Zwischenfall beim Kameltraining!

Coolgardie — 10.10.1999

Tom meint, es wäre gut, Sebastian und Hardy in seinem Vorgarten ein wenig grasen zu lassen. “Klar, machen wir!”, rufen Tanja und ich. Nur mit großen Schwierigkeiten bringe ich Sebastian durch den etwa zwei Meter breiten Gang zwischen Haus und Zaun. Wege die an beiden Seiten von irgend etwas begrenzt sind, seien es dunkle Büsche oder Fahrzeuge, Häuser, Zäune oder sonst was, sind für Kamele oft ein Alptraum. Sebastian sträubt sich mit all seiner Kraft, in den Vorgarten zu gehen. “Walk up Sebastian!” rufe ich beherzt. Doch Sebastian bewegt sich keinen Zentimeter weiter. Im Gegenteil, er läuft rückwärts und zieht mich einfach mit. Ich versuche stehen zu bleiben, doch Sebastian mit seinen 800 Kilogramm Körpergewicht scheint über meinen Versuch, ihn durch diese absolut harmlose Passage zu führen, nur zu lächeln. Verbissen kämpfe ich und rufe meine Kommandos. Plötzlich reißt die Nasenleine! Sofort kommt Tom angerannt um mir zu helfen. Ich befestigte eine neue Nasenleine und wieder beginnt das Spiel von vorne. Diesmal treibt Tom Sebastian von hinten und gibt ihm einen leichten Klaps auf den Hintern. Gewusst wie! Auf einmal klappt es ohne Schwierigkeiten. Um Sebastian diese schlechte Eigenschaft auszutreiben rät mir Tom die gesamte Prozedur weitere dreimal zu wiederholen. Am Ende stehe ich stolz wie ein Nussknacker in seinem Vorgarten. Tanja führte übrigens Hardy und sie hatte mit ihm kaum Ärger.