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Aufgeladen nach Marokko

Tanja wieder da

N 31°42'27.7" W 007°59'20.6"
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    Tag: 355 – 361

    Camp 63

    Land: Marokko

    Ort: Camping Le Relais De Marrakesch

    Breitengrad N: 31°42’27.7″

    Längengrad W: 007°59’20.6″

    Gesamtkilometer: 7943 km

    Höhe 408 Meter

    Temperatur Tag max 33°

    Temperatur Nacht: 19 °

Sehnsüchtig warte ich auf Tanja. Für sechs Wochen ist sie nach Deutschland geflogen, um ihren sterbenden Vater noch einmal zu sehen. Seitdem wünsche ich ungeduldig ihre Rückkehr herbei. Es ist das erste Mal seit 32 Jahren, dass wir uns für eine so lange Zeit voneinander getrennt haben.

In der Zwischenzeit habe ich auf dem Campingplatz in Marrakesch viele Videos für unseren YouTube-Kanal geschnitten und führte Reparaturen sowie Verbesserungen an unserer Terra Love durch.

Als Tanja schwer bepackt wieder vor unserem mobilen Zuhause steht, bin ich überglücklich. Auch wenn ihre Abwesenheit, in Anführungsstrichen nur sechs Wochen dauerte, kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Wir haben uns viel zu erzählen, schmieden Pläne für unsere Zukunft und lassen den Tag mit einer leckeren Tajine ausklingen.

Für unsere weitere Reise in die Westsahara und Mauretanien beladen wir unsere Terra Love mit Lebensmitteln, die wir im letzten großen Supermarkt vor der Wüste gekauft haben, sodass wir gut zwei Monate lang mit unseren Vorräten auskommen werden. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz ist uns bewusst, welch ein Luxus das ist, vor allem wenn wir an Mauretanien denken, dass zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, oder an die 828 Millionen Menschen, die derzeit weltweit an Hunger leiden.

In der Medina von Marrakesch.

„Du warst so lange allein auf dem Campingplatz in Marrakesch und hast Marrakesch noch nicht besucht?“, wurde ich immer wieder gefragt. „Wenn Tanja wieder da ist, gehen wir zusammen. Ich möchte das Erlebnis Marrakesch mit ihr teilen“, antwortete ich immer wieder. Das ist der Grund, warum wir schon zwei Tage nach ihrer Rückkehr im Taxi sitzen und uns in die berühmte Stadt fahren lassen, deren Ursprung bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Die warme Brise des marokkanischen Herbstes streicht sanft über die Dächer von Marrakesch, als wir die pulsierende Stadt erreichen.

Das maurische Minarett der Koutoubia-Moschee aus dem 12. Jahrhundert ist kilometerweit sichtbar und dient als Symbol der Stadt.

Wie in den anderen marokkanischen Städten, die wir bereits besucht haben – Fes, Meknes und die blaue Stadt Chefchaouen -, ist unser erster Anlaufpunkt die Medina. Eine faszinierende, von Mauern umgebene mittelalterliche Stadt aus der Berberzeit.

Marrakesch, eine der größten Städte Marokkos, ist die ehemalige Hauptstadt des Reiches. Sie liegt im Westen des Landes am Fuße des Atlasgebirges und ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum mit zahlreichen Moscheen, Palästen und Gärten. Das maurische Minarett der Koutoubia-Moschee aus dem 12. Jahrhundert ist kilometerweit sichtbar und dient als Symbol der Stadt.

Zwischen den labyrinthischen Gassen der Medina reihen sich tausende von Geschäften und viele emsige Souks, also Märkte, auf denen eine vielfältige Palette an Waren zum Kauf angeboten wird.

Wir schlendern durch die engen Gassen, fasziniert von den lebhaften Farben, den exotischen Düften und den Stimmen der Händler, die ihre Waren anpreisen. Wir fühlen uns lebendig in dieser pulsierenden Atmosphäre, die von Geschichte und Kultur durchdrungen ist. Für uns ist dieser Besuch in Marrakesch nicht nur eine Gelegenheit, die Schönheit und den Zauber der Stadt zu erleben, sondern auch eine Rückkehr zu den Wurzeln unseres gemeinsamen Abenteuers. Es ist ein Moment der Verbundenheit, der Erinnerungen und der Vorfreude auf das, was noch kommen mag – eine Fortsetzung unserer Reise durch das faszinierende Marokko und darüber hinaus.

Unsere Reise durch Marrakesch führt uns zu einem Ort voller Geschichte und lebendiger Kultur: dem Djemaa el Fna-Platz. Trotz seines düsteren Namens, der auf seine Vergangenheit als Hinrichtungsstätte während der Almohaden-Dynastie verweist, strahlt der Platz heute eine pulsierende Vitalität aus.

Angekommen auf dem Djemaa el Fna, erleben wir ein Kaleidoskop von Straßenkünstlern. Schlangenbeschwörer, Akrobaten, Musiker und Märchenerzähler tragen zur lebhaften Atmosphäre bei und ziehen Besucher aus aller Welt an. Es ist kein Wunder, dass dieser Ort im Jahr 2001 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde, was seine Bedeutung für die traditionelle Kultur, den Handel und die Unterhaltung unterstreicht.

Um uns eine Pause vom hektischen Treiben, den Rufen der unzähligen Verkäufer, den Schleppern, die uns in einen Laden hereinziehen möchten, dem Hupen der Motorräder und dem Klingeln der Lastenräder sowie dem irren Stakkato der fremdartigen Klänge zu gönnen, suchen wir eines der vielen Restaurants im zweiten oder dritten Stock auf. Von hier oben haben wir einen beruhigenden Abstand vom Tumult dort unten und können bei einer Tasse Cappuccino alles aus der Vogelperspektive beobachten.

Um dem hektischen Treiben für einen Moment zu entfliehen, suchen wir Zuflucht in einem der Restaurants, die eine erhöhte Perspektive auf das Geschehen bieten. Hier oben können wir bei einer Tasse Cappuccino dem Spektakel unter uns entspannt zusehen. Ein Kellner erzählt uns, dass sich der Platz am Abend in ein riesiges Freiluftrestaurant verwandelt, wo die Köche ihre Grills anzünden und traditionelle marokkanische Gerichte wie Tajine und Couscous zubereiten. 

„Lass uns die Medina weiter erkunden“, holt mich Tanjas Stimme an den Tisch zurück als ich fasziniert eine Akrobatengruppe zusehen, die einem mindesten 6 Meter hohen Menschenturm aufbauen, der gerade zusammengebrochen ist. „Hast du das gesehen?“, frage ich aufgeregt und hoffe das sich keiner der Artisten verletzt hat. 

Minuten später befinden wir uns wieder in den engen Passagen der Souks. Fahrräder, Roller und Motorräder, sausen und brausen an uns vorbei. Das laute Dröhnen der Motoren und das ständige Hupen der Fahrzeuge vermischen sich mit den Düften der Gewürze und des Essens, was zu einem intensiven sensorischen Erlebnis beiträgt. Für uns ist dieses hektische Treiben faszinierend, aber auch überwältigend. Wir können nicht ignorieren, dass die hohe Anzahl von Fahrzeugen, die oft zu schnell durch die Gassen fahren, ein Risiko darstellen kann. Doch trotz dieser Herausforderungen lassen wir uns von der Magie Marrakeschs verzaubern und tauchen weiter ein in die faszinierende Welt der Medina…

Schau dir das Video an und lass dich in eine andere Welt entführen.

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