Resümee Russsland / Tagebuch eines Expeditionshundes
N 50°20'48.9’’ E 106°27'03.3’’
(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)
Hier liege ich nun in dem kleinen Zimmer in der Grenzstadt Kjachta. Meine Menschen sind mit Schreiben beschäftigt und somit hänge auch ich meinen Gedanken nach. Mit der Ankunft in Ulan Ude Sibirien öffnet sich für mich eine ganz andere und neue Welt. Alles riecht anders, die Geräusche der Stadt sind ungewohnt und auch wie die Menschen auf mich reagieren. Sie sind bald immer überrascht, bewundern mich und manche haben richtig Angst vor mir.
Zum Glück hat Tanja einen schönen großen Park entdeckt. Hier drehen wir täglich unsere Runden. Das gefällt mir an dieser Stadt am besten. Ein paar tierische Freundschaften schließe ich auf dem Stadtplatz. Pferde stehen da in der Hitze herum und warten auf die Kinder die auf ihren Rücken über den Platz reiten dürfen. Wir haben dort täglich vorbei gesehen und festgestellt, dass die Mädchen gut zu ihren Pferden sind. Junge, Junge bei der Affenhitze ist es gut zu sehen, dass meine neuen Freunde reichlich mit Wasser versorgt werden!
Dann geht es endlich los und ich verbringe die meiste Zeit in meinem bequemen Anhänger. „Du darfst neben uns her laufen wenn es weniger Autos gibt“, tröstet mich Tanja. Nicht alle Ortschaften haben so einen schönen Park wie Ulan Ude, in Gusinoosjorsk regnet es, es ist matschig, Scherben liegen auf der Straße und auf den überschwemmten Pisten. Tanja macht den langen Hotelgang zur Kegelbahn und ich darf den Ball holen. Wir haben einen irrsinnigen Spaß und kurzfristig denke ich mir, so kann ich den Rest meines Lebens verbringen. Das ist natürlich Quatsch denn es wartet ja noch so viel auf mich was ich erleben möchte in der großen weiten Welt.
Das absolute Highlight auf der Reise durch Sibirien ist das campieren im Wald. Ein wundervolles Stück Erde. Mein Nachtlager ist neben den Fahrrädern mit Blick aufs Zelt. Genau mein Ding. Die ganze Nacht bin ich aufmerksam und lausche in die Finsternis um meine Menschen rechtzeitig zu warnen falls irgendetwas kommt. Unglaublich zufrieden und glücklich schlafe ich zwischendurch doch immer wieder ein nur um kurz darauf wieder in die Nacht zu lauschen.
Was mein leibliches Wohl angeht, habe ich in Russland ebenfalls Glück. Es gibt tatsächlich gutes Hundefutter für mich. Zusätzlich werde ich mit Quark und ab und an mit einem Ei verwöhnt. Ganz im Kontrast zu meinen sibirischen Kollegen. Die Hunde hier leben auf der Straße und im Park, haben meist Angst vor mir und lassen sich auch schnell von Menschen vertreiben wenn sie in ihre Nähe kommen. Andere leben hinter den Zäunen bei ihren Familien. Manche von ihnen dürfen frei herumlaufen, viele hängen an der Kette. Wenn wir vorbei laufen gibt es ein ohrenbetäubendes Gebelle. Ich habe gelernt, dass es keinen Sinn ergibt zurück zu bellen und laufe einfach weiter.
Meine wichtige Aufgabe als Wachhund nehme ich sehr ernst. Wenn Tanja und Denis zusammen unterwegs sind hüte ich das Zimmer und passe auf unser Gepäck auf. Das Personal lässt mich in dieser Zeit in Ruhe. Glaube meine Größe reicht aus um ihnen einen gehörigen Respekt einzuflößen.
Nun sind die Stunden des Aufenthalts in Sibirien gezählt und ich bin gespannt wie es in der Mongolei sein wird, dem Land in dem mich Tanja erträumt hat.
Schaut mal in meinen ersten Tagebucheintrag
(Tagebuch Eintrag 001 „Wie alles Begann“)
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