht zu ertragen und doch gibt es immer wieder einen Ausgleich. In der Untergrundbahn von Budapest haben uns die Halsabschneider von unnachsichtigen Kontrolleuren 4000 Forint aus der Tasche geleiert und hier bekommen wir die gleiche Summe als ein wunderbares Geschenk zurück.

Wegen der zunehmenden Kälte, ca. 12° bis 15° Tagestemperaturen, darf ich im geheizten Raum der Rezeption sitzen. Tanja und ich trugen einen Tisch und Stühle hinein und nun sitze ich hier neben der Empfangsdame und schreibe. “Wollen sie heute Nacht hier drin schlafen?”, fragt sie mich. “Wie? Ich verstehe nicht?”, antworte ich weil sie in ihrer Landessprache spricht. “Draußen kalt”, sagt sie und schüttelt ihren Körper. Sie legt die gefalteten Hände an ihr rechtes Ohr und deutet auf den Empfangsraum. “Vielen Dank”, sage ich gerührt. “Wir schlafen gerne in unserem Zelt.” Der Bademeister kommt und sperrt alle Räume ab. Ich bin noch immer beim Schreiben. Er lacht mich an, deutet auf den Türschlüssel und seine Hodentasche und dann zeigt er auf seine Uhr. “Ich verstehe. Danke, dass ich hier noch bleiben darf. Ich werde absperren, den Schlüssel einstecken und morgen um acht Uhr Früh wieder bringen. Vielen Dank”, sage ich, worauf er sich freut verstanden worden zu sein.

Nun, nachdem die Schreibarbeit wieder im Kasten ist geht es weiter. Es liegt noch viel vor uns. Wir wissen nicht wie es mit den Zugverbindungen von Belgrad oder Bukarest aussieht und wir wissen nicht wie wir vorankommen. Wichtig ist nur das wir rechtzeitig Zuhause sind da wir ja noch einige Showtermine haben. Außerdem ist für uns auch bedeutsam so weit zu kommen wie möglich. Denn wir wollen ja ab April 2006 unsere Reise dort fortsetzen wo wir sie jetzt beenden. Also, umso weiter wir kommen, desto weniger Kilometer sind es nächstes Jahr bis nach Sibirien. Unser Traumziel wäre nachdem Bukarest. Doch gibt es eine Zugverbindung von dort bis nach Deutschland? Müssen wir auf Etappen nach Hause fahren? Können wir unsere Räder in den Zug mitnehmen? Viele Fragen die noch ungeklärt sind. Wie auch immer. Noch haben wir einen Monat vor uns. Natürlich inklusive der Heimreise. Das Wetter scheint wieder schlecht zu werden und im Augenblick wird es jeden Tag kälter. Also auch noch ein Kriterium was uns schneller werden lässt. Mal sehen was die nächsten Kilometer bringen. Mal sehen wie uns die Serben aufnehmen.

Wir freuen uns über Kommentare!

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