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AUFGELADEN zu den Polarlichtern im hohen Norden - 2020

Polartief

N 70°40’05.5’’ E 025°23’19.0’’
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    Datum:
    08.10.2020

    Tag: 067

    Land:
    Norwegen

    Ort:
    Am Porsangerfjord

    Tageskilometer:
    212 km

    Gesamtkilometer:
    6465 km

    Bodenbeschaffenheit:
    Asphalt

    Brückenüberquerungen:
    8

    Tunneldurchfahrten:
    10

    Sonnenaufgang:
    06:56

    Sonnenuntergang:
    17:16

    Temperatur Tag max:
    10°

    Temperatur Nacht min:

    Aufbruchszeit:
    13:20 Uhr

    Ankunftszeit:
    17:00 Uhr

 

(Fotos zum Tagebucheintrag finden Sie am Ende des Textes.)

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„Schau dir die irre Wolkenbildung an?“ „Unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen. Als wären wir auf einem fremden Planeten“, meint Tanja. „Ja, oder es sind die Vorboten eines Polartiefs.“ „Polartiefs?“ „So nennt man Wirbelstürme im hohen Norden. Die sind zwar nicht so gefährlich wie Hurrikans, allerdings verursachten sie in der Vergangenheit auch Schiffsunglücke und Todesfälle. Vor allem kann es plötzlich kräftig schneien. Was für uns bedeuten würde das eventuell die Straßen gesperrt werden, weil die Räumdienste nicht mehr nachkommen oder weil Lawinen abgehen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier solche Wetterphänomene gibt. Weißt du, wie so ein Polartief entsteht?“, ist Tanja interessiert. „So ungefähr.“ „Na, dann lass mich mal bitte an deinem Wissen teilhaben.“ „Okay ich versuche es. Polartiefs entstehen dort, wo kalte Luft aus den Polargebieten auf ein vergleichsweises warmes Meer trifft.“ „Aber das Meer ist hier doch nicht warm oder?“ „Wie man es nimmt, jedoch wird die Barentssee und das norwegische Meer von Ausläufern des Golfstroms aufgewärmt. Er ist auch dafür verantwortlich, dass die Durchschnittstemperatur auf den Inselgruppen Vesterålen und Lofoten im kältesten Monat Februar bei minus 2 °C Grad liegt, während das Thermometer im Landesinneren auf arktische Temperaturen von minus 40°C sinken kann. Am kältesten Ort Norwegens, der Kommune Karasjok hat man sogar schon minus 51,4°C gemessen. Wie auch immer, damit sich ein Polartief entwickeln kann, muss der Temperaturunterschied zwischen der Wasseroberfläche und der Luft in 6 Kilometer Höhe mindestens 40 Grad betragen.“ „Kann mir nicht vorstellen, dass es bereits im Oktober solch einen Temperaturunterschied gibt“, überlegt Tanja. „Wäre sicherlich unüblich, jedoch weiß ich, dass die Temperatur pro 1000 Höhenmeter um ca. 6,5 Grad abnimmt. Das wären bei der augenblicklichen Bodentemperatur von 5 °C in 6.000 Metern minus 34 °C. Wenn wir jetzt eine durchschnittliche Wassertemperatur von plus 6 °C rechnen, hätten wir die perfekten Bedingungen für ein Polartief. Dazu kommt noch, dass das Wetter weltweit verrücktspielt und schau dir die Wolken an. Die sehen zwar toll aus, machen auf mich aber einen bedrohlichen Eindruck.“ „Stimmt, die sehen wirklich gefährlich aus. Also nichts wie weg von hier.“ „Ja, lass uns zusammenpacken und weiterfahren.“

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