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RED EARTH EXPEDITION - Etappe 2

Unsere Jungs haben sich über Nacht an die Freiheit gewöhnt

N 22°54’44.1’’ E 131°20’04.2’’
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    Tag: 167 Etappe Zwei

    Sonnenaufgang:
    05:50

    Sonnenuntergang:
    19:15

    Temperatur - Tag (Maximum):
    41 Grad

    Breitengrad:
    22°54’44.1’’

    Längengrad:
    131°20’04.2’’

Etappen-Ziel-Camp — 29.11.2001

Wie versprochen kommt uns Alex wieder besuchen, um die restlichen Sättel und Ausrüstung abzuholen. „Wollen wir mal nachsehen wie es euren Kamelen geht?“ ,fragt er. „Gerne,“ antworten wir und steigen in seinen Jeep. Auf der Suche nach unseren Boys fahren wir erst mal an dem Zaun des Reviers entlang. „Dort an dieser Stelle sind mindestens dreimal im Jahr wilde Kamele durch den Zaun in unser Gehege eingedrungen. Hier ist es wo Birgit und Jürgen einmal ihre gesamte Herde verloren haben. Gott sei Dank konnten sie sie wieder zusammentreiben. Seitdem wir jetzt die Coladosen an den Zaun gehängt haben ist nichts mehr geschehen.“ „Woran grenzt denn dieses Gelände?“ ,frage ich. „Wenn die Kamele hier ausbrechen sollten sind sie verloren. Hier geht es in die endlosen Weiten der Gibson Desert,“ erschrecken mich seine Worte. „Wir können nur hoffen, dass diese Coladosen auch in dieser Saison die wilden Herden vom Zaun fernhalten,“ meine ich nachdenklich. Mittlerweile haben wir einmal den gesamten Grenzzaun abgefahren ohne eine Spur von unseren Kamelen zu sichten. Als wir wieder das Windrad erreichen fährt Alex kurz entschlossen einen Bogen, um eine zweite Suchrunde einzuleiden. Diesmal sind wir erfolgreich und finden Sebastian, Hardie und Max gleich neben der großen Kamelfamilie die gestern fluchtartig davon gestürmt ist. Wir steigen aus und laufen ihnen entgegen, um uns noch mal von ihnen zu verabschieden. Dann suchen wir die anderen vier. Wir freuen uns als wir sie satt und zufrieden im Schatten eines großen Eukalyptusbaumes sitzen sehen. Als wir uns ihnen nähern bemerken wir zwei große Bullen die sich sofort erheben. Einer von ihnen kommt direkt auf uns zu. Bullluuubullluuubbb!… Bullluuubullluuubbb, blubbert er uns an, um zu zeigen, dass die Vier jetzt zu seinem Harem gehören. „Er hat anscheinend nicht bemerkt das unsere Jungs kastriert sind,“ sage ich. „Ja, er verteidigt sie als wären es seine neuen Frauen,“ antwortet Tanja. Bullluuubullluuubbb!… Bullluuubullluuubbb, bedroht er uns seinen Schwanz auf und abschwingend als wir unsere Boys streicheln. „Ich denke wir sollten uns besser verdrücken,“ meint Tanja. „Vielleicht hast du recht,“ sage ich langsam rückwärts laufend, um den Machtbereich des Bullen zu verlassen.

Am Nachmittag backen wir für Alex einen Kuchen im Campofen, trinken heißen Tee und freuen uns über das neue Zuhause unserer Tiere. Wir sind glücklich sie in so kurzer Zeit von der wilden Herde akzeptiert zu wissen und verbringen einen wunderschönen Nachmittag. Nachdem uns Alex wieder verlassen hat suchen wir die Wasserstelle auf, um nachzusehen ob unsere Sieben bereits den Weg zur Tränke gefunden haben. Jedoch können wir nur die wilden Kamelherden beobachten. Wie gestern auch fühlen wir uns als wären wir mitten in Afrika an einer der wenigen Wasserstellen. Das Brüllen der Löwen wird durch das Blubbern der Kamelbullen ersetzt. Das beängstigende Heulen der Hyänen übernehmen hier ganze Gruppen von Dingos. Die Vögel der Nacht, die Grillen, die Rinder, die Pferde und Esel lassen diesen Abend wieder zu einen besonderen Abend werden. Einen Abend an einer Wasserstelle am Rande der Gibson Wüste wo sich außer Menschen alles trifft was hier in der unberührten Wildnis lebt.

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