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Tagebuch eines Expeditionshundes 2015-2017

Durch die Zaubertür / Tagebuch eines Expeditionshundes

N 43°39’23.7’’ E 111°58’07.2’’
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Ich in der mongolischen Wüste Gobi.

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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Bei meinen Menschen war der Grenz Übergang nach China schon lange ein Gesprächsthema. Um es genau auszusprechen, war es bei uns zu Hause ein Riesending darüber zu reden, ob mich meine Menschen tatsächlich mit auf die Reise nehmen sollen oder nicht. Die Einreise nach China und die damit verbundene Quarantäne sollte doch tatsächlich ein Hinderungsgrund für mein Leben als Expeditionshund sein. Bei den täglichen Runden im Wald wogen wir ab. Tanja mit ihren Freunden, ich mit meinen. Tanja fühlte sich schlecht bei dem Gedanken dafür verantwortlich zu sein, dass man mich für einen Monat einsperren könnte. Nachdem wir ca. 14 Tage durch dieses emotionale Jammertal marschierten, merkte ich wie Tanja’s Kraft wieder zurück kam. Die Kraft, welche sie sich selbst durch ihre Gedanken mit der Angst um mich geraubt hatte. Und dieser gewisse Blick, den sie immer bekommt, wenn sie weiß dass ihr Vorhaben zu schaffen ist. So sah mich mein Mensch an und sagte zu mir: „Mein Kleiner, selbst wenn dich die Chinesen für vier Wochen einsperren wollen, dann sei dir sicher, setzte ich mich den ganzen Tag neben dich und lerne mit den Wachposten Chinesisch. Dazwischen bringe ich dir so viele Tricks bei, dass du danach im Zirkus auftreten kannst!“. Und so entstanden über die Wochen bis zur Abreise viele Ideen und Pläne. Minfang, die Chinesischlehrerin von Tanja und Denis, übersetzte die amtstierärztlichen Zeugnisse und Tanja lässt sich X Ideen für die Grenzbeamten einfallen. Eine davon war den Beamten Hotelquarantäne vorzuschlagen. Die für mich lustigste Idee ist der Song, den meine Menschen aus dem Chinesischunterricht mitgebracht hatten: „Ich will ja nur dein Freund sein.“ Dieses Lied plante Tanja den Grenzern vorzuspielen, bis diese nicht mehr anders können als uns durchzuwinken… Je weiter wir uns von Deutschland entfernten, desto zuversichtlicher wurden meine Menschen. Ich hörte Tanja immer öfter zu Denis sagen: „Ich kann mir vorstellen das Ajaci ohne jegliche Quarantäne nach China einreisen darf.“ Und ja, ich bin noch ein junger Hund. Vom Leben weiß ich noch nicht viel, trotzdem bin ich mir ganz sicher, dass wir mit guten Gedanken Gutes bewirken. Zumindest wird diese Theorie durch die folgenden Geschehnisse unterstützt.

230 Kilometer vor der Chinesischen Grenze lernen wir die „Graßhüpfer Familie“ kennen. Sie reisen mit Wohnmobil und der schönen Hündin Lisa. Die Graßhüpfer Familie hat sich mit vier weiteren Mobilen an der Mongolisch- Chinesischen Grenze verabredet. Die Gruppe reist gemeinsam für einen Monat durch China. Ein weiterer Hund namens Diego ist dabei. Und dann geht alles wie von Zauberhand. Tanja und ich dürfen bei Jens mitfahren. Er verlädt unsere Fahrräder in seinen Kastenwagen namens Elton und Denis fährt bei der schönen Hündin Lisa mit. Mit Jens verstehe ich mich sofort und während meine Menschen jeweils zu Fuß durch die Passkontrolle müssen, bin ich bei Jens. In der Mongolei, bittet man mich herauszuspringen. Der Zöllner hat offensichtlich Angst vor mir, ist aber beeindruckt als ich aus dem Campmobil springe und mich sofort auf Jens Kommando artig setze. Der Mongole, verzichtet auf genauere Inspektion des Wagens und ich darf wieder hineinhüpfen. Auf der chinesischen Seite muss ich ebenfalls raus und auch hier zeigen die Beamten großen Respekt vor mir. Ich präsentiere mich von der allerbesten Seite und setzte mich praktisch im Flug neben Jens. Der staunt. Ich bekomme freundliches Lächeln und anerkennende Blicke von den chinesischen Beamten. Dann waren wir auf einmal durch, durch die Zaubertür. Ich kann euch nicht mehr darüber erzählen, außer dass sich meine Menschen glücklich in den Armen lagen… Hoffe, nun beginnen die beiden sich nicht eine neue Sorge zu suchen, hatte man uns in Deutschland doch so oft davor gewarnt, dass man hier Hunde essen würde…


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