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Vorbereitung der RED EARTH EXPEDITION

Tage auf der Farm bleiben abwechslungsreich

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Bei Perth — 05.12.1999 – 31.12.1999

In den Tagen vor Weihnachten klettert das Thermometer auf 46 Grad im Schatten. Die Temperaturen im Caravan liegen tagsüber trotz Klimaanlage zwischen 32 und 37 Grad und neben dem Kameltraining wird auch das Schreiben zur Schwerstarbeit. Wir bekommen Besuch von Verne, der uns die ersten 2000 Kilometer begleiten wird und uns zu einigen Aboriginehöhlen führen will die bisher kaum jemand gesehen hat. Gemeinsam arbeiten wir eine Reiseroute aus die uns unter anderem auch zu alten, historischen Goldfeldern und Edelsteinminen führen wird wo wir unser Glück als Goldsucher versuchen werden.

An einem der Dezembertage spiele ich den Weihnachtsmann für die Arbeiterkinder einer der größten Minengesellschaften West Australiens. Ich reite auf einem Kamel und überreiche ihnen Geschenke mit den Ausrufen “Hoou! Hoou! Hoou!”.

Wir bekommen Besuch von zwei Fototeams die für den Spiegel arbeiten und einen Bericht über unser Leben veröffentlichen werden.

Tanja und ich besuchen einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs der auf die australischen Outback abgestimmt und für Fortgeschrittene und Gruppenführer ausgelegt ist.

Wir lernen Mary Jane kennen die ohne Frage eine der Kapazitäten für Kängurus in West Australien ist. Ab diesem Zeitpunkt sind wir mindestens einmal in der Woche bei ihr, um unserem Shiron in einem riesigen Gehege den nötigen Auslauf zu verschaffen und ihm die Möglichkeit zu geben sich mit anderen Kängurus anzufreunden.

Wir haben uns nun durchgerungen Shiron nicht mit auf die Expedition zu nehmen, da er es höchstwahrscheinlich nicht überleben wird. Shiron hat sich mittlerweile schon an Marry Jane gewöhnt und sie wird ihn im Alter von zwei Jahren zusammen mit anderen Kängurus wieder in Mutter Naturs Schoß eingliedern.

Den Heiligen Abend verbringen wir auf der Farm bei Inspektor Gadget und seiner Frau. Es ist in der Tat eine heiße und keine weiße Weihnacht, denn die Temperaturen liegen abends bei über 30 Grad. Noch nie durften wir sehen wie Kerzen in ihrem Ständer so schmelzen, dass der Docht nach unten hängt und ein Anzünden unmöglich wird.

Die Jahrtausendwende verbringen wir unter dem Vorzelt unseres Wohnwagens mit Verne der uns wieder besucht hat. Es ist ein angenehmer Abend an dem wir uns gegenseitig Geschichten erzählen, den klaren Sternenhimmel betrachten und über unseren hoffentlich baldigen Aufbruch sprechen. Verne schwärmt vom Goldsuchen und davon, dass wir die ersten Goldsucher sein werden, die nach den Pionieren wieder mit Kamelen unterwegs sind.

Kurz vor meinem Buchabgabetermin fällt die Festplatte meines Smilecomputers aus. Es kracht unangenehm und alle meine Daten sind hoffnungslos verloren.

Ich beginne Computer zu verfluchen und trauere der Zeit nach in der man noch alles mit der Hand geschrieben hat und per Fax versenden musste. Gott sei Dank habe ich einen Abend vor dem Totalausfall des Laptops mein Buch auf Diskette gespeichert und kann so meinen Vertrag mit dem Verleger einhalten.

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