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Mongolei/Tuwa Camp MONGOLEI EXPEDITION - Die Online-Tagebücher Jahr 2011

Tsaya muss auf die Intensivstation

N 51°33'336'' E 099°15'341''
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    Tag: 229-231

    Sonnenaufgang:
    07:49/07:45

    Sonnenuntergang:
    19:17/19:20

    Gesamtkilometer:
    1281

    Bodenbeschaffenheit:
    Eis, Schnee

    Temperatur – Tag (Maximum):
    minus 5°C

    Temperatur – Tag (Minimum):
    minus 15°C

    Temperatur – Nacht:
    minus 25°C

    Breitengrad:
    51°33’336“

    Längengrad:
    099°15’341“

    Maximale Höhe:
    1981 m über dem Meer

Fünf der Tuwa-Männer machen sich heute für eine längere Exkursion fertig. Sie werden mit ihren Rentieren zur Fundstelle der Jade gehen. Zu dieser Jahreszeit ist das für sie eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen. Immer öfter kommt jetzt auch ein Jeep von Tsagaan Nuur ins Camp. Die Männer mieten die Rentiere der Nomaden für einen Jadetransport. Manchmal haben sie Werkzeuge dabei, um im Fels die Jade herauszubrechen oder zu bohren. Bevor die Männer noch weiter in die Wildnis vorstoßen feiern sie ihren Abschied mit ein paar Flaschen Wodka. Dann geht es schon am kommenden frühen Morgen los. Das Tuwa-Camp scheint somit auch eine Basis für Glücksritter und Abenteurer zu werden. Die zwei Deutschen, die indessen schon seit Monaten hier leben, sind für unsere Besucher weniger interessant. Man kennt und akzeptiert uns als ein Teil des Stammes.

Während Tsayas und Ultsans Abwesenheit geht für uns der Alltag weiter. Wir füttern Henbe und Galgai die sich an ihre neuen Herren gewöhnt haben und sich vor unserer Jurte herumtreiben. Jeden Tag empfangen wir eine SMS von Tsaya. Es dauerte drei Tage bis sie die Stadt erreichten. Wegen dem Wochenende musste sie weitere zwei Tage warten bis sie von einem Arzt am sechsten Tag nach Abreise vom Tuwa-Camp untersucht wurde. Die Ärzte von Mörön haben bei ihr eine Herzvergrößerung und Entzündung festgestellt und sie weiter nach Ulan Bator geschickt. Dort soll sie sich unverzüglich auf der Intensivstation einfinden. Ihr Zustand scheint also bedrohlich zu sein. „Im Krankenhaus von Ulan Bator gibt es keine freien Betten. Ich muss weitere acht Tage darauf warten. Zur Zeit wohne ich bei meinen Eltern“, lesen wir in einer der Textnachrichten. „Wie ist es Zuhause? Ist dir dein Vater noch böse weil du dein Leben in der Taiga verbringen möchtest“, frage ich sie am Mobiltelefon als ich nach langen Versuchen endlich ein ausreichendes Empfangssignal eingefangen habe. „Ist besser als ich dachte. Ich glaube meine Eltern sind mir nicht mehr böse.“ „Ah, das ist gut zu hören. Ist bestimmt auch Mal schön von Mutter verwöhnt zu werden. Jetzt brauchst du zumindest keinen Schnee sammeln und den schweren Sack in deine Baishin schleppen. Du musst kein Feuerholz holen und mühsam das Holz im Ofen entfachen, um es warm zu haben. Und du musst nicht ständig für irgendwelche Gäste kochen. Ist doch bestimmt angenehm mal alle Vier von sich strecken zu können. Oder?“ „Ha, ha, ha. Wenn man es so sieht hast du Recht Denis. Ich freue mich auf jeden Fall wieder richtig gesund zu werden und euch zu sehen“, meint sie nun etwas aufgemuntert. „Wir auch. Aber übereile es nicht. Wie sorgen für deine Hunde. Auch wenn Ultsan zum Jadeplatz geht um Steine zu suchen“, sage ich beruhigend. „Danke Denis. Und richte bitte schöne Grüße an Tanja aus“, sagt sie abschließend.

Wir freuen uns über Kommentare!

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