Tag des Abwartens
N 23°03’58.9’’ E 129°43’32.2’’Tag: 151 Etappe Zwei
Sonnenaufgang:
05:59
Sonnenuntergang:
19:10
Temperatur - Tag (Maximum):
15 Grad
Breitengrad:
23°03’58.9’’
Längengrad:
129°43’32.2’’
Iglu-Camp — 13.11.2001
Der endlos anhaltende Regen trommelt auch noch morgens um drei Uhr auf die Zeltbahn und überlastet unsere Stränge der Empfindungen. Mir ist bewusst unter solchen Umständen nicht weiterzukönnen und drehe mich müde auf die andere Seite. Wieder falle ich in einen unruhigen Schlaf und träume von Kamelen die im Sterben liegen, weil sie giftige Pflanzen gefressen haben, von Menschen die uns verfolgen, dem Ertrinken in einer Sintflut und vielem mehr. Um acht Uhr regnet es immer noch ohne Atem zu holen. Es ist bitter kalt. Das Thermometer zeigt nur noch 14 Grad an. Durch die enorme Hitze der letzten Wochen ist dieser Temperatursturz für uns fast schmerzhaft. Um neun Uhr befindet sich Tanja beim Hüten der Kamele und ich beim Niederschreiben unserer Situation. Rufus kauert sich wie ein Bündel Elend an meine Füße. Alles um uns, selbst die Kleidung die ich trage ist feucht und klamm. Mit Mühe entfache ich ein kleines Feuer, um Wasser zu kochen. Als Tanja zurückkommt trinken wir heißen Kakao, essen Müsli und beraten über unsere weiteren Schritte. Gegen Mittag hört es zu regnen auf. Wir freuen uns als die Sonne ein paar wärmende Strahlen auf das geplagte Land sendet. Es dampft wie nach einem Tropenregen, doch kaum zieht sich eine weitere Wolkendecke über das wärmende Licht glauben wir wieder der Winter sei ausgebrochen. Am Nachmittag zieht sich die allumfassende Wolkenfront an den Horizont zurück, worauf wir wieder Hoffnung bekommen. „Wenn es morgen Früh nicht regnet können wir weiterlaufen,“ sage ich zuversichtlich.“ „Wäre gut,“ antwortet Tanja mit Erleichterung in ihrer Stimme.