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AUFGELADEN zu den Polarlichtern im hohen Norden - 2020

Wegen vorhergesagtem Schneefall umgeplant

N 69°13’28.2’’ E 019°30’14.7’’
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    Datum:
    06.10.2020

    Tag: 065

    Land:
    Norwegen

    Ort:
    Am Balsfjord

    Tageskilometer:
    378 km

    Gesamtkilometer:
    5985 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt / Unbefestigt

    Brückenüberquerungen:
    10

    Tunneldurchfahrten:
    5

    Sonnenaufgang:
    07:08

    Sonnenuntergang:
    17:53

    Temperatur Tag max:
    14°

    Temperatur Nacht min:
    10°

 

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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„Der Mann scheint sich für unsere Terra zu interessieren“, sage ich aus dem Fenster deutend. „Ja, er macht Fotos von uns“, bestätigt Tanja nun auch nach draußen blickend. „Ich geh mal raus. Vielleicht kann ich ihm helfen“, sage ich, trinke noch einen Schluck Tee und verlasse die Terra. „Ein tolles Fahrzeug haben sie da. Ist das ein Allrad?“, fragt der Mann freundlich. „Ja, mit dem kann man fast überall hinfahren“, antworte ich. „Schade, dass es in Norwegen keinen Daily 4×4 gibt.“ „Was? Das kann nicht sein.“ „Doch wir können nur den normalen Daily kaufen, aber keinen 4×4. Da es bei uns viel Schnee und Eis gibt, wäre das für mich als Handwerker genau das richtige Nutzfahrzeug.“ „Wollen sie mal einen Blick reinwerfen?“ „Oh sehr gerne. Das ist ausgesprochen nett von ihnen“, freut er sich. Eine ½ Stunde später verabschiedet sich der Norweger von uns. „Wenn sie zum Nordkap wollen, sollten sie sich beeilen. Es wird bald schneien. Passen sie auf sich auf.“ „Machen wir.“ „Ich wünsche ihnen allzeit gute Fahrt“, ruft er noch, steigt in seinen Transporter und braust davon.

Wir packen ebenfalls zusammen, prüfen wie immer, ob alle Klappen und Fenster geschlossen sind und fahren wieder über die Brücke nach Sortland, eine Stadt, in der die Bewohner hauptsächlich vom Fischfang und der Weiterverarbeitung der Fische leben. „War schon irre, wie sie gestern Nacht geleuchtet hat“, ist Tanja noch immer begeistert. „Eine fantastische Kombination aus künstlicher Beleuchtung und Aurora. In Punkte Nordlichter war der gestrige Abend bestimmt der Höhepunkt unserer Reise.“ „Und, dass nur weil wir zu spät kamen.“ „Zu spät fürs Tanken und doch genau zum richtigen Zeitpunkt für das Naturschauspiel“, sage ich. Wenige Kilometer weiter erreichen wir die LPG-Tankstelle. „Wo wollen sie zu dieser Jahreszeit noch hin?“, interessiert sich der Tankwart. „Wir sind auf dem Weg zur Insel Senja und dem Nordkap“, antworte ich. „Nordkap? Da sollten sie sich aber beeilen. Der Wetterbericht hat Schnee angekündigt. Ich hoffe, sie haben Schneeketten dabei?“ „Haben wir nicht, aber unser Fahrzeug ist ein Allrad. Damit sollte der Winter schon zu meistern sein.“ „Wenn es richtig schneit, ist es sogar mit Ketten nicht leicht voranzukommen. Das hängt davon ab, wie die Räumdienste durchkommen. Egal ob sie Allrad haben oder nicht, sie sollten sich besser beeilen“, rät er uns.

„Denke der Tankwart weiß, wovon er spricht“, sagt Tanja, als wir die Tankstelle wieder verlassen. „Vielleicht macht er auch nur ein bisschen Panik“, entgegne ich. „Weiß nicht. Was hältst du davon, wenn wir gleich zum Nordkap fahren und erst auf dem Rückweg die Insel Senja aufsuchen?“ „Du meinst, wir sollen von hier ohne Umwege ans Kap fahren?“ „Warum nicht?“ „Hm, der Handwerker heute Morgen sprach auch vom kommenden Winter. Vielleicht hast du recht. Wie wir ja in den vergangenen Jahren gelernt haben, gibt es keine Zufälle und manchmal ergibt es Sinn auf die Einheimischen zu hören. Ich checke gleich mal, wie weit es noch bis zum Nordkap ist“, sage ich die Daten ins Navi eintippend. „Okay, sind nur noch 856 km. Laut Navi sind wir in 12 Stunden dort. Wenn alles glatt läuft, erreichen wir übermorgen Abend das Nordkap.“ „Nordkap wir kommen!“, ruft Tanja, worauf Ajaci wie ein Wolf laut losheult. „Ha, ha, ha. Er kann es anscheinend gar nicht erwarten, den über den Straßenweg nördlichsten Punkt Europas zu erreichen“, sage ich. „Ist halt wie sein Herrchen ein echter Abenteurer“, antwortet Tanja schmunzelnd. Wieder fahren wir über die Sortlandbrücke und verlassen somit Langøya Norwegens drittgrößte Insel…

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