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AUFGELADEN zu den Polarlichtern im hohen Norden - 2020

Weltnaturerbe Geirangerfjord

N 62°27.07.5’’ E 007°39’46.6’’
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    Datum:
    19.09.2020

    Tag: 048

    Land:
    Norwegen

    Ort:
    Trollstigen

    Tageskilometer:
    185 km

    Gesamtkilometer:
    3893 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Fähre
    1

    Brückenüberquerungen:
    7

    Tunneldurchfahrten:
    1

    Sonnenaufgang:
    06:59 Uhr

    Sonnenuntergang:
    19:47 Uhr

    Temperatur Tag max:
    17°

    Temperatur Nacht min:
    02°

    Aufbruch:
    12:00

    Ankunftszeit:
    18:00

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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Um ca. 16:00 Uhr rollen wir in den kleinen Ort Geiranger. „Sollen wir hier über Nacht bleiben?“, überlegt Tanja. „Weiß nicht. Wenn der Wetterbericht stimmt, liegen ab morgen die Trollstigen im Nebel“, entgegne ich. „Es ergibt keinen Sinn, extra dorthin zu fahren, um dann nur Wolken und Nebel zu sehen“, bestätigt Tanja. In diesem Augenblick donnern ein paar Motorradfahrer auf den Rastplatz, auf dem wir gerade stehen. „Kommt ihr von den Trollstigen?“, frage ich einen von ihnen. „Ja, ist eine fantastische Strecke“, antwortet der junge Norweger freundlich. „Morgen soll das Wetter schlecht werden?“, frage ich. „Ja, es wird regnen. Wenn ihr was von der atemberaubend schönen Teiletappe der goldenen Route haben wollt, fahrt besser noch heute“, bestätigt auch er die kommende Schlechtwetterfront. „Wie lange habt ihr von den Trollstigen bis hierher gebraucht?“, interessiert es mich. „Seht ihr die Passstraße dort? Da müsst ihr rauf. Auf der anderen Seite geht es wieder runter zu einer Fähre. Die bringt euch über einen Fjord. Wenn ihr Glück habt, legt sie gerade an, wenn ihr kommt. Ansonsten müsst ihr mindestens eine Stunde extra einplanen. Von dort sind es noch mal ca. eine Stunde. Wenn ihr die Trollstigen noch vor Sonnenuntergang befahren wollt, solltet ihr euch beeilen. Sieht aber eher so aus, als würdet ihr das heute nicht mehr schaffen“, erklärt er ausführlich. „Wünsche euch noch eine sichere Heimfahrt. Und vielen Dank für die Auskunft“ verabschiede ich mich, steige in die Terra, starte den Motor und lass unseren 6,2-Tonner vom Rastplatz rollen.

Ein paar Kilometer hinter dem Örtchen Geiranger geht es im Zickzack wieder nach oben. Obzwar des heutigen straffen Zeitplans stoppen wir auf einer weiteren Aussichtsplattform, um von hier aus nächster Nähe einen der schönsten Fjorde der Welt zu bestaunen. Der Geiranger ist Norwegens meistbesuchte Touristenattraktion. „Die UNESCO hat den Fjord zum Weltnaturerbe erklärt“, hole ich mein angelesenes Wissen aus dem Kurzzeitgedächtnis. „Wann war das?“, fragt Tanja schmunzelnd. „Willst du mich testen?“, frage ich amüsiert. „Würde mir nie in den Sinn kommen“, lacht sie. „Im Jahre 2005“, kontere ich stolz. „Schade, dass wir nicht die Zeit haben, die sieben Schwestern zu besuchen“, sage ich ein kleines Kreuzfahrtschiff beobachtend, dass beim Abendlicht in den Fjord einfährt, an dessen steilen Berghänge Bäume wachsen, die in ihrer herbstlichen Farbenpracht um die Wette zu strahlen scheinen. „Die sieben Schwestern? Du meinst die sieben Wasserfälle?“ „Ja. Ist bestimmt imposant, wie sie sich aus 300 Meter Höhe in die Tiefe stürzen.“ „Wir haben uns entschieden, die Trollstigen noch vor dem kommenden Regen zu befahren“, entgegnet Tanja. „Stimmt, manchmal muss man sich entscheiden oder irgendetwas zwingt einem dazu.“ „Dann lass uns weiterfahren“, mahnt Tanja zur Eile.

Als wir im Örtchen Eidsdal ankommen, ist die Fähre gerade im Begriff abzulegen. Der Einweiser winkt uns hektisch zu. Kaum sind wir über die Rampe gerollt, schließt sie sich hinter uns und die Fähre legt ab. „Puh Glück gehabt“, schnaufe ich erleichtert den Zündschlüssel ziehend. Damit wir etwas von unserer Minikreuzfahrt über den Norddalsfjord haben, verlassen wir die Terra und steigen eine Treppe nach oben. Obwohl erst Mitte September und noch blauen Himmel bläst uns ein kühler Abendwind entgegen. Auf der anderen Seite, am Örtchen Linge angelangt, brausen die Autos mit aufheulenden Motoren von der Fähre. „Schon irgendwie seltsam. Die Autofahrer können es kaum erwarten, auf die Fähre zu kommen und sobald die Ladeluke gesenkt wird, haben sie es enorm eilig, wieder runter zu düsen“, stellt Tanja fest. „Ist mir auch schon aufgefallen. Rauf, rüber, runter, weiter. Der Mensch ist anscheinend immer von irgendetwas getrieben. Das zieht sich durch das Menschenleben, egal wo auf der Welt und spiegelt sich hier auf der Fähre wider“, antworte ich lachend…

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