Leben in China / Tagebuch eines Expeditionshundes
Ich in der mongolischen Wüste Gobi.
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
Zugegeben, in den letzten Monaten war ich ein wenig faul. „Uuuuuhhhhh!“ Wegen den vielen Erlebnissen habe ich nicht daran gedacht mein Tagebuch zu schreiben. „Pfffrrrr.“ Aber jetzt, nach sovielen Kilometern und Abenteuern, bin ich ein echter Reiseprofi geworden und kann mich wieder mehr um das Aufschreiben meiner Geschichten kümmern. Versprochen… „Uuuuuhhhhuuu!“
Alleine schon meine Einreise nach China war ja sprichwörtlich der Gang durch die Zaubertüre. Mich traf der göttliche Strahl nicht in Quarantäne zu müssen. Ganz im Gegenteil. Was mich auf Anhieb begeistert, ist die Tatsache, dass es in China wunderschöne Parks gibt. So wurde aus Zitrone Limonade, oder besser formuliert, aus einem lebendigen Huhn ein totes Huhn… Und da bin ich auch schon beim Thema. Hühnerwürste sind hier in China meine große Leidenschaft. Ungewürzt und immer im Gepäck dabei. Reis, Haferflocken, Eier, Soja- und Olivenöl, Gemüse und Bananen. In wirklich großen Städten gibt es auch Hundefutter. Tanja meint, seit ich mit auf der Reise bin hat sich mein Beuteschema kräftig verändert. Früher hätten mich viele Gerüche der menschlichen Nahrung nicht interessiert, doch heute kann es schon mal passieren, dass ich irgendwas von der Straße weghapse. Das bringt mir Rüge von meinen Menschen ein und ich muss es dann ausspucken, wenn ich es nicht schnell genug hinter würgen kann.
Meine Menschen hatten sich ja vor der Reise durchaus gefragt, ob ich bezüglich des chinesischen Essverhaltens Beute für die Einheimischen bin. Denis sagte; „Nicht jeder Deutsche trägt Lederhosen.“ Wahrscheinlich meinte er, dass wohl nicht jeder Chinese Hunde isst. Ganz direkt bekomme ich nur einmal mit, wie ein Koch eines kleinen Restaurants mich kaufen will. Für meine Menschen eine absolut indiskutable Frage. Meine beiden erklärten dem Chinesen, dass ich zur Familie gehöre und dass man Familiemitglieder bekanntlich nicht frisst!
Leider gibt es doch ein paar Chinesen die Lederhosen tragen. Womit ich meine, sie verspeisen meine Kollegen. Ich werde nie vergessen, als ich im Vorbeifahren den Blick auf meinen Artgenossen erhaschte. Er lag hilflos auf den Rücken und wurde wie ein Schaf aufgeschnitten. Alleine wenn ich daran denke wird mir noch schlecht.
Im Moment übernachten wir meist in Unterkünften und Hotels. Eigentlich zelten wir alle am liebsten, doch meine Menschen haben mir erklärt, dass es hier in der Gegend gerade nicht so einfach ist einen Platz zu finden, wo wir ein Zelt aufbauen können. Ebenso ist es kalt geworden und die Akkus der Bikes müssen geladen werden. Mir soll es recht sein, solange ich immer mit in die nächtliche Bleibe darf. Einmal scheint es recht aussichtslos. Wir erreichten die Stadt Datong. Es gab Hotels, doch wollte man uns nicht nehmen. Manchmal liegt es daran, dass es keinen Platz für die Fahrräder gibt. Ein anderes Mal sind Ausländer nicht gestattet. Oft haben die Menschen bedenken, ich würde Pi oder Pu im Zimmer erledigen, Bellen oder beißen. Aus diesem Grund hat Tanja mit einem Heft begonnen. Hier klebt sie die Visitenkarten von Hotels ein in denen wir genächtigt haben und bittet das Personal etwas über mein löbliches Verhalten einzutragen. Scheinbar konnte sie in der Stadt Datong mit genau diesen Lobeshymnen über mich den Manager des großen Hotels überzeugen. Wir durften bleiben. Meine Menschen waren glücklich nach einem anstrengenden Tag so gut untergekommen zu sein. Da am Eingang ein fettes Schild mit; „Hunde verboten“ klebte, verließen wir das edle Haus zum Gassi gehen über die Feuertreppe. Somit sahen uns die anderen Hotel Gäste nicht. Ein Land voller Überraschungen, dieses China…
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